Montag, 22. Juli 2013

Vom Abgrund und vom Glück

Der Abgrund ist manchmal viel näher, als man sich dies einzugestehen mag.

Das Eis auf dem Bergsee kann so schrecklich dünn sein, obwohl es nach einer dicken Schicht aussieht - die warnenden Hinweise am Ufer ignorieren wir damm einfach. Es ist fahrlässig, sich an das Glück zu orientieren, geschweige denn sich daran festzuklauben. Ein falscher Fusstritt im Hochgebirge genügt, um abzustürzen. Ein stabiles Hoch, da brauchen wir keine Meteorologen zu sein, währt nicht ewig, und doch mag es uns zeitweise überraschen, wenn es in sich zusammensackt, über Nacht und wie wenn nichts gewesen wäre. Die Instabilität beherrscht unser Leben (so jedenfalls meine Erfahrung), und doch hätten wir so gerne ewiges vom Hochdruck bestimmtes Wetter, ewiges Glück, ewige Liebe.

Manchmal habe ich das Gefühl, im sommerlichen Hoch zu ersticken, kriege keine Luft und wünsche mir Wolken am Himmel, die eine wenn auch nur vorübergehende sommerliche Melancholie erzeugen. 

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