Sonntag, 7. März 2010

über das Warten

Heute Abend ist mir einmal mehr bewusst geworden, dass der Zustand des Wartens etwas Furchtbares ist. Warten auf irgend etwas oder irgend jemand macht letztlich krank, es versetzt uns in einen passiven Zustand und raubt uns damit das aktive Handeln. Becket hat sich bekanntlich in Warten auf Godot mit "dem Warten" auseinandergesetzt, ebenso Kafka (etwa im vor dem Gesetz) oder etwa auch, scheinbar trivial, Mani Matter in einem seiner Lieder über das Warten auf den nächsten Zug, der doch immer wieder verpasst wird.
Ich selber verharre oftmals auch in einen Zustand des "Wartens", ich projiziere vieles "auf die Zukunft", auf das, was "danach" kommen mag. Doch genau dies katapultiert mich oftmals in einen lähmenden Zustand. So verstanden wird "warten" zum Synonym von Passivität - derweil die Zeit wie verrückt verstreicht, unbarmherzig und gnadenlos, die Jahreszeiten kommen und gehen, aber das Warten ist immer da, als steter Begleiter. Nichts wird real, alles bleibt im Dunstkreise einer diffusen Zukunftshoffnung.
Hoffnung - Hoffnung ist gut, nur muss sie begründet sein. Einfach bloss hoffen, weil das Trost oder was weiss ich spenden soll, führt nicht weiter, im Gegenteil, es verschleiert bloss die tatsächliche Situation, in der sich der Mensch befindet. Begründete Hoffnung sehe ich im Moment keine - und Minotaurus dreht weiterhin seine Runden.

1 Kommentar:

  1. ... beim lesen dieser zeilen läuft es mir eiskalt den rücken runter ...

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