Sehnsucht treibt mich an: das Bedürfnis zu schreiben, das Bedürfnis zu telefonieren, das Bedürfnis nach Nähe ist omnipräsent und zieht sich wie ein roter Faden durch meinen Alltag. Aber gleichzeitig bin ich mir auch der Begleitumstände bewusst, die alles andere als einfach sind. Ja, die Umstände, die Sachzwänge. Die lassen sich nicht wegzaubern. Ich lasse mich dadurch nicht verrückt machen, sondern stelle mich dem Fluss des Lebens. Ich muss auch, ganz im Sinne Dürrenmatts, mit der schlimmstmöglichen Wende rechnen, die dann eintreten würde, wenn, ganz trivial gesprochen, keine Zukunft möglich ist bzw. weil die Umstände sich als die stärkere Kraft erweisen. Ich habe es einfacher, ich bin ungebunden und dadurch "freier". Das heisst, ich muss mit Demut akzeptieren, was das Leben mit mir beabsichtigt. Das hat mit Fatalismus nichts zu tun, sondern vielmehr, glaube ich, mit Nüchternheit, wenigstens im Kopf. Gleichzeitig, ich gebe es zu, rebelliert das Herz. Womit ich wiederum sagen muss: ich akzeptiere meinen inneren Werter, der tief in mir sitzt und meine Ratio herausfordert und manchmal fast zur Verzweiflung bringt. Ich hoffe, dass beide sich dereinst etwas besser verstehen werden. An eine Versöhnung der beiden Kontrahenten glaube ich freilich nicht.
Ja, tu me dois rien...
Hallo Peter,
AntwortenLöschendas ist ja mal eine Ansage. Verliebt zu sein und sich dessen bewusst zu sein, was gibt es schöneres? Soll ich dich aber beglückwünschen, ob des schönes Gefühls oder aber bedauern ob der Begleitumstände?
Ich wünsche dir alles Gute, dass es sich für dich dahin wendet, wo es eine gute Zukunft hat.
Lieben Gruß
autum
Lieber autum
AntwortenLöschenIch danke Dir für Deine Glückwünsche...ja, ich bin im Taumel. Die Begleitumstände sind da, ich habe diese nicht ausgewählt, so wenig wie ich jene Frau ausgewählt habe, die mich so fasziniert. Es ist "passiert", überspitzt gesagt von einem Tag auf den anderen. Was die Zukunft bringt: ich weiss es schlicht nicht. Morgen kann ich ohnehin tot sein, unterwegs von einem Auto überfahren oder was weiss ich. Was ich damit sagen will: alles ist offen, auch, ja auch der Absturz ins bodenlose Nichts. Ich stelle mich diesem Prozess, will keine Mauer um mich haben, keinen Panzer, will mich nicht einigeln, wissend, dass ich dadurch verletzlich bin, natürlich. Aber ich kann nicht anders - und ich will auch nicht anders.