Donnerstag, 12. April 2012

Zwei kleine Jungs

Zwei kleine Jungs spielen stundenlang auf bzw. mit dem Eis des halbwegs zugefrorenen See. Mittels spitzen Steinen, Stöcken und viel Kraftaufwand versuchen sie, durchwegs sorgfältig geplant, Löcher in das Eis zu bohren bzw. zu schlagen. Staunende Mädchen machen mit, feuern an, suchen ihrerseits nach weiteren spitzen Steinen nahe des Seeufers und hoffen, dass das unter der Eisoberfläche unruhig und schwarz wirkende Wasser bald einmal durch das noch nicht gänzlich offene Loch schiesst. Die Jungs schwitzen wie verrückt, feuern sich gegenseitig an, besprechen laufend den Sachverhalt, harren aus, derweil die Füsse schmerzen und die Hände sowieso.

Später wird sie der kalt schneidende Wind zwingen, ihr Vorhaben frühzeitig abzubrechen. Gut gelaunt und befreit von schweren Gedanken ziehen sie von dannen, müde, abgekämpft und mit dem wohligen Gefühl, wieder einmal etwas Handfestes getan zu haben. Die Mädchen protestieren (wir wollen fischen! wir wollen fischen!) und sind insgeheim froh (die kalten Füsse!), das Eisfeld räumen zu können.

Die Jungs sind in Wahrheit längst erwachsen und konnten wieder einmal Kind sein. Später, beim gemeinsamen Nachtessen, werden sie kichernd an ihr Abenteuer denken, etwas fachsimpeln und sich gegenseitig zuprosten. Wie Jungs von damals. Nur dass sie mittlerweile schon etwas älter geworden sind. 

1 Kommentar:

  1. Eine schöne Kindheitserinnerung, nur gut, dass es die wärmende Stube giebt,
    liebe Grüße Hans-Peter schickt Dir Ulrike

    AntwortenLöschen