Samstag, 22. Februar 2014

Gleichberechtigter Sex (?!)

Ich bin gespannt auf einen Beitrag zum Thema "Gleichberechtigung", der morgen in der NZZ am Sonntag erscheinen wird. Die Vorschau zu diesem Artikel macht neugierig: Männer, so heisst es da, kümmern sich heutzutage um die Kinder, waschen, putzen, bügeln, kaufen ein, legen die Wäsche zusammen....das alles klinge perfekt, da Mann und Frau unter diesen Bedingungen gleichberechtigt seien.

Beinahe alles sei perfekt.
Nur der Sex, der sei nicht perfekt.

Muss also demzufolge der Sex eben gerade nicht gleichberechtigt sein, damit er auch gut ist?
Was wäre denn überhaupt "gleichberechtigter Sex"? Ich kann mir darunter nichts vorstellen.
Weil Sex per se an Macht gekoppelt ist.

Sex ist die Antithese zum "Gewöhnlichen" und damit zum Alltag.
Sex kann und soll gar nicht "gleichberechtigt" sein, weil unter diesen Bedingungen all die (erotischen und sexuellen) Spannungen, die zwischen Mann und Frau herrschen (zum Glück!), verleugnet würden: Mann und Frau würden im sexuellen Akt gleichsam austauschbar.

Neulich hat mir eine -ich darf ruhig schreiben sehr emanzipierte und kluge- Frau gesagt:
Männer, die im Schlafzimmer eine gleichberechtigte Partnerin wollten, seien Waschlappen.

Ich konnte nicht widersprechen.

3 Kommentare:

  1. Ui, das gibt Diskussionsstoff! Dein Beitrag bezieht sich auf die Studie, über die neulich auch in der New York Times berichtet wurde, nicht wahr?

    Da würde ich gerne mehr darüber schreiben, aber leider bin ich gerade auf dem Sprung. Ich fahre zu meinem Liebsten, um mich von ihm sexuell unterwerfen zu lassen. ;-) Meine Gedanken zu diesem Thema folgen also später.

    Dir ein schönes Wochenende!

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  2. Lieber Peter,
    Ich habe keine Studien darüber gelesen, aber Studie hin oder her, ich kann diese Worte wie " Emanzipation, Gleichberechtigung und all die Synonyme" nicht mehr hören und das obwohl ich eine Frau bin. Wenn ich mir nun schon beim Sex Gedanken mache, ob ich hoffentlich emanzipiert genug bin, da verzichte ich lieber.
    Selbst in der Emanzipation kann die Frau nicht ohne man(N), dem stimme ich zu. Also das ganze Gequatsche geht mir auf die Nerven, man kann alles zerreden, todreden usw. Emanzipation für mich ist, gleiche Arbeit - gleicher Lohn, alles andere sollen sich die Partner richten wie sie möchten. Es gibt Mütter, die bleiben liebend gerne zu Hause, anstatt ins Büro zu hetzen, aus Angst nicht emanzipiert zu sein, fühlen sie sich fast aufgefordert zumindest ein paar Stunden zu arbeiten. Das ist für mich nicht nachvollziehbar, aber wie gesagt: "Jeder wie er will"
    LG und schönen Wochenbeginn
    Sadie

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  3. Ich wiederspreche.

    Emanzipation bedeutet (für mich) die Wahl zu haben. Wählen zu können. Also auch beim Sex. Was spricht gegen "gleichberechtigten" Sex? Warum sollen Männer, die im Schlafzimmer eine gleichberechtigte Partnerin wollten, Waschlappen sein. Es muss nicht immer nur einer "das Sagen" haben im Bett. Warum müssen „Rollen“ festgelegt sein. Einer dominant, einer devot. Oder wie auch immer?!

    Es können auch mal Rollen getauscht werden. Sex ist wie das Leben … ein Geben und Nehmen. Wenn mich mein Mann nun nicht als gleichberechtigt ansehen würde, hätte ich ein Problem damit. Entweder würde er sich mir unterordnen. Was ich erschreckend fände. Oder er würde sich mir gegenüber erhöhen. Was ich ebenfalls erschreckend fände.

    Wir leben nicht mehr im 19.Jhd. in dem eine Frau dem Manne Untertan war und sich ihr Denken nur darum drehen durfte, ihn glücklich zu machen. In einem anderen Post zitierst du folgendes: „Alle wünschen sich zwar gleichberechtigte Partner, aber keine Hausmänner, die den Haushalt schmeissen und die Familie organisieren.“

    Natürlich schätze ich einen Mann wenn er den Haushalt schmeißen und organisieren kann. Selbstverständlich ist er für mich dann ein Mann und kein Waschlappen. Im Gegenteil. Ich verachte Machos, die so sehr auf ihrer lächerlichen Geschlechterrolle beharren, dass sie nicht einmal mitbekommen, dass sie gar nicht mehr wissen, was Sache ist. Egoisten, die nur ihre Belange in den Mittelpunkt stellen und alle anderen als Gottes zweite Garnitur betrachten.

    Im höchsten Maße unerotisch und abstossend.

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