Mittwoch, 9. November 2011

die Neureichen von Zürich

Ich kann sie nicht ausstehen, jene Neureichen namentlich von der sog. "Goldküste", sprich: Zürichsee rechtes Ufer. Mein Vater stammte auch aus dieser Gegend, nur war das dort mit dem Reichtum damals anders als heute. Man hatte Geld, sprach aber nicht darüber. Man trug die Kleider aus und kaufte nicht alle Wochen eine neue Garderobe, und Champagner trank man auch an Silvester nicht, da musste Weisswein (vorzüglich aus dem Waadtland) genügen. Man engagierte sich in zahlreichen Vereinen, man war grosszügig, aus Prinzip, man unterstützte da und dort, nicht nur im kulturellen oder sozialen Bereich. Und die Kinder gingen selbstverständlich in die Volksschule, zu Fuss, und man achtete darauf, dass sie keine Allüren annehmen, nur weil sie in einer 8-Zimmer-Villa mit direktem Seeanstoss aufwuchsen.

Heute sind viele aus dieser Gegend schlicht debil geworden, sie haben einfach nur Geld, aber längst keinen Geist mehr. Und sie glauben, ihre Kleinkinder ins Frühchinesisch schicken zu müssen, weil das ach so toll und klug und überhaupt,,, ist. Und sie müssen ihren Reichtum zur Schau stellen, diese Neureichen, die nicht wissen, was Arbeit ist und im Büchergestell den Goethe und Schiller bloss zur Dekoration ausstellen.

3 Kommentare:

  1. Deswegen mag ich deinen Blog so. Du sprichst von dir und nicht über Golf spielen, teure Kleider kaufen und sonstige ätzende Scheissluxusprobleme. Und du musst dich nicht zeigen und ständig angeben mit deinen guten Taten.
    Und ich möchte dir und deiner Ex-Frau und jetzt lieben Freundin gratulieren wie gut ihr gemeinsam eurer Tochter schaut. Glückliches Mädel.

    Du sprichst ein gutes Stück Leben.

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  2. @anonym: Danke für die Zeilen und das Lob. Es ermuntert mich, auf diesem Pfad weiterzuschreiben. Dir alles Gute und Merci, dass Du mich gelegentlich hier besuchst.

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