Sonntag, 21. März 2010

Skeptizismus

Sonntagabend - ich verzichte auf einen Wochenrückblick, wozu denn auch. Morgen beginnt eine neue Woche, ich trete sie ohne Illusionen an, ohne Hoffnung auch. Das heisst nicht, dass ich hoffnungslos wäre, aber ich hüte mich vor billigem Optimismus. Ich schütze mich damit auch vor Enttäuschungen und habe somit auch keine Erwartungen. Ich denke, dass Skeptiker die fröhlicheren Menschen sind, weil sie sich nicht so schnell aus der Bahn werfen lassen, weil sie der Welt mit Nüchternheit begegnen.

Mein Leben gleicht einer gut geölten Maschine, routiniert, alles geht seinen sozialistischen Gang, und manchmal erfasst mich ob dieser Tatsache der Ekel: 0600 Uhr läutet der Radiowecker, die Nachrichten werden gehört. Dann die Wetterprognosen, es ist mittlerweile 0620 Uhr. Dann langsam aufstehen, Mozart auflegen, Frühstück zubereiten, dann duschen, rasieren, Frühstück einnehmen, Kaffee trinken, die Kleine holen, das Morgenritual mit ihr durchführen, dann das Geschirr abräumen, Zähneputzen, Wohnung durchlüften, die Kanarienvögel verpflegen, dann langsam raus aus der Wohnung.

Und so weiter.
Ich sehe zu all dem keine Alternativen, und ich gestehe, dass mich die Routine auch beruhigt. Unvorhergesehenes mag ich nicht so sehr. Das heisst, ich bin ambivalent.

Und schrecklich melancholisch an diesem Sonntagabend.

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