Donnerstag, 28. April 2011

5'244 Mails

Ich habe in meiner Mailbox 874 Mails von A abgespeichert, und täglich werden es mehr. Wenn ich die jeweiligen dazugehörigen Antworten und nochmaligen Fragen/Antworten dazu zähle (im Schnitt als Annahme 6), komme ich auf 5'244 hin-und-her-Mails. Und dies bezogen auf einen Zeitraum von gut einem Jahr, macht also pro Tag im Schnitt gut 14 Mails.

Statistik, gewiss. Aber da ist mehr drin als blosses Zahlenspiel: viel Sehnsucht, Melancholie und, ja, so etwas wie Liebe, jedenfalls Zuneigung und Verbundenheit. Nicht jede Handlung muss ja einen Sinn haben (im Sinne eines definierten und zu erreichenden Ziels). Auch wenn das Ganze "zu nichts" führt, ist es doch eine schöne Erfahrung und Bereicherung, elektronische Briefe zu schreiben, auf die stets Antworten folgen: mal sind es wenige Sätze, dann viel mehr, dann wieder nur ein kleiner Gruss oder eine kleine Frivolität, eine Aufmunterung, ein weiterführender Gedanke, eine Idee, eine knifflige Frage, eine kluge Bemerkung... es kommt mir vor, als würde ich sie schon lange kennen, als wäre ich schon so oft mit ihr auf eine Tasse Kaffee oder Tee gegangen, hier gleich im Café um die Ecke.

Ist es, paradoxerweise, die räumliche Distanz, die dazu führt, dass wir uns virtuell umso näher sind? Wäre da mehr, wären wir tatsächlich Nachbarn?
Nie werde ich diese Fragen beantworten können - vielleicht ist dies ja auch gar nicht wichtig. Doch eines ist gewiss: ich werde auch heute Abend meine Gute-Nacht-Mail verfassen.

4 Kommentare:

  1. Mein Gott. Das ist ja wie in diesem Buch, irgendwas mit Nordwind glaube ich.
    Wie geht es dir damit?
    Tut es dir gut, diese unerfüllte Sehnsucht zu leben?
    Leidest du, weil die Sehnsucht unerfüllt ist?
    Je nach der Antwort auf diese Frage, solltest du handeln. LG

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  2. Liebe mayarosa
    Danke für Deine Bemerkungen bzw. Fragen. Ich werde gerne darauf eingehen, sobald ich mental dazu fähig bin. Vorerst muss ich etwas Abstand nehmen zu meinem Alltag.
    Schönes Wochenende!

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  3. Lieber Peter,
    hast du die Mail verfasst und auch abgeschickt? Kam eine Antwort? Wie geht es dir mit dieser Liebe, mit der Sehnsucht, mit deiner Suche nach deinem Glück mit A.?
    Peter, ich kann dir gut nachfühlen. Deshalb wünsche ich dir eines von ganzen Herzen, bitte verliere dich nicht in dieser Liebe.
    Ich drück dich. Aenne

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  4. Liebe Aenne, vielen herzlichen Dank für Deine liebevollen Zeilen.
    Weisst Du, ich habe längst akzeptiert, was ist. Wir kennen uns mittlerweile seit über einem Jahr, aber wir wissen sehr genau, dass es bei unserer Brieffreundschaft bleibt und nicht darüber hinausgehen kann.
    Also: kein Happyend.
    Ist nicht traurig, ist ja Wahrheit.
    Fühl Dich auch gedrückt von mir!
    Peter

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