Dienstag, 12. Februar 2013

Papst a.D.

Der Rücktritt des Papstes ist mir egal. Weil mir diese mit allzu menschlichem Pomp und Plüsch ausgestattete und kafkaesk konstruierte Institution mit ihren Konzilen, Glaubenskongregationen und unzähligen Kommissionen und Parallelwelten egal ist. Sie, die Wasser predigt und vornehmlich doch immer wieder aus den Tiefen aller möglichen Keller Wein trinkt. Diese Kirche ist nicht zu reformieren, weil eine grundlegende Reform ihre Daseinsberechtigung im Kern in Frage stellen würde. So staune ich über die mehrheitlich wohlwollenden Kommentare in der Tagespresse. Selbst sich liberal bezeichnende Kräfte machen da keine Ausnahme. Kritik, wenn überhaupt, wird behutsam formuliert. Zwischen den Zeilen, und sehr leise.

Es ist schon merkwürdig und entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass ausgerechnet dieser Papst, der viele Dogmen aus der Mottenkiste katholischer Ideologie reaktivierte, mit einer Jahrtausend alten Tradition bricht und, man beachte die Kündigungsfrist, per Ende Februar von seinem Amt zurücktritt.
Womit nun die katholische Kirche einen Papst ausser Dienst hat - eine weitere Kategorie in der babylonisch anmutenden Kirchenhierarchie.

Und ja.
Päpste kommen und gehen - die Karawane zieht weiter. Wie lange noch? 

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