Mittwoch, 20. März 2013

Connie Palmen: Logbuch eines unbarmherzigen Jahres (I)

Ich habe das Buch, das Du mir empfohlen hast, heute Nachmittag gekauft und konnte es nicht unterlassen, Dich per sms darüber zu informieren. Atemlos lese ich mich nun durch den Text: warum kennst Du mich, dass Du wissen musstest, wie sehr ich dieses Buch zu schätzen weiss? Ich bin auf S. 94 angekommen und muss eine Pause einlegen, um die feinen Nuancen, Querverweise und Anspielungen in und zwischen den Zeilen nicht zu verpassen. Jeder Satz kommt dicht und klug daher und verlangt präzises Lesen. Es ist ein kompromissloser Text, nackt im besten Sinne des Wortes, da er nichts verbergen und beschönigen will, im Gegenteil: der Schmerz als tragendes Motiv der Erzählung, genauer: des Berichts kommt mit voller Wucht daher und lässt kein Entkommen zu. Ich muss mich davor hüten, gleich mal jeden zweiten Satz anstreichen zu wollen. Dein Lesetipp: ein Volltreffer. Danke.

31. Mai 2010 (Seite 28)
Dieses Schreiben ödet mich an. Dieses Ziellose, von nichts anderem angetrieben zu werden als der profanen Uhrzeit statt von der Ewigkeit einer Idee, eines Zusammenhangs, einer Struktur. Es ödet mich genauso masslos an, wie mich mein Leben jetzt anödet, die endlosen Tage, die Zerstreuung an den Abenden, die Leere der Nacht. 

1 Kommentar:

  1. Auch ich habe dieses buch verschlungen und stimme dir zu. Ein wunderbares Buch! Im Moment lese ich gerade I.M. von Connie Palmen, nimmt mich nicht ganz so gefangen, ist trotzdem sehr gut.LG Xeniana

    http://xeniana.wordpress.com

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