Donnerstag, 3. Oktober 2013

Von vergeblichen Versprechungen

Heute nach der Mittagspause bin ich, einmal mehr, in verschiedene Buchhandlungen gegangen, immer auf der (heimlichen?) Suche nach Literatur, die mich bewegt, berührt oder auf seltsame Weise (und sei dies nur am Rand oder bloss auch nur angedeutet) etwas mit meinem Leben zu tun hat. Zufälligerweise bin ich auf einen israelischen Autor aufmerksam geworden, Aner Shalev, und seinem Roman "dunkle Materie" (Berliner Taschenbuchverlang 2009). Nach dem Lesen der ersten 3-4 Zeilen wusste ich sofort: das muss ich lesen. Ich spüre, dass ich eine (weitere) Waffe gegen die nächtliche Schlaflosigkeit gefunden habe.

Ich weiss nicht, wie man über Traurigkeit schreibt oder über Glück. Traurigkeit oder Glück zu schildern ist wie Liebe machen ohne Decke. Aber wenn wir das gemacht haben, werde ich dir vielleicht doch einige Beschreibungen liefern (S. 57). 

Ich bin zwanzig Jahre jünger als du. Bei mir kann sich alles ändern. In einem Monat, vielleicht in einer Woche, kann ich jemanden kennenlernen. Wie kann ich versprechen, immer mit dir zusammen zu sein? Und wie kannst du ein solches Versprechen von mir fordern? Heute war ich wieder allein joggen, kam an Menschen vorbei, die zusammen joggten (...) oder ein Baby im Wagen hatten. Aber ich rannte allein. 
Kein Freund. 
Kein Hund.
Nicht mal ein Baby. 
(S. 94f).

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen