Mittwoch, 31. August 2011

Das geschenkte Buch

Manchmal durchwühle ich meine "geheime" Truhe, in die alles kommt, was nun wirklich nur mich etwas angeht. Da findet man vergilbte Briefe, alte Ansichtskarten, längst überholte Aufsätze und dergleichen mehr.

Soeben habe ich sie wieder geöffnet statt endlich ins Bett zu gehen (morgen muss ich früh aufstehen). Deine Karten sind dort auch aufbewahrt. Deine Schrift. Es sind nur wenige Zeilen, aber diese wenigen Zeilen -ich merke es ihnen an, dass sie das Herz sprechen lassen- genügen, um mich melancholisch stimmen zu lassen. Ich betrachte den Poststempel auf den Briefmarken. Ich denke nichts dabei bzw. will nichts denken. Auch möchte ich emotional nicht berührt werden, aber ich habe keine Chance, dagegen anzukämpfen. Stattdessen blättere ich im Buch, das mir geschenkt worden ist. Etwas fällt aus ihrer Hand, es muss eine Rose sein, schnappe ich beim Durchblättern wie zufällig auf.

Ich werde es morgen auf meine kleine Reise mitnehmen. Werde es wiederum mit Genuss Seite für Seite durchlesen und ab und zu in die vorbeiziehende Landschaft schauen und nichts denken wollen. Verwundere dich aber nicht, dass ich dabei doch an dich denken werde. Vielleicht gelingt es mir bei all dem, wenigstens die Gefühle zu deckeln.

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