Mittwoch, 25. September 2013

Abendliche Randnotizen (hingeworfen)

Es gibt Tage, da kann ich einfach nicht schreiben. Worte wären auszuhalten, die Wirklichkeit oftmals nicht. Manchmal fehlt die Kraft, in die Tasten zu hauen, um sich die unsichtbaren Schmerzen vom Leib zu schreiben. Anfälle absurder Lebenserfahrungen können sich urplötzlich bemerkbar machen, und sei es bloss in Form eines allzu aktiven Lautsprechers auf einem Sportplatz, unterbrochen von noch absurderer Musik ("heissa, heissa, heissa - Fiesta fiesta mexicana").
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Das Schlimmste absurder Lebenserfahrungen Beinahe unerträglich ist das Warten - nicht jenes auf das Nichts (nur dies ist erträglich), sondern auf bestimmte Ereignisse, die nicht eintreten, mag man noch so lange warten, und dann, vielleicht, treten sie doch ein, und ein Gefühl von Dankbarkeit macht sich breit. Doch Dankbarkeit wofür? Vielmehr muss es zu denken geben, wie abhängig man von äusseren  Reizen sein kann - Souveränität sähe anders aus.
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Der Beitrag der Schattentänzerin zum Sinn der Devotion gefällt mir ausgezeichnet. Katharine Hepburn hat einmal gesagt: “Liebe hat nichts mit dem zu tun, was man bekommen will, sondern nur mit dem, was man geben will. Nämlich alles.” Damit ist im Grunde der Dinge alles gesagt. Wer dem nicht genügt, liebt nicht, oder liebt nur partiell und damit in einem unvollendeten Ausmass. Das kann nicht genügen. Hingebungsvolle Liebe in einem reifen und umfassenden Sinn verstanden erduldet alles, ist zu allem bereit. Alles andere sind bloss halbe Sachen und nicht fähig, eine Feuer- und Wasserprobe zu bestehen.
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Es gibt Tage bzw. Momente, da meine ich bloss: Scheisse. Auf der Suche nach Trost -nicht nach billigem- vermag mich kaum etwas zu beruhigen, und wenn doch, dann Worte, die auch unerwartet ausgesprochen bzw. per Mail eintreffen können. Musik jedoch beunruhigt mich in solchen Momenten, ja kann mich regelrecht ins Jammertal katapultieren, aus dem ich doch raus möchte. Und dann, immer wieder in jenen Momenten, die Angst vor der Nacht, die in einem solchen Kontext nur bedrohlich und vor allem unendlich lang erscheint. Möge es bloss Morgen werden, bitte: Stossgebet eines zur Unruhe Verdammten. 

4 Kommentare:

  1. Ein Post, der zum Nachdenken anregt. So ergeht es wohl jede/r von uns und je älter wir werden, desto häufiger kommen diese Gedanken und Stimmungen.
    Einen schönen Mittwochabend wünscht dir
    Irmi

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  2. Deine Worte gehen mir gerade ziemlich nahe. Ich glaubte dich in einem ruhigeren und gelösteren Seelenzustand. Fühl dich umarmt!

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