Samstag, 8. Mai 2010

Sich in passende Kerle verlieben...

In ihrem Kommentar zu meinem Beitrag "Liebe" schreibt Mayarosa folgendes:

Ich bin Ende 30, habe den Mann meines Lebens bisher nicht gefunden und mache mir ebenfalls Gedanken darüber, warum das so ist, was ich ändern muss, und so weiter.Du beschreibst sehr schön das Gefühl, das einen plötzlich elektrisiert. Die Besonderheit der Begegnung. Nur frage ich mich: Elektrisiere ich immer bei den Falschen? Nach welchen Mustern spielen meine Hormone verrückt? Was muss ich ändern, damit ich mich in passendere Kerle verliebe? Ich weiß ja nicht, wie es euch geht. Bei mir wiederholen sich Muster. Die möchte ich gerne durchbrechen, in der Hoffnung, mich dann in jemanden zu verlieben, mit dem ich glücklich werden kann.

Dieses "Elektrisieren" und die damit einhergehenden Tänze der Hormone ist Ausdruck von Begierde und Verlangen, vielleicht auch von Verliebtheit. Jedenfalls macht sich ein akutes oder schleichendes Bedürfnis bemerkbar, jene Person, die so elektrisierend auf uns wirkt, näher -womöglich ganz nah- kennen zu lernen. Das ist das eine, schöne Gefühl. Aber dies ist noch keine Garantie für eine dauerhafte Beziehung. Nun weiss ich nicht, was Mayarosa für Muster meint, die sich wiederholen und die sie, folgerichtig, durchbrechen will. Offenbar verliebt sie sich stets in die "falschen Kerle". Offenbar gibt es da eine Konstante, die "falschen Kerle" gleichen sich (nicht primär äusserlich gemeint, aber vom Typus her, vom Charakter und von dem, was sie repräsentieren bzw. glauben zu repräsentieren). Das wäre wohl der erste Ansatz, zu erkennen, worum es sich da genau handelt.

Letztlich muss man aber scheitern, läuft man der Liebe hinterher - ich weiss aus eigener Erfahrung, wovon ich hier spreche. Die Liebe wird Dich überraschen, das kann noch heute passieren, irgendwo und irgendwann, und sie wird Dich regelrecht durchschütteln. Wenn Du jenem Mann begegnest, der bei Dir die Hormone hochtanzen lässt, ist das schon mal gut und schön und berauschend, oh ja! Wenn darüber hinaus jener Mann -jetzt im übertragenen Sinn gesprochen- Deine Melodie harmonisch aufnimmt und fortführt, wenn er Dich regelrecht spürt, auch wenn Du nicht bei ihm bist, wenn umgekehrt Du diesen Mann spürst, auch wenn er nicht physisch präsent bist, wenn Dich die Sehnsucht packt und fast verrückt macht, wenn sich, pathetisch gesprochen, aber durchaus ernst gemeint, Eure Seelen begegnen, auf dass Ihr glaubt, Ihr hättet Euch doch schon lange zuvor bereits gesehen und gespürt, dann, Mayarosa, hast Du jenen Mann gefunden, nein, vor-gefunden, der irgendwo auf dieser Welt existiert und auch Dir -nur Dir- begegnen muss, er weiss noch nichts von seinem Glück, so wenig wie Du heute von Deinem Glück weisst, aber dieses Glück wird sich einstellen, und zwar dann, wenn es sein muss, nenne es Fügung, Schicksal, wie auch immer. Dies wünsche ich Dir, dass Du Deinem Seelenverwandten begegnest, wo auch immer er sein mag und in welcher Lebenssituation er auch immer sein mag. Ich glaube daran, dass zusammen kommen muss, was zusammen gehört. Natürlich, Komplikationen sind dabei nicht ausgeschlossen, es mögen Sachzwänge da sein und weiteres mehr, die Eurem Glück im Weg stehen. Das Leben geht oftmals seltsame Wege, die nicht immer zu durchschauen sind. Aber der Fluss des Lebens lässt sich nicht zähmen, er bahnt sich seinen Weg. Spüre ihm nach.

3 Kommentare:

  1. Wunderschön beschrieben. Macht Mut! Danke!

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  2. Hallo Peter,
    von dir selbst lese ich derzeit nicht so viel. Ich werte die Internetabstinenz als Zeichen deines Wohlbefindens. Habe ich recht?
    Gruß
    autum

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  3. Lieber autum. Danke für die Nachfrage.
    Du sprichst von Wohlbefinden - ja, ich denke, diese Umschreibung ist zutreffend. Natürlich, die Unrast ist immer noch da, die Sehnsucht (vor allem diese), die Melancholie auch. Aber ich will nicht klagen, zur Zeit bin ich im Taumel heftiger Gefühle...das Leben ist unberechenbar und voller Überraschungen, aber wem sage ich das?
    Herzliche Grüsse, Peter

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