Sonntag, 27. Mai 2012

Genuss: kein leichtes Spiel

Kurz vor der heutigen Wanderung noch dies aufgeschnappt:

Der Zivilisationsprozess ist auch als Ausdruck zunehmender Scheu vor dem Animalischen im Menschen zu verstehen (Norbert Elias). Zwar ist das Thema Sexualität omnipräsent, nur wird diese offenbar immer weniger real ausgelebt, wie unterschiedliche Studien und Umfragen immer wieder zum Ausdruck bringen. So wie jene Tangotänzerin, die jedes Wochenende und darüber hinaus bis zur Erschöpfung auf dem Parkett balzt, um, ganz der Tangotradition verpflichtet, spätabends doch allein nach Hause zu gehen. Die pure Fleischeslust wird zusehends entmaterialisiert, das klinisch Saubere scheint die Lufthoheit über unser Verlangen zu erlangen.


Wenn der Sommer nicht mehr weit ist 
und die Luft nach Erde schmeckt, 
ist´s egal, ob man gescheit ist, 
wichtig ist, dass man bereit ist 
und sein Fleisch nicht mehr versteckt.
Und dann will ich, was ich tun will, endlich tun. 
An Genuss bekommt man nämlich nie zuviel. 
Nur man darf nicht träge sein und darf nicht ruhn, 
denn Geniessen war noch nie ein leichtes Spiel.
Richtig, Herr Wecker: Geniessen war noch nie ein leichtes Spiel.

2 Kommentare:

  1. Gefällt mir,
    nur es gibt heut auch für richtigen Sex viele Dinge als Ersatz, eines möchte ich nennen, kaufen.
    Viele Menschen verfallen in Kaufrausch und das ist mit Sex zu vergleichen, wenn sie die Dinge besitzten, ist es vorbei und dann muss wieder ein neuer Kick her.
    Ein guter Beitrag,
    liebe Grüße Ulrike

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    1. Danke für die Bemerkungen - und auch Dir liebe Grüsse!

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