Freitag, 30. September 2011

Gute-Nacht-Lied

Heute vor dem Einschlafen brauche ich etwas Dramatisches, weil ich auf diese Weise meine Emotionen umso besser fassen und einordnen kann. Tschaikowskys erstes Klavierkonzert scheint meine aktuelle mentale Stimmung haarscharf genau wiederzugeben, vorgetragen von Olga Scheps, der ich ohnehin gerne und lange zuhöre. Und ach ja, sie ist darüber hinaus eine kluge und schöne Frau, die mit grosser Präzision und ebenso grossem Gefühl ihre Hände über die Klaviertasten gleiten lässt und die Struktur der Musik durchschaut, mehr noch: ihrer Seele nachspürt. Wunderbar, sinnlich und grandios zugleich.

5 Kommentare:

  1. Ich muss zugeben, dass Klassik noch nie meine Welt war. Also, klassische Musik eben, E-Musik, so genannte.

    Was mir aber aus der daraus resultierenden Distanz auffällt: Die Interpretinnen der Musik sehen von Jahr zu Jahr besser aus. Man fühlt sich schon fast wie bei einer Miss-Wahl ;-)

    Castorp'sche Grüsse

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  2. @nun ja, Castorp, das mag ja auch eine Frage des Alters sein. Ich weiss nicht, wie viele Jährchen Du auf dem Buckel hast, aber mit 25 war ich noch bei den alten Stones (die ich noch heute mag). Mit der Zeit, schleichend, entdeckte ich für mich die Klassik, Bach und Mozart in vorderster Front.

    Und zu den Interpretinnen klassischer Musik und den "Missen" meine ich: erstere haben in jedem Fall Substanz, bei letzteren lasse ich diesen Punkt an dieser Stelle unkommentiert offen.

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  3. Ein wunderbares Klavierkonzert, ich kenne es und es wühlt doch eher auf, als dass es beruhigt.
    Vor allem fasziniert mich daran, der Komponist, der schon vorher die Töne im Kopf hat und sie dazu noch detailiert für jeden Musiker aufschreibt und dann kommt noch ein zusammengehörendes und karmonierendes Musikstück raus. Zum anderen spielt jeder Musiker eine eigene Melodie, die zwar bei allem ähnlich klingt, aber trotzdem kommt es auf jeden Einzelnen und sein Können an, damit insgesamt dieses wunderbare Musikstück entsteht.

    ( PS: So kann man das auch auf das Leben der Menschen beziehen, wenn der Einzelne nicht mehr das Gesamtziel sieht und seine Aufgabe meistert, dann kann auch aus dem Gesamtwerk nichts werden.
    In diesem Fall denke ich haben die Politiker nicht verstanden, wozu sie vom Wähler ausgewählt wurden, sie bringen Disharmonie ins Spiel und hören es nicht einmal. )

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  4. Liebe Neumi, herzlichen Dank für diese klugen Bemerkungen und die gezogene Parallele zur Politik. Herzlichen Gruss, Peter

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  5. @Zu den "Missen": Schöne Frauen haben seit undenklichen Zeiten das Vorrecht, dumm sein zu dürfen. Ida Gräfin zu Hahn-Hahn

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