Freitag, 7. Oktober 2011

Warum ich nur Frauen wähle

Ich wähle ausschliesslich Frauen, weil Frauen –nicht nur im Parlament- immer noch untervertreten sind. Das wäre sozusagen eine Argumentation formeller Natur, weshalb vermehrt Frauen gewählt werden müssen. Von der Sache her haben Frauen einen anderen Zugang zur Politik und beleuchten manches Problem aus einer anderen, mir wichtigen Warte. Geht es um externe Kinderbetreuung, um Ganztagesschulen, um Jugend-, Gesundheits- oder Alterspolitik: Frauen kennen sich in der sozialen Wirklichkeit nun mal besser aus als Männer. Welcher Mann kennt aus eigener Erfahrung den Pflegealltag in einem Altersheim und hat, pardon, den Hintern von Frau Müller oder Herr Meier gewaschen? Welcher Mann muss Karriere und die Pflichten des Alltags unter einen Hut bringen, daneben seine Kinder betreuen und gleichzeitig auch noch da sein für die alten Eltern? Eben.

Hinter jedem sog. starken Mann hat es immer eine starke Frau, die alles schmeisst und dafür sorgt, dass der Herr morgens immer ein frisch gebügeltes Hemd anziehen kann. Doch nicht hinter jeder starken Frau gibt es einen starken Mann. Ich glaube vielmehr, dass Frauen viel leistungsfähiger sind als Männer. Frauen können besser mit der knappen Ressource Zeit umgehen, sie können mehr unter einen Hut bringen und sind besser in der Lage, Prioritäten zu setzen. Während Männer viel ins eigene Prestige investieren, arbeitet die Frau um der Sache willen.

Natürlich weiss ich, dass es auch in der Politik (und in der Wirtschaft) Tussis gibt, Frauen, die männlicher sein wollen als ihre männlichen Kollegen im Ratsbetrieb und eine Frauen-zurück-an-den-Herd-Polemik betreiben und selber aber sich gerne im Scheinwerferlicht der Politik sonnen. Frauen, die, ganz Mann, Hahnenkämpfe austragen und selbstverliebt und mit angestrengter Rhetorik jeder Kamera und jedem Mikrophon nachspringen, damit sie auf Teufel-komm-raus in die Medien kommen. Frauen, die sich an ein Stammtischniveau anbiedern und billigen Populismus betreiben. Solche Frauen streiche ich ohnehin, so es solche auf meiner Wahlliste überhaupt gibt.

Übrigens: man verzeihe mir dieses politisch unkorrekte Schimpfwörtchen Tussi, das für Frauen und Männer gleichwertig zur Anwendung kommt. Die oder eben auch der Tussi, verstanden als ein oberflächliches, ständig daher plapperndes Dummchen, kombiniert mit einer kolossalen Selbstüberschätzung und uferlosen Ignoranz.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen