Mittwoch, 9. Juni 2010

Kälteschock

Heute Abend bin ich im Wald baden gegangen - in einen Brunnen mit eiskaltem Wasser. Gott, tat das gut! Der ganze Stress, die ganze Unruhe, sie verschwanden für einen Augenblick, ich spürte meine Füsse nicht mehr und registrierte, wie die gesamte Hitze des Alltags auf einen Schlag meinen Körper verliess. Die Tochter hat es mir gleichgetan (und mit Jauchzer verbunden), dafür ist sie heute Abend umso schneller eingeschlafen.

Die Sehnsucht ist trotz dieses Kälteschocks da, aber sie treibt mich heute Abend nicht an, ich spüre vielmehr dieses süss-bittere Gefühl in mir, das mir anzeigt, wie lebendig ich letztlich bin. Weit weg ist jener Mensch, der mir so viel bedeutet, und doch so nah. Ich lasse das Gefühl zu, ich bewerte es nicht, es ist Teil von mir.

Heute habe ich keine Angst vor dem Einschlafen.

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