Mittwoch, 13. Juli 2011

Sprachlos

Lebensabschnitt.

Sie möchte von ihm tagsüber etwas hören, mindestens ein Lebenszeichen (sms) dann und wann. Doch er mag nicht regelmässig schreiben, weil es nichts zu schreiben gibt - und wenn doch, beschränkt es sich auf Banalitäten des Alltags (besorgst du oder besorge ich das Abendbrot?). Das macht sie traurig, wofür er Verständnis hat. Er will kein Unmensch sein. Aber er weiss: sie wird ihn nie verstehen können. So wie er sie nie verstehen wird. Seine Themen sind nicht ihre Themen (und umgekehrt). Sie bemühen sich zwar, den anderen zu verstehen, was aus verschiedenen Gründen jedoch zum Scheitern verurteilt ist.

Doch vor allem: wenn sich Seelen nicht berühren, gibt es keine Zukunft,
und die Gegenwart bleibt brüchig.

Eines Tages wird der dünne Boden brechen.

13 Kommentare:

  1. steht ihr auf einem gemeinsamen Boden? Ist das so?

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  2. Der Boden ist dünn, brüchig.

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  3. Aber mal ganz ehrlich, ist das nicht ein typisches Mann-Frau Problem? Ich glaube dass das nichts mit der Kompatibilität zu tun hat, sondern damit dass man eben zwei verschiedene Individuuen ist und solche Dinge einfach anders "gelernt" hat. Wenn beide da einen kleinen Schritt auf den anderen zugehen dürfte das Problemchen doch zu lösen sein, oder?
    LG

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  4. @frlkapriziös: Wo kein gemeinsamer Weg möglich ist, gibt es auch keine gemeinsamen Schritte zum Einüben.

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  5. Ok, da weiß ich dann einfach zu wenig über die Hintergründe um mir hier ein klares Bild machen zu können. Mhm, schade dass das schon so verfahren ist. :-/

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  6. Danke für das Nachfragen! Manchmal geht man Kompromisse ein, obwohl man genau weiss bzw. intuitiv spürt, dass es dennoch keinen gemeinsamen Nenner gibt....

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  7. Und wieso hält er an dieser Beziehung fest? Wieso gibt er sich mit einem Kompromiss zufrieden? Aus Angst vor dem Alleinsein? Aus Bequemlichkeit?

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  8. Wenn schon Nachrichten "eingefordert" werden, gibt es keinen Boden mehr, das ist typisch weiblich.

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  9. @Rosalie: Alleinsein ist keine Frage des aktuellen Status "gebunden/nicht gebunden": Bekanntlich kann man sich in einer Beziehung sehr allein fühlen, und umgekehrt gilt: man kann sehr glücklich sein, wenn man sog. "allein" ist. Ja, es könnte vielmehr etwas mit Bequemlichkeit zu tun haben. Menschen neigen zur Trägheit, vor allem: sie scheuen die Konsequenzen ihres Tuns. Und dabei sind wir im Erfinden von allerlei "Sachzwängen" die wahren Weltmeister.
    @Vanilla: ich kenne auch Männer, die ständig Nachrichten einfordern...vor allem aus Eifersucht und damit aus Angst vor dem Vergleich (Max Frisch)

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  10. "Wenn sich Seelen nicht berühren, gibt es keine Zukunft und die Gegenwart bleibt brüchig."
    Das fasst perfekt zusammen, was man mit 1000 Worten nicht besser umschreiben könnte.
    Und es hat nichts mit dem Geschlecht zu tun, es gibt kein typisches Verhalten eines Geschlechtes (wenn dem so wäre, wäre es ja ein leichtes, sich darauf einzustellen).

    Vielmehr sehe ich es auch so;
    Wenn die Wellenlängen nicht dieselben sind, die Persönlichkeiten keine Berührungspunkte haben, wenn Toleranz/Akzeptanz anstelle von Verständnis herrscht, Kompromisse anstelle von Einigkeit... dann wird es niemals gelingen, den brüchigen Boden zu festigen.

    Manche Menschen suchen ihr ganzes Leben lang nach ihrer Dualseele...

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  11. Danke, Nori, für Deinen Kommentar.
    Ja, es ist so, die Suche danach kann ein Leben lang andauern, und nicht immer ist sie von Erfolg gekrönt.

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  12. Peter, ich bin jetzt etwas verwirrt. Hatte ich doch abgespeichert, dass die Beziehung zwischen dir und der Mutter deiner Tochter längst vorbei ist. War das falsch? Oder hast du eine neue, andere Beziheung, die du hier ansprichst.
    Und ja, ich sehe das ähnlich wie du und Nori: Wo sich zwei Seelen nicht berühren, gibt es keinen gemeinsamen Weg.
    @frlkaprizioes. Mit Mann-Frau hat das meiner Meinung nach nix zu tun.

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  13. @liebe Mayarosa: Entschuldigung, es ist etwas verwirrend. Es geht hier nicht um meine Exfrau, sondern um meine neue Beziehung, d.h: ich sollte eher von Freundschaft sprechen. In der nächsten Zeit werde ich mehr darüber schreiben, einem inneren Drang folgend.

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