Montag, 2. Juli 2012

Der Männerbeauftragte

Bürokratie ist die Vervielfältigung von Problemen durch die Einstellung weiterer Beamter (C.N. Parkinson, britischer Historiker)

Die Verwaltung -sprich der öffentliche Dienst- ist stets kreativ im Erfinden neuer Stellen. So gibt es in Zürich neuerdings einen "Männerbeauftragten". In einem Interview angesprochen auf die Frage, was er mit seiner Arbeit erreichen möchte, meint der Männerbeauftragte: Ich möchte mit diesem Projekt die Leidenschaft der Männer wecken, damit eine eigene Dynamik entsteht – eine von Männern erarbeitete Dynamik. Nicht, weil sie sich dazu gezwungen fühlen, sondern weil sie es wollen.

Eine von Männern erarbeite Dynamik, entfacht durch eine von der Bürokratie initiierte Leidenschaft? Was für eine horrible Vision! Und wohin soll die führen, was beinhaltet sie genau und worin unterscheidet sie sich von anderen Dynamiken, möchte ich gerne wissen. Ich weiss es auch nach dem Lesen des Interviews nicht, aber gravierender ist es, wenn der besagte Männerbeauftragte offensichtlich selbst nicht weiss, was letztlich seine Funktion bezwecken und bewirken soll. Er leiste eben Pionierarbeit, wie er betont. Und wer Pionierarbeit leistet, so schlussfolgere ich, darf wohl auch fabulieren.

Ganz im Ernst: ich sehe den Sinn eines solchen Männerbeauftragten nicht. Wo ist da, bitte sehr, der Mehrwert für die Gesellschaft? Haben wir in unseren Breitengraden tatsächlich keine anderen Probleme? 

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