Montag, 24. September 2012

Das Geheimnis der Liebe...

Das Geheimnis der Liebe ist grösser als das Geheimnis des Todes, singt Nicola Beller Carbone als Salome in der gleichnamigen Oper von Richard Strauss am Opernhaus Zürich.

Ich habe Deinen Mund geküsst, Jochanaan! singt sie verzweifelt in ihrem grossartigen Schlussmonolog. Und hält den abgeschlagenen Kopf Jochanaans zwischen den Händen als letzter, verzweifelter Akt, Liebe und Zuneigung zu erfahren.

Ich liebe nur dich… Ich dürste nach deiner Schönheit! Ich hungre nach deinem Leib; nicht Wein noch Äpfel können mein Verlangen stillen. Was soll ich jetzt tun, Jochanaan? Nicht die Fluten, noch die grossen Wasser können dies brünstige Begehren löschen. Ich war eine Fürstin, und du verachtetest mich, eine Jungfrau, und du nahmst mir meine Keuschheit. Ich war rein und züchtig, und du hast Feuer in meine Adern gegossen… Ah! Ah! Warum sahst du mich nicht an? Hättest du mich angesehen, du hättest mich geliebt. Ich weiß es wohl, du hättest mich geliebt, und das Geheimnis der Liebe ist größer als das Geheimnis des Todes.

Hat Salome auch etwas mit uns zu tun, und sei es nur als Hauch eines vorbeirauschenden Augenblicks? 

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