Heute Nachmittag habe ich gelesen (Zeitungen), ein neues Fahrrad gekauft (endlich) und mich um meine kränkliche Tochter gekümmert, die jetzt in die TV-Röhre guckt (KIKA). Mein Kopf ist eigentümlich leer, auch emotional bin ich irgendwie leer. Ich bin ruhig und in einem gewissen Sinn in einer resignativen Stimmung. Also: keine Verzweiflung, keine Unrast (zur Zeit jedenfalls nicht), sondern ein Gefühl von Ergebenheit macht sich breit. Manchmal möchte ich mit dem Kopf durch die Wand, möchte mit Hartnäckigkeit eine Situation ändern, gegen die Realitäten rebellieren. Das kann müde machen. Also lasse ich mich, für eine Weile zumindest, einfach treiben vom Fluss des Lebens, ich sitze in diesem Boot und habe nicht die Illusion, die Richtung beeinflussen zu können, ich lasse es einfach treiben und schaue, wohin es mich führt. Irgendwann werde ich die Ruder wieder aktiv an die Hand nehmen, genährt von der Hoffnung (oder der Illusion?), den Lauf der Dinge substanziell beeinflussen zu können. Aber ich habe einfach nicht immer die Kraft zu kämpfen. Ich lehne mich jetzt also einfach zurück, mache das, was ich machen muss (Abendessen zubereiten etc.), ansonsten versuche ich, dem illusionslosen Skeptizismus auf die Spur zu kommen: von Salis, der Schweizer Historiker, hat davon gesprochen. Ich werde dies nachlesen müssen, heute Abend, wenn alles um mich ruhig ist.
Nachtrag (2215 Uhr)
Nein, so gelassen, wie ich dies heute Nachmittag beschrieben habe, bin ich doch nicht. Abends kommt sie, diese Unruhe, sucht mich heim, lässt mich nicht bei mir sein. Dagegen hilft a) Tee trinken b) auf dem Balkon die Sterne beobachten, sofern meteorologisch möglich c) Bücher kreuz und quer durchblättern, Sätze aufschnappend, unstrukturiert und unruhig zugleich d) schreiben e) ?
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