Montag, 24. Juni 2013

Elterliche Projektionen

In letzter Zeit fallen mir des Öfteren Eltern auf, die allerlei auf ihre Kinder projizieren:
  • Da wäre L, die ihre Tochter zum Klavierspielen verdonnert und knallhartes Üben diktiert (mindestens 1 Stunde pro Tag) und sie darüber hinaus in den Ballettunterricht schickt, so dass das Kind einen Terminkalender hat, dessen Dimensionen an einen Manager erinnern. Die Mutter jedoch ist eine musikalische Niete, und Ballett ist wohl auch kaum ihr Ding. Das Kind als Erfüllungsgehilfe unerreichbarer Träume und Phantasien der Mutter.
  • Oder C., die ihre Tochter auf Teufel-komm-raus in das Untergymnasium prügeln will, angeblich weil sie dereinst Tierärztin werden möchte. Überhaupt ist das Kind nach Überzeugung der Mutter hochbegabt in jeder Hinsicht sowie musikalisch und intellektuell allen anderen weit voraus. Die Mutter jedoch ist kaum in der Lage, 1+1 zusammenzuzählen, auch sonst fällt sie bei Gesprächen nicht gerade auf als intellektuelle Bombe. Auch hier: das Kind soll gefälligst das erbringen, was die Eltern selber nicht können. 
Die Liste liesse sich fortführen. Singt das Kind unter der Dusche, ist es gleich prädestiniert für eine glanzvolle Karriere als Opernsänger. Kann es 4+2 zusammenzählen, ist es gleich ein angehender Einstein. Usw usw. Wie wär es denn, liebe Eltern, wenn ihr Euer Arsch selbst ein bisschen bewegen würdet?
Dem Kind wäre damit geholfen, Euch auch.

2 Kommentare:

  1. Oh wie recht du hast! Ja, Eltern sind furchtbar und ich werde es besser machen ;-) - wahrscheinlich werde ich die schlimmste aller Mütter.

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  2. Ja! Das Beste für eine glückliche Kindheit???

    Ausgeglichene und zufriedene Eltern!

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