In der Badewanne bei 38 Grad Wassertemperatur hat mich überfallartig die Frage provoziert, ob ich eben doch zu viel vom Leben erwarte. Was das Leben von mir will, das weiss ich in der Zwischenzeit sehr wohl, ich kenne meine Pflichten, die ich in den nächsten Jahren zu erbringen habe. Aber ich nehme mir die Freiheit heraus, meinerseits und ganz im Stillen Erwartungen an das Leben, mein Leben, zu formulieren. Und die sind wohl nicht realistisch, da zu hoch geschraubt. Vielleicht muss ich doch mit dem Spatz in der Hand zu leben lernen statt mich immer wieder nach der Taube auf dem Dach umzuschauen. Innerlich rebelliere ich zwar immer noch gegen diese Vorstellung, trotzig singe ich für mich morgens unter der Dusche "das kann doch nicht alles gewesen sein". Aber die Taube, die kommt nicht, nein, sie fliegt immer wieder weg, zwinkert mir manchmal zu, neckt mich, aber sie will ihre kompromisslose Freiheit. Ich rufe ihr dann laut zu: komm, wir schaffen das, aber sie turtelt bloss weiter und sucht das Weite, derweil der Spatz zufrieden vor sich hin pfeift und auf sein Fressen wartet.
Und meine Uhr tickt munter und mit höchster Präzision weiter, als ginge ihr das alles nichts, aber auch gar nichts an.
Und meine Uhr tickt munter und mit höchster Präzision weiter, als ginge ihr das alles nichts, aber auch gar nichts an.
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