Mittwoch, 2. Juni 2010

Los-lassen-können

Endlich konnte ich mich gestern dazu aufraffen, ein neues Fahrrad zu kaufen, dazu auch eines für meine Tochter, das mit einem Handgriff an mein Fahrrad angehängt werden kann. Gestern Abend haben wir es gleich ausprobiert, und es war der Hit. Sie genoss es, mit ihrem Papa durch die Gegend zu flitzen, zum nahe gelegenen Waldspielplatz zu gehen, dann wieder weiter zu fahren...das sind meine Lichtblicke.

Trotzdem: An diesem Mittwoch verspüre ich nur noch eine Leere in mir. Aber auch ein Brennen und Verlangen kann ich nicht verleugnen. In diesem Augenblick weiss ich, dass A. das Flugzeug mit ihrem Mann besteigt, um in die Ferien zu verreisen. Mein Verstand weiss sehr wohl: es geht um das Los-lassen-können. Ich übe mich ja darin, versuche, ein geordnetes Leben zu führen, mich genügend zu bewegen, genügend zu schlafen und ach, natürlich, meinen Pflichten nachzugehen. Doch es fällt mir nicht einfach. Loslassen-können ist ein hehres Ziel, es zu erreichen ist freilich eine Herausforderung für mich. Was mich ferner betrübt: das Schreiben fällt mir im Moment schwer, dabei ist Schreiben meine Selbsttherapie als Mittel zur Selbsterkenntnis.

Das Flugzeug startet in diesem Moment.
A. kann loslassen, wenigstens sie. Ich beneide sie darum.

3 Kommentare:

  1. ach, peter, mach dich und deine liebe nicht so klein. ist verdrängen, um den äußeren schein wahren zu können, denn loslassen?

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  2. Du klingst sehr, sehr traurig. Situationsbedingt sehr verständlich. Ist diese Reise von A. ein Ende oder eine Pause?

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  3. @autumn: Eine Reise ins unbekannte Land. So oder so: ich muss lernen, den Alltag zurück zu erobern, akzeptieren, was ist (ganz wesentlich) und ansonsten wieder zur Einsicht zu kommen, dass alles fliesst, wohin auch immer.

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