Montag, 28. Juni 2010
Aufmerksamkeiten
Sonntag, 27. Juni 2010
Wochenendbilanz
Freitag, 25. Juni 2010
Friedhöfe
Radikal genug?
Hast du schon einmal (...) den Entschluss gefasst, nicht mehr vom Sofa aufzustehen, bevor du nicht eine endgültige, eine absolut unumstössliche Antwort auf deine Frage gefunden hast? Wie stark ist deine Entschlusskraft? Wie hilfreich sind Dusche, Kaffee und Sonntagszeitung wirklich?Wie ernst ist es dir wirklich, mit diesen existentiellen Fragen? Wie weit geht deine Opferbereitschaft, wenn es darum geht, herauszufinden, wer du bist? (Wärest du bereit, deinen Job hinzugeben? Deine Altersvorsorge? Deine Hand? Dein Sehvermögen? Deine Erinnerungen? Das, was dir am liebsten ist?)
Nun, Buddhist bin ich nicht, noch weniger ein Buddha, und an endgültige, unumstössliche Antworten glaube ich ohnehin nicht, weil endgültige Antworten nach Ideologie, um nicht zu sagen nach Fanatismus und Starrheit riechen, und das mag ich definitiv nicht (vielmehr dies, Biermann zitierend: "nur wer sich ändert, bleibt sich treu", und dies kann nur, wer sich nicht an endgültige Antworten klammert und sich vielmehr dem Fluss des Lebens und der Erfahrungen anvertraut). Um zu mehr Selbsterkenntnis zu kommen bin ich durchaus bereit, einiges in Kauf zu nehmen, aber nicht alles radikal umzukrempeln. Dazu bin ich vermutlich zu feige, zu träge, zu bürgerlich, was weiss ich. Aber ich bin trotzdem offener geworden, was Veränderungen anbelangt. Was mir dabei am meisten hilft ist Widerspruch und das gnadenlose Spiegeln. Ich bin kritikfähig geworden und lass es gerne zu, wenn ein Mensch, den ich mag, mich auf diese oder jene Widersprüche aufmerksam macht. Das war nicht immer so, früher reagierte ich zeitweise heftig und beleidigt auf "Kritik".
Auch gebe ich zu, dass ich mich gerne ablenken lasse, ja, ich liebe Rituale, ich liebe meine Sonntagszeitungen und heissen Kaffee. Ich bin kein Asket, habe aber dennoch eine gewisse Affinität (oder zumindest Sympathie) zu calvinistischer Strenge, wobei mir diese in den letzten Jahren zusehends abhanden gekommen ist. Ich habe zudem einen unruhigen Geist, bin emotional wenig diszipliniert, lasse mich manchmal zu unüberlegtem Handeln hinreissen und neige zeitweise zu Pessimismus und Trübsal. Die Frage, was morgen sein wird, treibt mich stets an, und die Tatsache, dass ich nächstes Jahr den 50. Geburtstag über mich werde ergehen lassen, kann mich zeitweise beelenden, weil ich das Gefühl habe, ich würde den Zug verpassen, ich mag mich noch so anstrengen, die Fahrpläne studieren, die Uhr richtig einstellen, aber der Zug fährt immer wieder weg, ohne mich. Dann habe ich in solchen Momenten das Gefühl, bloss Beobachter dieser Welt zu sein und nicht aktiv das Geschehen beeinflussen zu können. Gerade in solchen Momenten wünschte ich mir mehr Gelassenheit.
...eh man was begreift
Dass das Korn fault, eh es reift
Dass das Leben fast vorbei ist
Eh man was begreift
Mittwoch, 23. Juni 2010
Nichts Neues
Dienstag, 22. Juni 2010
Das Ende der Illusionen (II)
Montag, 21. Juni 2010
ausgelaugt
Das Ende der Illusionen (I)
Sonntag, 20. Juni 2010
Sonntagsbilanz - und darüber hinaus
Samstag, 19. Juni 2010
Sophie Scholl
Akzeptanz
Donnerstag, 17. Juni 2010
Glücksmomente
Ich eile so bald,
Ein singender Vogel,
Zum buschichten Wald.
Sie weilet und horchet
Und lächelt mit sich:
"Er singet so lieblich
Und singt es an mich."
(...)
Auf einmal erschein' ich,
Ein blinkender Stern.
"Was glänzet da droben,
So nah und so fern?"
Und hast du mit Staunen
Das Leuchten erblickt:
Ich lieg' dir zu Füßen,
Da bin ich beglückt!
Johann Wolfgang Goethe
Mittwoch, 16. Juni 2010
Defätismus
Dienstag, 15. Juni 2010
starke Sehnsucht
Montag, 14. Juni 2010
abendliches Abschiednehmen
Blockaden
Sonntag, 13. Juni 2010
Sonntagsmärchen
Samstag, 12. Juni 2010
Sehnsucht
Freitag, 11. Juni 2010
Trägheit
Donnerstag, 10. Juni 2010
rasende Zeit
Mittwoch, 9. Juni 2010
Kälteschock
Dienstag, 8. Juni 2010
mangelnde Gelassenheit
Das Wesentliche
blauer Himmel
feucht-warme Luft
in Erwartung eines Gewitters
meine beruflichen Aufgaben warten auf mich
lesen und nochmals lesen steht heute
auf der Prioritätenliste
emotional bin ich weit weg vom Lesestoff
und es stört mich gar nicht -
Hans im Schneckenloch sang gestern meine Tochter
und was er hat, das will er nicht
und was er will, das hat er nicht
ich sing' es anders
und was er liebt, ist fern von ihm
was nahe ist, das liebt er nicht
nicht aus Absicht
das Herz lässt sich nun mal nicht manipulieren -
zwei Körper mögen sich gierig begegnen
eine Nacht lang
grenzenlose Begierden
tanzende Zungen
spätestens am Morgen danach
entpuppt sich das
was man eh spürte
dass
trotz aller Berührungen
das Wesentliche ohnehin
nicht physisch greifbar ist
das kindliche Bedürfnis
aufzubrechen
um wieder zu spüren
wie das ist
umfassend berührt zu werden
Bilder schiessen hoch
der Fluss
das sanfte Grün
die kleine Mauer
auf der wir sassen
beseelte Momente
des vielsagenden Schweigens
einfach nur deine Hand spüren -
eigentlich
braucht es so wenig
um glückliche Momente zu erleben
nun ruft mich
die Gegenwart zurück
doch du
bist allgegenwärtig
Montag, 7. Juni 2010
Anmerkungen zur Ehe
- die Ehe basiert auf dem Prinzip der Trägheit
- lieblose Nähe
- Die Glaswand, die ein Paar vom anderen trennt
- Freundschaft in der Ehe. Die weiche Haut des anderen
- das Ehegelöbnis ist götzendienerisch (erhebt einen Augenblick über alle anderen, gibt diesem Augenblick das Recht, alle künftigen zu definieren). Ebenso die Monogamie
- Rilke war der Ansicht, dass sich die Liebe in der Ehe nur durch das ständig wiederholte Wechselspiel aus Trennung und Rückkehr bewahren lasse.
- Das Aussickern von Sprache in der Ehe
Sonntag, 6. Juni 2010
Streicheleinheiten und schlichte Grüsse
Samstag, 5. Juni 2010
Aufbruch - wohin?
Samstagmorgen
Ich bewege mich und ich gehe meinen Pflichten nach, auch am Wochenende. Immerhin.
Die fühlt sich doch etwas anders an.
Donnerstag, 3. Juni 2010
Berührt werden
Mittwoch, 2. Juni 2010
Los-lassen-können
Trotzdem: An diesem Mittwoch verspüre ich nur noch eine Leere in mir. Aber auch ein Brennen und Verlangen kann ich nicht verleugnen. In diesem Augenblick weiss ich, dass A. das Flugzeug mit ihrem Mann besteigt, um in die Ferien zu verreisen. Mein Verstand weiss sehr wohl: es geht um das Los-lassen-können. Ich übe mich ja darin, versuche, ein geordnetes Leben zu führen, mich genügend zu bewegen, genügend zu schlafen und ach, natürlich, meinen Pflichten nachzugehen. Doch es fällt mir nicht einfach. Loslassen-können ist ein hehres Ziel, es zu erreichen ist freilich eine Herausforderung für mich. Was mich ferner betrübt: das Schreiben fällt mir im Moment schwer, dabei ist Schreiben meine Selbsttherapie als Mittel zur Selbsterkenntnis.
Das Flugzeug startet in diesem Moment.
A. kann loslassen, wenigstens sie. Ich beneide sie darum.