Montag, 13. September 2010

Projekte?

Heute war mein Tag von Melancholie geprägt. Ich war schlapp, was wohl auch daran liegt, dass ich erkältet bin. In solchen Momenten ist Manches, was ich tun sollte, nur noch Last: muss mich aufraffen, den inneren Schweinehund zu überwinden. Und immer wieder muss ich mich disziplinieren, im Augenblick präsent zu sein.

Habe ich, für mich ganz persönlich, noch Projekte? Beruflich will und werde ich einen Wechsel vornehmen, dazu braucht es Geduld und gezieltes Vorgehen. Daran arbeite ich. Ansonsten: nichts. Das innere Feuer für die Erreichung eines Ziels fehlt mir. Auch bin ich nicht ambitioniert, etwas grundlegend Neues zu erlernen oder eine vorhandene Fähigkeit zu vertiefen bzw. zu perfektionieren. Hierzu braucht es auch Energie, und die habe ich nicht, zur Zeit jedenfalls nicht. Historische Fachbücher lese ich kaum mehr. Die Gitarre nehme ich zeitweise hervor, habe aber nicht die Ambition, ein Virtuose zu werden. Und bezüglich Gesang bin ich mit mir schon zufrieden, wenn ich den Tamino unter der Dusche singe :-)

Spüre ich die midlife-Crisis? Ja, mag sein. Kann dagegen angekämpft werden? "Positives Denken" als Gegengift? Was jedenfalls Not tut ist die Antwort auf die Frage: was will das Leben von mir? Und: was will ich vom Leben? Als Vater weiss ich im Grossen und Ganzen, was zu tun ist, ich versuche, mein Bestes zu geben. Als Berufsmensch bin ich mir da schon weniger sicher. Und als Mensch in seiner Existenz tappe ich eigentlich im Dunkeln. Diesbezüglich muss ich noch einiges leisten, um das Dunkle auszuleuchten und damit zu etwas mehr Erkenntnis zu gelangen.

Gleichzeitig spüre ich den Hans im Schneckenloch in mir. Ob er jemals erwachsen wird?

Hans im Schneckenloch

hat alles, was er will,

und was er will, das hat er nicht,

und was er hat, das will er nicht.

Hans im Schneckenloch

hat alles, was er will.

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