Freitag, 8. November 2013

Vom Hoffen

Wie ich einem lieben Menschen soeben schrieb:

Ich werde dieses Wochenende lesen, sein. laufen. Und manchmal etwas weinen, mich der Vergänglichkeit stellen, trauern um die verlorene Zeit, die verflossene Zeit, nicht wissend, was ich wirklich in den letzten Jahren gemacht und erreicht habe, die bange Frage nach dem allenfalls verlorenen Jahrzehnt. Die verpassten Möglichkeiten und die Angst, immer wieder diese Angst, den passenden, ja entscheidenden Moment schlicht zu verpassen bzw nicht zu erkennen. Ja, nicht zu erkennen!

Und hoffen, dass noch Manches möglich ist, Ewigkeit im Augenblick, das Leben wirklich leben, nicht immer mental die Handbremse tätigen, Mensch sein und damit Mut haben, Fehler zu begehen, umfallen, wieder aufstehen. Intensiver Regen beruhigt mich, so wie jetzt.
Das Sterben macht mir jetzt keine Angst, morgen mag es wieder anders sein. Was mir hingegen Angst macht: die absolute Einsamkeit inmitten vieler Menschen, die mich umgeben.
Das muss die Hölle sein. 

2 Kommentare:

  1. Denn jedem die eigene Hölle,
    den eigenen Dämon
    im Spiegelbild.

    Und so viele Menschen
    mit so vielen Höllen,
    wo ist da Erlösung?

    Vielleicht in der Liebe?

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  2. Ich würde Dir wünschen, mehr den Moment leben und geniessen zu können und nicht ständig über Vergangenes nachzugrübeln. Ein bisschen mehr "Leichtigkeit des Seins"! Mir hat das Buch "Geborgen im Leben" von Elisabeth Kübler-Ross sehr geholfen. Es hat mein ganzes Denken in eine neue Richtung gelenkt. Ich glaube heute, dass jede Begegnung mit anderen Menschen, jede scheinbar "verpasste" Gelegenheit ihren Sinn hatte und mich weitergebracht hat, auch wenn es oft mit Schmerz verbunden war. Es hat mich weitergebracht auf meinem Weg und manche gefühlt "verpasste" Gelegenheit hat sich im Nachhinein als glückliche Fügung des "Schicksals" herausgestellt. Dass Deine letzte Liebe auseinandergegangen ist, schmerzt. Aber vielleicht sollte es einfach so sein. Weil Ihr beide etwas mit- und voneinander gelernt habt und Euch nicht gemeinsam weiterentwickeln könnt. Was vermisst Du? Ihr Wesen, sie als Mensch... oder ist es das Gefühl, das sie Dir vermittelt hat? Irgendwo wartet die nächste Liebe auf Dich und sie wird noch schöner, noch erfüllender sein. Sei zuversichtlich. Lass los und schick ihr gute Gedanken.

    Erfüllung findet man meiner Erfahrung nach in der Begegnung und im Austausch mit anderen Menschen. Wenn man authentisch sein darf und sein kann! Dann wird man sich auch nicht einsam und fremd fühlen in einer Gruppe von Menschen. Und wenn das Glück in Form einer neuen Liebe kommt, es einfach annehmen und geniessen und nicht ständig analysieren und hinterfragen und sich Sorgen machen, ob es von Dauer ist... ;-)

    Ich weiss, es ist einfacher gesagt als getan... Wieso nicht einfach daran glauben, dass das Leben noch ganz viel bereit hält und zuversichtlich in die Zukunft blicken? Alles ist möglich! Heute, morgen, übermorgen... Vertraue einfach darauf, dass es gut kommt.

    Und das letzte Jahrzehnt kann unmöglich verschwendet sein! Du hast doch eine Tochter?! Denk nur, wie viele schöne, unvergessliche Momente Du mir ihr schon erlebt hast! ;-)

    Liebe Grüsse aus dem Westen,
    Rosalie

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