Sonntag, 15. Dezember 2013

Vom Erinnern und Vergessen

Manchmal denke ich an jene unbeschwerte Momente aus dem letzten Sommer,
die Wanderung zum Oeschinensee zum Beispiel,
oder das schlichte Sein am Ufer der Emme.
Ich höre ihre Stimme,
sehe ihre Augen,
unseren Rastplatz,
spüre ihre Fröhlichkeit
und Traurigkeit
zugleich,
als sei es
gestern
gewesen.
Was langsam verloren geht
ist die Erinnerung
an den Geruch ihrer Haut.
Ich versuche mich zu erinnern
und
erinnere mich immer weniger.
Ich wehre mich nicht gegen das Vergessen.
Und doch fällt es mir schwer,
weil dadurch
wie ein Teil meiner Selbst
verloren ginge.
Melancholie eines Sonntagabends. 

4 Kommentare:

  1. Habe deinen Blog durch Zufall entdeckt und ich finde ihn sehr ansprechend, werde bestimmt öfter vorbeischauen.
    LG Sadie

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  2. Lieber Peter,

    ich habe lange überlegt, ob ich das hier schreiben soll oder nicht. Aber inzwischen denke ich, dass es notwendig ist. Ich möchte nicht böse klingen. Also bitte nicht falsch verstehen.

    Ja, eine Trennung schmerzt. Jeder, der so etwas einmal durchmachen musste, weiß das. Es ist die Hölle auf Erden. Aber es hilft nichts, sich mit Gewalt an Erinnerungen zu hängen, die nun einmal leider die Vergangenheit geworden sind.

    Aber du hängst dich so sehr an diese Erinnerungen. Unbeschwerte Momente sind etwas wunderbares, aber man muss sie eben auch in der Erinnerung belassen irgendwann. Deine Posts strahlen so eine unendliche Traurigkeit aus. Angst, Furcht, Verzweiflung, Schmerzen.

    Ich lese jeden Tag deine Posts und weiß, was du fühlst. Gut, bei mir sind es inzwischen 5 Jahre. Eine lange Zeit. Zeit, um festzustellen, dass es ohne den damals noch geliebten Menschen geht. Und das manchmal so ein Einschnitt sein muss, um zu sehen, dass das Leben besser sein kann.

    Versuch doch wenigstens positiv zu denken. Man kann sich nicht schlecht fühlen, wenn man positive Gedanken hat. Mach etwas verrücktes, lach mal wieder. Versuch wenigstens irgendetwas, damit du aus diesem Hamsterrad herauskommst. Du gibst dich so sehr deiner Trauer hin, als wenn dieser Mensch gestorben wäre. Aber vermutlich wäre sogar das leichter für dich.

    Fühl dich in Gedanken mal umarmt. Ich hoffe, du findest einen Weg, nicht nur so zu tun, als ginge es dir besser. Sich eine Maske aufzusetzen hilft nicht wirklich.

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    1. Liebe Matilda, lieben Dank für diese Zeilen, auf die ich später gerne noch eingehen werde. Herzliche Grüsse, P.

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