Donnerstag, 20. März 2014

Liebe als Glaubensakt

zustimmend zitierend:
Sich zu binden, ist immer ein Glaubensakt - man weiss nicht, ob es mit der Liebe funktioniert und muss die Möglichkeit akzeptieren, dass man sich nicht an die bestmögliche Person bindet. Die Existentialisten hatten recht: Man definiert sich durch die Entscheidungen, die man trifft. Nur wird es immer schwerer, sich zu entscheiden. In unserer Welt der unzähligen Wahlmöglichkeiten kommt es zu Ambivalenz und Apathie: Nicht nur der Wille kommt einem abhanden, sondern sogar das Begehren.
Eva Illouz

Mittwoch, 19. März 2014

Sich verlieren, nicht finden

Kommentarlos hingeschmissen:
Man kann auf sehr viele Arten Sex haben. Mit jemandem zu schlafen, den man gerade getroffen hat, kann sehr erregend sein. Man will sich verlieren und nicht finden. Es ist etwas ganz anderes, als zum Beispiel mit seinem langjährigen Ehemann zu schlafen.
Jane Campion

Montag, 17. März 2014

nachgeholte Vergangenheit

Wer glaubt, früher -was das auch immer heissen mag- nur unzulänglich gelebt bzw. sich nicht ausreichend ausgetobt zu haben, holt es nach -zwar fiktiv und doch handfest-, auch wenn dadurch Parallelwelten entstehen: die verpasste -oder bloss vermeintlich verpasste- Vergangenheit geht mit der Gegenwart einher, holt diese bald ein und begleitet sie, so dass die Zeitachsen durcheinander geraten. Die Zeit ist ohnehin eine Illusion: ohne Bewusstsein keine Zeit, das wusste schon Aristoteles. 

Samstag, 15. März 2014

Nymphomaniac

Rebellierend sich durch das Leben ficken wollen als Kreuzzug gegen die Liebe:
ein Unterfangen, das früher oder später kläglich scheitern muss und dies bereits bei Filmbeginn, mithin als Prolog, nur zu deutlich zum Ausdruck bringt. 

Donnerstag, 13. März 2014

Qualität der Freundschaft

Danke, liebe Schattentänzerin, für diesen scheinbar kleinen, aber umso erhellenden Satz:
Am Ende ist es nicht die Intensität der Gefühle, die über Bestehen und Vergehen einer Liebe entscheidet, sondern die Qualität der Freundschaft.

Mittwoch, 12. März 2014

Der Kuss des/der Unbekannten

Die Medien haben heute darüber berichtet: eine Künstlerin lässt sich unbekannte Paare vor ihrer Kamera küssen. Ich hab das Filmchen amüsant gefunden. Und dann kam unwillkürlich die Frage auf: wann habe ich das letzte Mal eine an sich unbekannte Frau auf diese Weise geküsst?
Es ist schon ein Weilchen her. Aber ich habe es in guter, schöner Erinnerung.
PS
was mich dann doch überrascht: über 30 Mio. Klicks innerhalb von zwei Tagen für dieses Filmchen. Es muss ganz offensichtlich viele bewegen.....warum auch immer.
Und vor allem auch ein gelungener PR-Gag.
)

Fleetwood Mac

Wieder entdeckt.
Wunderbarer Sound. Und so wahr.
)

Dienstag, 11. März 2014

Dienstag, 4. März 2014

Vom Träumen

Ich bin im Zug, es muss sich um einen Regionalzug handeln. Ich sitze in der 2. Klasse (eigentlich wie immer, nur wenn es grosse Distanzen sind, gönne ich mir erste, aus Bequemlichkeit), lese irgend etwas (keine Zeitung, glaube ich). Da begegne ich dir und grüsse dich, du lächelst zurück, kommst näher und flüsterst mir, als hättest du Angst, ins Ohr: ich bin nicht allein. Ach so, willst du mir denn deine Gesellschaft nicht vorstellen? Da zeigst du mir die Schar, die du mitgenommen hast, alles Männer, mindestens eine Handvoll, und alle sehr unterschiedlich aussehend und daher kommend. 3-Tages-Bärte dominieren, andere wiederum machen sich einen Spass daraus, lässig zu rauchen, während jener mit engen Jeans und weit offenem weissem Hemd (frisch gebügelt, tadellos), so dass man seine offensichtlich nackte (rasierte?) und durchtrainierte Brust sieht, ein Buch von Kafka in der Hand hält. Haben die auch Namen, will ich wissen. Ja, gewiss, aber ich kenne nicht alle beim Namen, weshalb denn auch, Name ist doch Schall und Rauch, worauf der eine im Hintergrund laut und mit aufgesetzter Miene ruft: das war Goethe, und die ganze Runde lacht laut und klopft sich gegenseitig auf die Schultern. Einer tritt schliesslich aus der Menge hervor (längliche dunkle Haare, vielleicht 35, dunkler Teint, ein Hüne), schaut dich prüfend an und fragt: wer ist dieser Kauz, hat der einen Namen? Ja, der hat sehr wohl einen Namen, das ist der Mann, den ich noch gar nicht kenne, was wiederum heiteres Lachen hervorruft. Lass das sein und komm weiter, meint derselbe, der nach meinem Namen fragte, sichtlich ungeduldig und dem Jähzorn offensichtlich nicht abgeneigt, ich will dich jetzt (da unterbricht er jäh seinen Satz, kommt dir nun ganz nah ans Ohr, so dass ich nicht verstehe, welches Wort er Dir ganz offensichtlich zuflüstert, aber ich glaube zu verstehen). Ich sage nichts und rufe dir zu: schreibe weiter, wir sind Reisende, ich weiss nicht, wann der Zug wieder hält,, worauf alle, gleichsam im Chor, dir, einem Stakkato gleich, zurufen: schreibe schreibe schreibe, Seite für Seite, lass nichts aus, lass nichts aus!

Und zum Schluss noch dies: 
Kein Traum ist nur Traum (A. Schnitzler, aus der Traumnovelle)

Samstag, 1. März 2014

Seerücken

Heiter, schlicht und auf den Punkt gebracht:

Sie hatten sich ganz hinten hingesetzt, die Nische mit den drei Sitzen nebeneinander war ihr Platz. Hier war nicht viel Licht, und der Lärm des Motors verschluckte ihr Geflüster. (...) Lara liebte diese Fahrten mit ihm, besonders im Winter, wenn es draussen schon dunkel war, eine halbe Stunde über den Seerücken durch kleine Dörfer, vorbei an Wiesen mit alten Apfelbäumen und über Ackerland. Im Radio lief eine Countrysendung. Das war Sweet Dreams, sagte die Moderatorin, von Reba McEntire, der die heutige Sendung gewidmet ist. Lara küsste Simon und legte ihren Kopf auf seine Schulter.
Peter Stamm - Seerücken (2011)