Wohin mag die Reise gehen? |
Dienstag, 31. Dezember 2013
Auf ein gutes, neues Jahr
Sonntag, 29. Dezember 2013
Die Welt will getäuscht sein
Heute beim Frühstück bin ich in der NZZ am Sonntag auf einen interessanten Beitrag gestossen, der über Fakes im Internet berichtet, genauer: über Menschen, die bewusst eine völlig falsche Identität annnehmen und mit der sie andere Personen gelinde gesagt an der Nase herumführen - willentlich und mit welchen Motiven auch immer (NZZ-Artikel online nicht verfügbar, vgl. dafür diesen hier).
Bild: auch ein Fake - deutsche Kleinstadtidylle irgendwo in China und hergestellt für die heimische Hochzeitsindustrie.
Im Zentrum der besagten Geschichte steht Viktoria und ihre Internetbekanntschaft mit einem angeblichen Mann aus den USA. Schlussendlich stellte sich heraus: der Mann ist nicht der, den er vorgab zu sein. Mehr noch: der Mann war bzw. ist eine Frau. Viktoria hat aus dieser Betroffenheit heraus eine Internetseite lanciert und ihre Geschichte in ihrem Blog veröffentlicht. Eine verrückte und wahre Geschichte, die wohl nicht nur mich etwas ratlos zurücklässt. Ja ich staune und frage: wie weit wollen Menschen nicht nur aktiv täuschen, sondern passiv getäuscht werden, indem man auch bei sehr schalem Gefühl und negativen Erlebnissen ein "gutes Bild" des Gegenübers aufrechterhalten will, weil es, zum Beispiel, bequem ist und bohrende Fragen auslässt oder Illusionen nicht zerstört? Wegschauen nennt man das auch salopp. Oder blind sein oder sein wollen.
Damit will ich die tragische Geschichte von Viktoria nicht etwa bagatellisieren, und wer die Naivität oder auch Gutgläubigkeit von Menschen ausnutzt, ist und bleibt ein Schweinehund. Ich meine aber auch: für solche Geschichten braucht es letztlich immer zwei. Oder nicht? Und vor allem: sie ist keine Erfindung des Internetzeitalters, sowenig wie der Heirats- und vor allem Liebesschwindler eine Erfindung des Internetzeitalters ist (Mozarts Don Giovanni steht stellvertretend für Fiktionen aller Art), und Gefälschtes da und dort durchzieht sich durch die ganze Menschheitsgeschichte, heisse dies nun trojanisches Pferd oder potemkisches Dorf: immer stand dabei die Lüge und die bewusste Irreführung der Betrachter im Zentrum. Und was genau wollte dabei der Betrachter? Immer die nackte Wahrheit wissen?
Und an dieser Stelle noch dies:
Die Welt will getäuscht sein, also werde sie getäuscht
Paul IV, 1476 - 1559, Papst von 1555 - 1559
Bild: auch ein Fake - deutsche Kleinstadtidylle irgendwo in China und hergestellt für die heimische Hochzeitsindustrie.
Im Zentrum der besagten Geschichte steht Viktoria und ihre Internetbekanntschaft mit einem angeblichen Mann aus den USA. Schlussendlich stellte sich heraus: der Mann ist nicht der, den er vorgab zu sein. Mehr noch: der Mann war bzw. ist eine Frau. Viktoria hat aus dieser Betroffenheit heraus eine Internetseite lanciert und ihre Geschichte in ihrem Blog veröffentlicht. Eine verrückte und wahre Geschichte, die wohl nicht nur mich etwas ratlos zurücklässt. Ja ich staune und frage: wie weit wollen Menschen nicht nur aktiv täuschen, sondern passiv getäuscht werden, indem man auch bei sehr schalem Gefühl und negativen Erlebnissen ein "gutes Bild" des Gegenübers aufrechterhalten will, weil es, zum Beispiel, bequem ist und bohrende Fragen auslässt oder Illusionen nicht zerstört? Wegschauen nennt man das auch salopp. Oder blind sein oder sein wollen.
Damit will ich die tragische Geschichte von Viktoria nicht etwa bagatellisieren, und wer die Naivität oder auch Gutgläubigkeit von Menschen ausnutzt, ist und bleibt ein Schweinehund. Ich meine aber auch: für solche Geschichten braucht es letztlich immer zwei. Oder nicht? Und vor allem: sie ist keine Erfindung des Internetzeitalters, sowenig wie der Heirats- und vor allem Liebesschwindler eine Erfindung des Internetzeitalters ist (Mozarts Don Giovanni steht stellvertretend für Fiktionen aller Art), und Gefälschtes da und dort durchzieht sich durch die ganze Menschheitsgeschichte, heisse dies nun trojanisches Pferd oder potemkisches Dorf: immer stand dabei die Lüge und die bewusste Irreführung der Betrachter im Zentrum. Und was genau wollte dabei der Betrachter? Immer die nackte Wahrheit wissen?
Und an dieser Stelle noch dies:
Die Welt will getäuscht sein, also werde sie getäuscht
Paul IV, 1476 - 1559, Papst von 1555 - 1559
Samstag, 28. Dezember 2013
Orhan Pamuk
Pamuks Museum der Unschuld hat mich auf ganz eigentümliche Weise berührt. Ich kann diese in einer subtilen, ruhigen und differenzierten Sprache zum Ausdruck gekommene unendliche Trauer und Sehnsucht nur zu gut nachvollziehen, obwohl ich genau weiss, dass sie einer Obsession gleichkommt. So muss Literatur sein: aufwühlend, bewegend, fragend und vor allem: nie einen billigen Trost spendend.
Freitag, 27. Dezember 2013
Abends beim sommerlichen Picknick
In 5 Tagen wird man sagen können: das war letztes Jahr, zum Beispiel im Sommer.
Nach einer ausgedehnten Wanderung setzten sie sich gemütlich auf eine Bank mit Blick auf den Wald und die Berge. Sie packten das Picknick aus und atmeten den Duft des Sommerabends ein, einem Gemisch aus frisch geschnittenem Gras, Waldbeeren, nassem Holz und Pilzen. Aus der Ferne war der Bach zu hören, dem sie zuvor -wohl am Vortag- entlang gelaufen waren, stundenlang. Und an jenem sternenklaren Abend musste nicht viel gesprochen werden, weil es gar nicht notwendig war: es war Sommer, und nicht nur die angenehm kühle Abendtemperatur liess sie immer näher zueinander rücken. Und als es längst dunkel und spät geworden war entschlossen sie sich zum Aufbruch Richtung Hotel, um müde, aber glücklich in den Schlaf zu versinken und sich dabei Geschichten zu erzählen, wie es denn sein könnte in 2 Monaten, in einem halben Jahr, in 1 Jahr, weil sie an eine Zukunft glaubten, eine gemeinsame Zukunft.
Erinnerungen, die bald zum letzten Jahr gehören, zum damaligen Sommer. Und wenn es auch nach Vergangenheit klingt -und es ist vergangen-, so bleibt es doch in bleibender Erinnerung, so nah und doch so fern. Es war Ende Juli/Anfangs August.
Tempi passati: wenn es doch nur so einfach wäre.
Nach einer ausgedehnten Wanderung setzten sie sich gemütlich auf eine Bank mit Blick auf den Wald und die Berge. Sie packten das Picknick aus und atmeten den Duft des Sommerabends ein, einem Gemisch aus frisch geschnittenem Gras, Waldbeeren, nassem Holz und Pilzen. Aus der Ferne war der Bach zu hören, dem sie zuvor -wohl am Vortag- entlang gelaufen waren, stundenlang. Und an jenem sternenklaren Abend musste nicht viel gesprochen werden, weil es gar nicht notwendig war: es war Sommer, und nicht nur die angenehm kühle Abendtemperatur liess sie immer näher zueinander rücken. Und als es längst dunkel und spät geworden war entschlossen sie sich zum Aufbruch Richtung Hotel, um müde, aber glücklich in den Schlaf zu versinken und sich dabei Geschichten zu erzählen, wie es denn sein könnte in 2 Monaten, in einem halben Jahr, in 1 Jahr, weil sie an eine Zukunft glaubten, eine gemeinsame Zukunft.
Erinnerungen, die bald zum letzten Jahr gehören, zum damaligen Sommer. Und wenn es auch nach Vergangenheit klingt -und es ist vergangen-, so bleibt es doch in bleibender Erinnerung, so nah und doch so fern. Es war Ende Juli/Anfangs August.
Tempi passati: wenn es doch nur so einfach wäre.
Mittwoch, 25. Dezember 2013
Erhaben beschwipst
Ich liebe dieses erhabene Gefühl des bloss angedeutet Beschwipstseins und die damit einhergehende Leichtigkeit. Die Gäste -meine Gäste in Form der erweiterten Familie- sind nun alle gegangen, ich bleibe allein zurück und sehe vor mir den wunderbar grauen Himmel. Und in solchen Momenten -ich spüle mit aller Sorgfalt die Weingläser- mache ich allerlei gedanklichen Unfug und muss aufpassen, nicht in ein sentimentales Loch zu fallen. Aber die Macht der Erinnerung hat mich im Griff, vermutlich liegt es am schweren Amarone, der mein Blut kontaminiert hat und mein Gemüt taumeln lässt.
Weihnachten, ach.
Die Vorstellung, dass du auf dem Sofa bist und mit wem auch immer was auch immer tust, verscheuche ich, so gut ich kann. Die Zeit gerät durcheinander, heute ist Mittwoch und es fühlt sich als ewigen Sonntag an, wir haben 2013 und es fühlt sich an wie ich weiss auch nicht. Übrigens habe ich mit Pamuks Museum der Unschuld begonnen. Ich lese mich zügig durch den Roman und denke mir dabei immer wieder: was für ein Trottel bist du doch, Kemal, du liebst Füsun über alles und bleibst doch, vorerst zumindest, bei Sibel - aus Bequemlichkeit, Feigheit, Unvermögen. Er hat sich das entscheidende Datum seines Lebens notiert: 26. Mai 1975, gegen Viertel vor drei. Und ich lege das Buch für eine Weile auf die Seite und notiere meinerseits: 15. Mai 2013, gegen halb drei Uhr nachmittags.
Weihnachten, ach.
Die Vorstellung, dass du auf dem Sofa bist und mit wem auch immer was auch immer tust, verscheuche ich, so gut ich kann. Die Zeit gerät durcheinander, heute ist Mittwoch und es fühlt sich als ewigen Sonntag an, wir haben 2013 und es fühlt sich an wie ich weiss auch nicht. Übrigens habe ich mit Pamuks Museum der Unschuld begonnen. Ich lese mich zügig durch den Roman und denke mir dabei immer wieder: was für ein Trottel bist du doch, Kemal, du liebst Füsun über alles und bleibst doch, vorerst zumindest, bei Sibel - aus Bequemlichkeit, Feigheit, Unvermögen. Er hat sich das entscheidende Datum seines Lebens notiert: 26. Mai 1975, gegen Viertel vor drei. Und ich lege das Buch für eine Weile auf die Seite und notiere meinerseits: 15. Mai 2013, gegen halb drei Uhr nachmittags.
Dienstag, 24. Dezember 2013
Vom Schmücken des Weihnachtsbaumes
Heute Nachmittag werde ich mit meiner Tochter
den Weihnachtsbaum schmücken.
Das Schmücken des Baumes,
einem Ritual gleich,
ist letztlich auch
ein Eintauchen in seine eigene,
längst vergangene Kindheit,
in eine Welt der momentanen
Unbefangenheit,
des Nichtmüssens und
des Nichterklärens.
Weihnachten als ein Moment
des Ausnahmezustands
und des Gegengewichts
zum durchorganisierten Alltag.
Mögen alle
ihre jeweilige Weihnachtsform finden,
die erträglich,
im besten Fall
besinnlich daherkommt.
Und abends
gegen 22 Uhr läuten die Glocken
der benachbarten Kirchen,
und spätestens dann
spüre ich die wohlige Schwere
des schweren Rotweins in mir
und lasse mich müde ins Bett sinken.
den Weihnachtsbaum schmücken.
Das Schmücken des Baumes,
einem Ritual gleich,
ist letztlich auch
ein Eintauchen in seine eigene,
längst vergangene Kindheit,
in eine Welt der momentanen
Unbefangenheit,
des Nichtmüssens und
des Nichterklärens.
Weihnachten als ein Moment
des Ausnahmezustands
und des Gegengewichts
zum durchorganisierten Alltag.
Mögen alle
ihre jeweilige Weihnachtsform finden,
die erträglich,
im besten Fall
besinnlich daherkommt.
Und abends
gegen 22 Uhr läuten die Glocken
der benachbarten Kirchen,
und spätestens dann
spüre ich die wohlige Schwere
des schweren Rotweins in mir
und lasse mich müde ins Bett sinken.
Freitag, 20. Dezember 2013
5 Dinge, die glücklich machen
Aha - fünf Dinge, die uns glücklich machen:
- Der Beruf und eine Arbeitsstelle. Das ist enorm wichtig. Der Verlust der Arbeitsstelle dagegen führt zu einem grossen Rückgang des Glücks. Das ist für die meisten Menschen sehr schlimm.
- Freunde, Bekannte und Familie haben und regelmässig Zeit mit ihnen verbringen.
- Gesundheit
- Leben in einer Demokratie. Menschen sind auch glücklicher, wenn sie in lokalen politischen Entscheiden mitwirken können.
- Materieller Wohlstand. Ist man gut gestellt, gehts einem besser. Arm sein ist eine grosse Belastung.
Klingt ziemlich banal, lieber Bruno Frey.
These 2 ist diskutabel, ich meine: das kann auch den Atem nehmen, wenn man zuviel davon abkriegt und wenn dabei das Du fehlt (siehe fehlende These 6).
These 5: na ja, zuviel Geld ist auch ungesund.
These 4 bezüglich politischer Partizipation finde ich interessant. Demzufolge müssten die Menschen umso glücklicher sein, je mehr sie im politischen Entscheidungsprozess eingebunden sind. Wollen das die Menschen durchwegs? Viele sind eher froh, wenn sie nichts damit zu tun haben und bloss alle vier Jahre das Parlament wählen.
Mir fehlt noch These 6: Menschen brauchen ein Du - und dieses Du ist nicht zwingend in einer Familie, bei Bekannten oder Freunden zu finden.
Vor Weihnachten
Ich habe Lust, an Weihnachten schweren Wein zu trinken und eine Gans zu essen, das wird meiner Tischrunde gefallen. Am Weihnachtstag habe ich jeweils das Gefühl, die Zeit sei stehengeblieben und beinahe alles sei so, wie es einmal war: ausgelassen, in einem gewissen Sinn festlich, jedenfalls jenseits des Alltags. Und irgendwann spätnachmittags spüre ich meine schweren Beine und mein Grübeln beim Spülen der Weingläser über das, was war und nicht war und hätte sein sollen und überhaupt. Immer wieder gerate ich ins Staunen, wie schnell ein Jahr vorüber geht. Und dieses Gefühl wird von Jahr zu Jahr intensiver und impertinenter.
Sonntag, 15. Dezember 2013
Vom Erinnern und Vergessen
Manchmal denke ich an jene unbeschwerte Momente aus dem letzten Sommer,
die Wanderung zum Oeschinensee zum Beispiel,
oder das schlichte Sein am Ufer der Emme.
Ich höre ihre Stimme,
sehe ihre Augen,
unseren Rastplatz,
spüre ihre Fröhlichkeit
und Traurigkeit
zugleich,
als sei es
gestern
gewesen.
Was langsam verloren geht
ist die Erinnerung
an den Geruch ihrer Haut.
Ich versuche mich zu erinnern
und
erinnere mich immer weniger.
Ich wehre mich nicht gegen das Vergessen.
Und doch fällt es mir schwer,
weil dadurch
wie ein Teil meiner Selbst
verloren ginge.
Melancholie eines Sonntagabends.
die Wanderung zum Oeschinensee zum Beispiel,
oder das schlichte Sein am Ufer der Emme.
Ich höre ihre Stimme,
sehe ihre Augen,
unseren Rastplatz,
spüre ihre Fröhlichkeit
und Traurigkeit
zugleich,
als sei es
gestern
gewesen.
Was langsam verloren geht
ist die Erinnerung
an den Geruch ihrer Haut.
Ich versuche mich zu erinnern
und
erinnere mich immer weniger.
Ich wehre mich nicht gegen das Vergessen.
Und doch fällt es mir schwer,
weil dadurch
wie ein Teil meiner Selbst
verloren ginge.
Melancholie eines Sonntagabends.
Samstag, 14. Dezember 2013
Abhängigkeit und Glück
Ohne Abhängigkeit gibt es kein Glück,
Man muss eine grosse Liebe auch ertragen lernen
Connie Palmen
Man muss eine grosse Liebe auch ertragen lernen
Connie Palmen
Freitag, 13. Dezember 2013
Treu...
bis zum Ersticken. Aufgeschnappt bei Kirchhoff.
Wie wahr.
Treue hat vor allem etwas mit Loslassen zu tun.
Wer mehr will, will herrschen, aber nicht lieben.
Wie wahr.
Treue hat vor allem etwas mit Loslassen zu tun.
Wer mehr will, will herrschen, aber nicht lieben.
Dienstag, 10. Dezember 2013
Furcht
Notiz vor dem Zubettgehen:
Furcht (immer wieder, mal betonter, mal kaum wahrnehmbar) vor dem existenziellen Nichts (also: das Gefühl vom in die Welt geworfen zu sein ohne jeglichen Halt und ohne jegliche Hoffnung) und vor dem Unvermögen zu schreiben und damit zu denken.
Furcht (immer wieder, mal betonter, mal kaum wahrnehmbar) vor dem existenziellen Nichts (also: das Gefühl vom in die Welt geworfen zu sein ohne jeglichen Halt und ohne jegliche Hoffnung) und vor dem Unvermögen zu schreiben und damit zu denken.
Vom weissen Schwan
Nachhilfeunterricht in Sachen Berndeutsch.
Wer in Deutschland kann spontan mitsingen?
Eine Zahnspange im Mund, eine Brille im Gesicht
Zöpfe und schlecht im Turnunterricht
So manch blöden Witz musste sie über sich ergehen lassen
Auf dem Schulweg war sie alleine unterwegs
und immer wenn wir uns lustig über sie machten
hat sie die Geschichte erzählt vom grauen Entchen
und was es dann später mal war
Ein Schwan so weiss wie Schnee
vergessen was passiert ist
und Flügel tragen sie soweit
bis es keine Grenzen mehr gibt.........
Nach der Schule habe ich nichts mehr von ihr gehört
das hat mich noch oft gestört
ich hätte ihr gerne gesagt
das, was damals geschah, das tut mir leid
und gerade letzthin sass ich in einer Beiz (Kneipe)
das sagt ne Stimme zu mir:
Hallo, wie geht es dir?
Drehe mich um und habe sie fast nicht mehr erkannt
Und wie sie so vor mir steht
... da kommt es mir in den Sinn, was sie damals sagte
Ein Schwan so weiss wie Schnee
vergessen was passiert ist
und Flügel tragen sie soweit
bis es keine Grenzen mehr gibt.........
für den Schwan so weiss wie Schnee
und was es dann später mal war
Ein Schwan so weiss wie Schnee
vergessen was passiert ist
und Flügel tragen sie soweit
bis es keine Grenzen mehr gibt.........
Nach der Schule habe ich nichts mehr von ihr gehört
das hat mich noch oft gestört
ich hätte ihr gerne gesagt
das, was damals geschah, das tut mir leid
und gerade letzthin sass ich in einer Beiz (Kneipe)
das sagt ne Stimme zu mir:
Hallo, wie geht es dir?
Drehe mich um und habe sie fast nicht mehr erkannt
Und wie sie so vor mir steht
... da kommt es mir in den Sinn, was sie damals sagte
Ein Schwan so weiss wie Schnee
vergessen was passiert ist
und Flügel tragen sie soweit
bis es keine Grenzen mehr gibt.........
für den Schwan so weiss wie Schnee
Hingabe
In Ergänzung zur Schattentänzerin:
Hingabe hat nichts mit Geilheit zu tun, auch nichts mit Schwäche,
im Gegenteil:
nur aus Stärke heraus ist Hingabe denkbar.
Wer schwach ist, kann sich nicht hingeben,
denn dies würde ihm bloss Furcht einflössen.
Hingabe ist Ausdruck von Vertrauen,
Hingabe ist letztlich Ausdruck von Liebe.
Wer sich ganz der Kunst hingibt,
wird sie auch durchdringen können.
Das Klavierspiel einer Hélène Grimaud
ist Ausdruck
tiefster Hingebung:
anders liesse sich ihr Spiel nicht erklären.
Hingabe hat nichts mit Geilheit zu tun, auch nichts mit Schwäche,
im Gegenteil:
nur aus Stärke heraus ist Hingabe denkbar.
Wer schwach ist, kann sich nicht hingeben,
denn dies würde ihm bloss Furcht einflössen.
Hingabe ist Ausdruck von Vertrauen,
Hingabe ist letztlich Ausdruck von Liebe.
Wer sich ganz der Kunst hingibt,
wird sie auch durchdringen können.
Das Klavierspiel einer Hélène Grimaud
ist Ausdruck
tiefster Hingebung:
anders liesse sich ihr Spiel nicht erklären.
Montag, 9. Dezember 2013
Flucht vor dem Weihnachtsmarkt
Wenn ich an all diesen Weihnachtsmärkten vorbeilaufe und dem Gesang der Heilsarmee hilflos ausgesetzt bin, habe ich das akute Bedürfnis, ein Glas über die Schnur zu trinken.
Und dann nehme ich den IPod hervor und lasse mich von diesem so schrecklich-wunderbar-schrägen Typen berieseln.
Und sie liebe ich ohnehin.
Und meine Tochter meint laut im Hintergrund: Du Papa, ist das ihr Grossvater?
Und dann nehme ich den IPod hervor und lasse mich von diesem so schrecklich-wunderbar-schrägen Typen berieseln.
Und sie liebe ich ohnehin.
Und meine Tochter meint laut im Hintergrund: Du Papa, ist das ihr Grossvater?
Ratlos
Zurück aus Zürich. Letztendlich frage ich mich, was ich dort gesucht habe. Mehr fällt mir dazu im Moment nicht ein.
Samstag, 7. Dezember 2013
Liebe, Sehnsucht, Lust
Da schreibt mir eine Kollegin, sie habe kürzlich anlässlich einer Kunstausstellung einen Mann kennengelernt - und die Liebe habe sie schnell und heftig heimgesucht. Aber der Mann, der ganze 22 Jahre älter sei als sie, habe schon eine Freundin, das müsse und wolle sie akzeptieren und die Momente mit ihm einfach geniessen.
.......
Ich habe ihr u.a. die Frage gestellt, ob sie Liebe mit Sehnsucht verwechsle.
Oder mit Lust.
Auf die Antwort bin ich gespannt.
.......
Ich habe ihr u.a. die Frage gestellt, ob sie Liebe mit Sehnsucht verwechsle.
Oder mit Lust.
Auf die Antwort bin ich gespannt.
Von der Bedeutungslosigkeit
Der Bedeutungslosigkeit eine Bedeutung zumessen, indem man sie beschreibt.
Was wäre unter dieser Prämisse gestern Freitag passiert?
Ich notiere: morgens aufstehen. Duschen. Frühstück. Zähneputzen.
Dann zur Arbeit fahren mit dem Fahrrad. Kalt, die Strasse teilweise verschneit. Im Büro da und dort Ärger, die mit diversen Telefonaten aus der Welt geschaffen werden können.
Mittags zu Hause bei meiner Tochter und ihrer Mama.
Nachmittags spontan freigenommen. Städtisches Hallenbad. Ich schwimme zwischen kreischenden Kindern, besorgten Müttern und fanatischen Schwimmern, bewaffnet mit Taucherbrillen und rücksichtslos ihre Bahn durchschwimmend.
Abends wie Mittags.
Dann noch auf ein Glas Wein mit einer Kollegin, belanglose Diskussion über Literatur, Onlinedatings und Ferien in der Bretagne.
Kurz vor Mitternacht nehme ich den städtischen Bus. Ein Jüngling erzählt seiner Freundin, dass ihm seine Eltern vor allem dann Geld geben, wenn er sie nicht darum bittet. Die junge Frau, keine 20, lacht laut und findet das echt cool. Sie reden miteinander und tun es doch nicht. Sie spielt mit ihrem Handy, er auch, und dazwischen berührt er ihre Hand, uninspiriert.
Zu Hause angekommen ziehe ich mich um, Zähneputzen, Gesicht und Hände waschen. Und nun sitze ich vor dem Laptop und berichte über die Bedeutungslosigkeit meines vergangenen Tages.
Was wäre unter dieser Prämisse gestern Freitag passiert?
Ich notiere: morgens aufstehen. Duschen. Frühstück. Zähneputzen.
Dann zur Arbeit fahren mit dem Fahrrad. Kalt, die Strasse teilweise verschneit. Im Büro da und dort Ärger, die mit diversen Telefonaten aus der Welt geschaffen werden können.
Mittags zu Hause bei meiner Tochter und ihrer Mama.
Nachmittags spontan freigenommen. Städtisches Hallenbad. Ich schwimme zwischen kreischenden Kindern, besorgten Müttern und fanatischen Schwimmern, bewaffnet mit Taucherbrillen und rücksichtslos ihre Bahn durchschwimmend.
Abends wie Mittags.
Dann noch auf ein Glas Wein mit einer Kollegin, belanglose Diskussion über Literatur, Onlinedatings und Ferien in der Bretagne.
Kurz vor Mitternacht nehme ich den städtischen Bus. Ein Jüngling erzählt seiner Freundin, dass ihm seine Eltern vor allem dann Geld geben, wenn er sie nicht darum bittet. Die junge Frau, keine 20, lacht laut und findet das echt cool. Sie reden miteinander und tun es doch nicht. Sie spielt mit ihrem Handy, er auch, und dazwischen berührt er ihre Hand, uninspiriert.
Zu Hause angekommen ziehe ich mich um, Zähneputzen, Gesicht und Hände waschen. Und nun sitze ich vor dem Laptop und berichte über die Bedeutungslosigkeit meines vergangenen Tages.
Dienstag, 3. Dezember 2013
Jetzt im Dezember
Heute Morgen lag dicker Nebel über der Stadt. Kalt. Tagsüber
merkt man nicht viel davon: da ein Gläschen Wein, dort bald ein Häppchen, so sehen
die Dezembertage oftmals aus und verfliegen wie im Nu. Merkwürdigerweise haftet
dem Dezember nicht viel Melancholisches an. Wenn schon Melancholie sein muss,
dann bitte sehr im November – der Januar bietet sich auch an, immerhin spricht
man da vom Januarloch, in das man fallen könnte.
Dezember. Es scheint, als sei er so etwas wie ein Wonnemonat
mitten im Winter, gewissermassen der Juli des 2. Halbjahrs: üppig, inwendig
warm, der Familie zugewandt, und zu Weihnachten die obligate Gans oder das
Rindsfilet. Dazu bitte ein bis zwei Gläser Rotwein, möglichst schwer und
gehörig nach Tannin riechend.
Dezember: das Gefühl, immer wieder nach Hause zu kommen, die
Schule hinter sich zu wissen, abends kommt der Weihnachtsmann, vielleicht auch
mehrmals. Morgens ausschlafen, vom feinen Kaffee- und Schokoladengeruch geweckt
zu werden, und der frisch gepresste Orangensaft steht auch schon bereit.
Nachmittags –bald dunkelt es wieder ein- ein kleiner Spaziergang und eine
Schneeballschlacht, spätnachmittags werden die kalten Füsse und Hände in der guten
Stube bald wieder warm. Die Geschenke liegen bereit, der Baum ist hübsch
geschmückt, die Flasche Rotwein (die Anzahl spielt mun keine Rolle mehr) ist schon offen, die Käseplatte ist
angerichtet. Später wird gesungen - auch für Beatles-Songs reicht die Zeit: Yesterday darf auch nicht fehlen, auf wenn die Gitarrengriffe nicht immer optimal erfolgen.
Dezember.
Werther hat sich übrigens nicht im November oder Januar erschossen.
Er tat dies vielmehr am Vorabend des 24. Dezembers.
Montag, 2. Dezember 2013
Sonntag, 1. Dezember 2013
Was bleibt?
Was bleibt eigentlich übrig, wenn nur (noch) Liebe da ist?
Oder da sein müsste.
Nackt und entblösst, sprich ohne Ablenkung?
Also
kein gemeinsames "Projekt" namens Kind (mehr),
kein gemeinsames "Projekt Reisen" (mehr),
überhaupt kein wie auch immer geartetes "Projekt" (mehr)....
stattdessen:
auf sich selbst zurückgeworfen.
Oder da sein müsste.
Nackt und entblösst, sprich ohne Ablenkung?
Also
kein gemeinsames "Projekt" namens Kind (mehr),
kein gemeinsames "Projekt Reisen" (mehr),
überhaupt kein wie auch immer geartetes "Projekt" (mehr)....
stattdessen:
auf sich selbst zurückgeworfen.
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