Dienstag, 12. April 2011

Guten Fragen - diffuse Antworten

Folgendes Email hat mich heute erreicht, wofür ich mich herzlich beim Absender bedanke:

Nun lieber Peter ich lese dich nun schon ein Weile und verfolge still deine Gedanken und sein. Was ich mich schon lange frage, warum änderst du nicht, was dich schon so lange bedrückt ich möchte fast sagen erdrückt. Für mich als jemanden der "un"betroffen von aussen deine Hilferufe wahrnimmt, die vor Selbstmittleid und versuchten (Selbst)Erkenntnis voll sind... du scheinst am Ertrinken im Strudel von Melancholie... ich denke die Schmerzensgrenze ist erreicht.

Es macht mich betroffen zu lesen dass du mit B. Zeit verbringst und du dir dabei gemeinsam einsam vorkommst. Ich denke wäre ich in der Lage von B. so käme ich mir irgendwie missbraucht vor. Ausser natürlich die Regeln sind klar, doch denke ich nicht, dass B. mit dir vor einem so romantischen Hintergrund den Abend verbringen würde. Es verkäme zu einem Schauspiel.

Was ich nach der (allzu)langen Einführung eigentlich sagen will. Warum änderst Du nicht bewusst dein Leben, die Voraussetzungen dazu sind ja wirklich gegeben.

Eigentlich wäre alles ganz einfach im Leben.
Eigentlich.
Aber oftmals geht es nicht so, wie wir gerne möchten. Dennoch ist es nicht so, dass ich deswegen gesenkten Hauptes durch die Welt liefe. Ich singe gern und lache auch mal ganz laut. Das befreiende Gelächter also? Mag sein.

Das Leben lässt sich nicht auf Knopfdruck ändern. Ich jedenfalls kann das nicht. Die individuellen Rahmenbedingungen sind nun mal gegeben und lassen sich nicht von heute auf morgen auf den Kopf stellen. Die bekannten Sachzwänge, ach, wer würde sie nicht kennen? Mag sein, dass ich ein Opportunist bin. Deswegen bin ich aber noch lange kein Schweinehund. Ich heuchle nicht und mache nichts vor. Ja, ich arrangiere mich in einem gewissen Sinn mit meinem aktuellen Leben. Das wäre wiederum ein Verhalten, das mich an die Ehe mit ihren subtilen Mechanismen der Verdrängung erinnert.

2 Kommentare:

  1. „Das eine steht in unserer Macht, das andere nicht. In unserer Macht stehen: Annehmen und Auffassen, Handeln-Wollen, Begehren und Ablehnen – alles, was wir selbst in Gang setzen und zu verantworten haben. Nicht in unserer Macht stehen: unser Körper, unser Besitz, unser gesellschaftliches Ansehen, unsere Stellung – kurz: alles, was wir selbst nicht in Gang setzen und zu verantworten haben.“
    EPIKTET, HANDBÜCHLEIN DER MORAL, 1
    Gruß von einer weiteren stillen Leserin

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  2. Herzlichen Dank für diese Überlegungen, die ich auf Anhieb nicht restlos teilen kann. Aber sie zwingen zur Reflexion...merci!

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