Sonntag, 20. November 2011

Hände, die sich berühren (X)

Aus Berlin, anlässlich seines Kongresses, schickt er ihr täglich eine sms. Es sind kurze Texte über seine aktuelle Befindlichkeit. "Es ist verdammt kalt in Berlin, es wäre schön, mit dir auf dem Prenzlauer Berg in einer alten Kneipe zu sitzen", oder: "bin müde, vermisse dich", weiter dann

"würde gerne Arm in Arm mit Dir der Spree entlang laufen".

Er hütete sich davor, "Hand in Hand" zu schreiben, das schien ihm zu intim und irgendwie nicht mehr ganz passend zu seinem und ihrem Alter. Arm in Arm, das klingt wohl nach Nähe und Freundschaft, aber auch nicht nach mehr. "Hand in Hand", das hat schon etwas Verbindlicheres, Intimeres, wer Hand in Hand spazieren geht, mag Erwartungen haben, wer jedoch bloss Arm in Arm in der Grossstadt herumzieht, signalisiert gleichzeitig auch Abstand.

Das schien ihm angemessen.
Und er hütete sich auch davor, den verliebten Teenie spielen zu wollen. Das wäre ihm allzu lächerlich vorgekommen.

Die Antwort kam prompt. "Ja, das wäre schön".

2 Kommentare:

  1. Ein verliebter Spät-Teenie ... wieso fühlt man sich eigentlich lächerlich dabei?
    Im Gegenteil, sollte man sich freuen, dass man sich verlieben kann und zu solchen Empfindungen überhaupt noch fähig ist. Denn oftmals kommt man schon in Versuchung, sich den ganzen Liebesquark abzugewöhnen.
    Meine Freundin Charlotte gab mir mal den Rat, als ich ähnlich dachte wie Du, genieß es bloss, denn mit zunehmendem Alter schwinden die Gelegenheiten und die in Frage kommenden Partner/innen.

    Recht hat sie, die Charlotte! Das mache ich jetzt und genieße die Verliebtheit, die mich befallen hat.

    LG
    SK

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  2. Danke für die Zeilen! Die Liebe kennt kein Alter, so ist es. Ich versuche, die Geschichte in eine solche Richtung zu lenken, mal schauen, ob's klappt! :-). LG, Peter

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