Mittwoch, 18. Januar 2012

Hände, die sich berühren (XVIII)

Er hat sich schon ein Weilchen nicht mehr bei ihr gemeldet -
sie sich bei ihm auch nicht.
Funkstille.
Es war ihm recht so.
Er vermisst sie nicht,
überhaupt nicht.
Und sie ihn wohl auch nicht,
überhaupt nicht.

Und neulich trafen sie sich per Zufall auf der Strasse.

Ah, wie geht es dir?
Oh, es geht mir gut, und dir?
Oh, auch ganz gut.
Schön (Pause - es folgt ein Smalltalk. Nochmals Pause)
Ja, ich sollte jetzt auf den Zug (Pause)
Ja, dann tue das. Schön, dich getroffen zu haben!

Ja, danke dir, ich melde mich.
Ja ja, tue das.

Kein Abschiedskuss.
Weshalb denn auch?
Er wusste: wenn ich sie nicht vermisse, dann sagt das alles aus.
Und er dachte sich: sie hat dieselbe Erfahrung gemacht.

Vielleicht werden sie dereinst darüber reden,
wie es sich anfühlt,
wenn Gefühle sich davon schleichen,
ehe sie überhaupt angekommen sind.

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