Todesanzeigen von Kindern betrüben mich immer, so wie diese hier. Dieses Kind ist friedlich in den Armen seines Papas eingeschlafen, lese ich, und kämpfe dabei gegen die Tränen.
Die Eltern laden alle ein - zum gemeinsamen Abschiednehmen am Sarg von Tinchen und, vier Tage später, zur öffentlichen Urnenbeisetzung.
Ich entnehme der Todesanzeige keinerlei Groll oder Revolte, im Gegenteil. Ich lese: wir sind dankbar für die gemeinsame Zeit.
Ich bewundere die Eltern, die Tinchen bis zuletzt bestimmt mit Hoffnung -vielmehr müsste man wohl von Akzeptanz sprechen- und grosser Liebe begleitet haben. Für sie wird das Leben wohl nie mehr so sein, wie es einmal war.
Und sie laden alle ein, zum gemeinsamen Abschied. Was für eine geballte Lebenskraft kommt hier zum Ausdruck.
Und beim Lesen dieser Todesanzeige geht mir noch manch Anderes durch den Kopf. In solchen Momenten erlebe ich die Welt per se als absurd. Der "abwesende Gott" kommt mir spontan in den Sinn, oder ist er gar zynisch, so es ihn gibt? Und: wann war ich das letzte Mal dankbar, und wofür?
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