Freitag, 28. Mai 2010

Vor dem Wochenende

Meine Tochter hat morgens nach dem Aufstehen neuerdings die Angewohnheit, Mozarts Cosi fan tutte einzustellen. Natürlich versteht sie die Handlung nicht, ich habe ihr die "grossen Linien" derselben grob vereinfacht und, so denke ich, "kindgerecht" erklärt. Sie liebt diese Oper und hat sie schon einmal in einer modernen Inszenierung auf der Bühne erlebt. Ich hatte heute Morgen allerdings wieder grosse Mühe, Mozart zu ertragen, er durchdringt mich aufs Ganze, so dass wenige Takte genügen, um mich emotional an den Rand zu drängen. Gleichzeitig ist es jene Musik, die meinen Seelenzustand zutreffend und ohne jegliche Maskerade zum Ausdruck bringen kann.

Heute Morgen werde ich mich im Büro (von wo aus ich gerade schreibe) dazu aufraffen, einen Bericht zu lesen, in erster Linie um mich abzulenken und nicht, weil ich das ohnehin tun muss. Kurz vor dem Mittagessen hole ich meine Tochter von der Schule ab, dann kochen wir zusammen, nachmittags gehen wir in ein Museum, was sie besonders liebt. Spätnachmittags ist dann noch Flötenunterricht für die Tochter angesagt. Abends dann Nachtessen auch mit meiner Exfrau.

Alltag eben.
Und so tun, als hätte ich alles im Griff.
Und, trotz allem, mit Mozart im Herzen.

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