Freitag, 26. August 2011

abgearbeitetes Leben

Das soeben gehörte Lied von Wecker bringt es auf den Punkt: die Gefahr, das Leben bloss "abzuarbeiten", ist nicht von der Hand zu weisen. Namentlich dann, wenn man seine sog. Lebensmitte -und damit seine Lebenskrise- erreicht hat.

Und

dass man im Tagestrott sich und seine Bedürfnisse vergisst und nur noch funktioniert-

dass man seine Sehnsüchte ad acta legt und sich denkt, nun ja, es kommt halt, wie es kommen muss-

dass man sich im Fatalismus suhlt-

dass man nur noch das sieht, was man sehen will,
oder: von der normativen Kraft des Faktischen-

dass man sich von den Sachzwängen beherrschen lässt-

dass man, auf den Punkt gebracht, das Leben nur noch verwaltet,
aber nicht mehr gestaltet.

Es gelingt mir, zumindest zeitweise -immerhin!- aus diesem Gefängnis auszubrechen. Die Zelle freilich bleibt existent.

2 Kommentare:

  1. Ein Leben wie im Gefängnis . Man blickt durch die Stäbe den Schlüssel in der Hand, aber es fehlt der Mut das schloss zu öffnen.
    Lg, Bella

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  2. @Bella: ja, das ist die Furcht vor der Freiheit...

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