Sonntag, 16. November 2014

Erkenntnisse

Ich schreibe nicht mehr so häufig, weil ich aktuell keinen Anlass dazu sehe. Vielleicht schreibe ich nur dann, wenn es mir schlecht geht. Dafür habe ich neulich meine Beiträge diagonal durchgelesen und komme zum Schluss: vieles, was ich schrieb bzw. schreibe, ist nur gültig für den Augenblick. Liebeskummer zum Beispiel ist oftmals bloss eine Momentaufnahme, dem Herbstwind gleich, der das Laub wunderbar durcheinanderwirbelt und Platz schafft für neues Laub, das den Boden für den Winter wärmen wird. Und ich dachte mir schon, ob ich alles oder doch so manches löschen soll vom Geschreibsel, aber auch dies wäre unehrlich, denn im Augenblick des Schreibens war es ja doch wahr. Gewiss, gesicherte individuelle Wahrheiten gibt es wohl, aber diese offenbaren sich nicht in Gefühlsausdrücken, sondern in Überzeugungen. Laub, so weit das Auge reicht, und der Himmel ist wolkenverhangen, der Wald in seinen prächtigsten Farben und kontrastiert aufs Wunderschönste mit dem dominanten Grau des Novembers. Am Horizont erblicke ich die Alpen, im Föhnlicht versunken. Mein Leben ist anstrengend, fordernd, aber auch lustvoll, mal karg, mal ausufernd. Wie es mir in letzter Zeit geht - diese wunderbare Musik könnte es nicht besser auf den Punkt bringen.

2 Kommentare:

  1. Lieber Peter,
    Stimmt, du schreibst seltener. Ich denke allerdings, dass es jeden von uns Bloggern so geht: Mal öfter, mal weniger oft. Es ist einfach situationsbedingt, wie Kummer, Ärger, Freude, die man in diesem Moment teilen möchte. Auch ich brauche ab und zu Pausen, dann allerdings habe ich wieder das Bedürfnis meine Gedanken, oder Ereignisse, ob positiv oder weniger positiv niederzuschreiben, mit Bildern zu untermalen ;-) und es freut mich natürlich, wenn ich Kommentare erhalte.
    Wenn ich in meinen Blogeinträgen so stöbere gibt es auch Dinge, die ich wirklich in einer Momentaufnahme niedergeschrieben habe, aber wie du schreibst, in dieser Situation war es wichtig bzw. erleichternd, deshalb lösche ich es auch nicht.
    Was ich persönlich nicht missen möchte, sind meine Einträge auf meinem
    2ten Blog, da freue ich mich täglich drauf.
    Die Musik gefällt mir sehr und du hast Recht, sie spiegelt das Leben wider.
    Ich wünsche dir einen entspannten Wochenbeginn mit vielen positiven Gedanken.
    LG Sadie

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  2. Gerade an Tagen an denen ich traurig bin, mich nicht gut fühle, vielleicht mich sehr alleine fühle, lasse ich meine Gefühle in meinem blog. Schreiben ist dann eine wunderbare Möglichkeit, sich selbst ohne Konsequenzen an sich heranzulassen und ein wenig ins Gleichgewicht zu bringen, sich in einen Winkel zurückzuziehen und seine Gedanken zu sortieren. Und wann braucht man das mehr, als in melancholischen oder schlechten Zeiten. Der blog ein guter Raum dafür. Wie für manche ein Tagebuch schreiben. Ich denke, da landen bei vielen auch mehr Kummer- als Glücksmomente. Liebe Grüße Dir.
    morgenrot

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