Donnerstag, 14. Februar 2013

Nachtzug nach Lissabon

Von tausend Erfahrungen, die wir machen, bringen wir höchstens eine zur Sprache, und auch diese bloss zufällig und ohne die Sorgfalt, die sie verdiente. Unter all den stummen Erfahrungen sind diejenigen verborgen, die unserem Leben unbemerkt seine Form, seine Färbung und seine Melodie geben. Wenn wir uns dann, als Archäologen der Seele, diesen Schätzen zuwenden, entdecken wir, wie verwirrend sie sind. Der Gegenstand der Betrachtung weigert sich stillzustehen, die Worte gleiten am Erlebten ab, und am Ende stehen lauter Widersprüche auf dem Papier. (Seite 28)

Es ist ein Irrtum zu glauben, die entscheidenden Momente eines Lebens, in denen sich seine gewohnte Richtung für immer ändert, müssten von lauter und greller Dramatik sein, unterspült von heftigen inneren Aufwallungen. (Seite 53)

Enttäuschung gilt als Übel. Ein unbedachtes Vorurteil. Wodurch, wenn nicht durch Enttäuschung, sollten wir entdecken, was wir erwartet und erhofft haben? Und worin, wenn nicht in dieser Entdeckung, sollte Selbsterkenntnis liegen? (Seite 262)


Ich freue mich auf die Vorstellung.

1 Kommentar:

  1. Hallo peter, ich schrieb die Tage über dieses Buch einen post, vielleicht hast du ihn schon gelesen, und erinnerte, dass du den Film auch erwähntest. Ich bin sehr gespannt, ob die Umsetzung dieses Stoffes gelungen ist. Heute las ich in der aktuellen Ausgabe des Spiegels einen Artikel darüber (Auszug daraus auf meiner blogseite), und sehe mich in meinen Bedenken bestätigt. Aber schauen wir's erstmal.
    Ich wünsche dir ein schönes Wochenende. lg morgenrot

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