Dienstag, 13. Dezember 2011

nach einem anstrengenden Tag

Das war heute ein 13-Stunden-Tag, nicht einmal beim Mittagessen hatte ich meine Ruhe, da war small talk angesagt. Zu Hause angekommen will ich nur noch meine Ruhe, die Rechnungen im Briefkasten ignoriere ich für den Augenblick.

Und dann frage ich mich, ob ich einsam sei. Ich verneine die Frage, obwohl ich die existenzielle Einsamkeit sehr wohl kenne, aber darum geht es mir hier nicht. Ich denke vielmehr, dass die grösste und schmerzlichste Einsamkeit in unglücklichen Zweierbeziehungen zu finden ist, wenn dort kein Diskurs stattfindet, der auf vertrauter Basis erfolgt, wenn der Humor vom Gegenüber nicht verstanden wird, wenn, kurz gesagt, mein Gegenüber letztlich ein Fremder bzw. eine Fremde bleibt, obwohl die Beziehung seit Jahren, ja seit Jahrzehnten existiert. Ja, existiert, aber nicht gelebt wird, wenn Schweigen als Bedrohung oder als Normalzustand empfunden wird bzw. wenn vertrautes Schweigen ein Fremdwort bleibt. Und wenn abends im Bett jeder seinen eigenen Weg geht und nur noch Platz vorhanden ist für ein Gute-Nacht-Kuss ohne Berührung des Herzens, geschweige denn der Seele.

3 Kommentare:

  1. ... klare Worte, ich fühle mich entlarvt.

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  2. Schön, dass auch ein Mann diese Ansicht zur Einsamkeit hat. Ich dachte immer, nur Frauen denken so
    Vielen Dank.

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  3. Danke Euch für Eure Bemerkungen. Herzlichen Gruss und eine gute Nacht!

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