Freitag, 27. September 2013

Vom positiven Denken

Wer andere Auswirkungen will, muss andere Ursachen setzen.
So einfach ist das.
Es hat Prinzip.
Es beginnt mit Deinem Denken. 
Die Wahl und die Verantwortung liegt allein bei Dir.


Ist es wirklich so einfach? 
Einfach den Kopf anders programmieren, die schöne Brille aufsetzen, sich von "positiven" Gedanken leiten lassen und schon geht es besser? 
Oder wie muss ich das denn verstehen, das "es beginnt mit deinem Denken"? 

Denke positiv? 
Wenn es denn wirklich so genial wäre, ja dann! 
Oder verstehe ich Dich einfach nicht, liebe Vimea?

9 Kommentare:

  1. Da ist durchaus etwas dran, wobei von "einfach" keine Rede sein kann. Es dürfte auch kaum genügen, nur mal eben in eine neue Richtung zu denken, sondern die Gedanken müssen emotional verankert werden, um eine nachhaltige Veränderung zu bewirken - und das wiederum geschieht nur durch neue Erfahrungen, setzt also ein verändertes Handeln voraus.

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    1. genau: die Voraussetzung veränderten Handelns, will sagen: die Erfahrung neuer realer Erlebnisse und Eindrücke und Verhaltensweisen.
      Aber "nur im Kopf" haut nicht hin - jedenfalls nicht bei mir.

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    2. Es kann indessen durchaus spannend sein, neue Gedanken zu wagen und sich dann zu überlegen, wie man sich verhalten würde, wenn diese Gedanken wahr wären. Dieses Verhalten kann man spielerisch - oder wahlweise auch zähneklappernd - ausprobieren und schauen, ob es neue Erfahrungshorizonte eröffnet.

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    3. Ja, in dieser Form völlig einverstanden, das hiesse, ganz im Sinn Frischs, mit der eigenen Biographie zu spielen, "was wäre wenn", also: Geschichten ausprobieren wie Kleider. Und dies, oh ja, spielerisch und durchaus auch mal zähneklappernd :-).

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  2. Ach ja, und es geht auch nicht ums "Positive Denken", sondern um rationales Denken im Gegensatz zum irrationalen. Die zwei entscheidenden Leitfragen lauten: "Ist es wahr, was ich denke?" und "Ist es hilfreich, d.h. bringt es mich meinen Zielen näher?"

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  3. “So, wie du über das Leben denkst, offenbart es sich vor deinen Augen. Ununterbrochen sendest du deine Gedanken, deine Gefühle, deine Worte und Handlungen hinaus und das Leben antwortet dir dementsprechend. So wie du denkst, so wirst du dir dann auch die Situation schaffen.” (Robert Betz aus “Willst du normal sein oder glücklich?”)

    Wenn das Denken die Situation schafft, würde aber doch bedeuten, dass man erst (um)denken musst, bevor sich ein verändertes Handeln einstellt oder einem widerfährt..

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    1. Danke Dir für diese Hinweise.
      Irgendwann landen wir bei dieser Diskussion bei Marx und Hegel: schafft das Sein das Bewusstsein - oder umgekehrt? Ich denke weder das eine noch das andere, vielmehr müssen wir von Wechselwirkungen ausgehen. Kein einfaches Thema! Aber es ist schon so: ich sehe nur das, was ich kenne. Wenn wir beide in Berlin oder München oder wo auch immer unterwegs wären: wir würden niemals dieselbe Stadt sehen. Also alles eine Frage der Perspektive, der Erfahrungen und Wahrnehmungen?

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  4. Das ist wohl eine schlichte Tatsache, dass wir die Wirklichkeit immer nur durch unseren ganz persönlichen Filter wahrnehmen. Wir konstruieren uns die Welt, in der wir leben, auf der Grundlage unserer Vorlieben, Interessen, Erfahrungen, Ängste und Aversionen. Und wahrscheinlich ist es eine Illusion zu glauben, man könnte aus dieser Konstruktion vollständig ausbrechen. Aber innerhalb des Systems, in dem wir denken und wahrnehmen, haben wir dennoch einige wesentliche Spielräume.

    Ich meine auch, dass Denken und Handeln sich bei Veränderungen die Hand reichen müssen. Um ein neues Denken erproben zu können, muss ich es zumindest für möglich und plausibel halten, sonst werde ich mir völlig albern und unpassend dabei vorkommen. (Das Bild vom "Geschichten ausprobieren wie Kleider" gefällt mir in diesem Zusammenhang sehr! Ich werde wahrscheinlich kein Kleid anprobieren, zu dem ich keinen Bezug herstellen kann.) Umgekehrt genügt es aber nicht, nur in neue Richtungen zu denken, wenn ich meinen Ideen nicht auch Taten folgen lasse.

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  5. Völlig unvorbereitet beginnen wir den Nachmittag unseres Lebens.

    Schlimmer noch, wir tun dies in der falschen Annahme,
    dass unsere Wahrheiten und Ideale uns weiterhin dienen wie bisher.
    Aber wir können den Nachmittag nicht nach dem Programm des Vormittags leben. Denn was am Morgen noch großartig war, wird am Abend nur wenig bedeuten. Und was morgens noch wahr ist, entpuppt sich abends dann als Lüge.

    
aus: "shift"




    Einen lieben Gruß
    Vimea.

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