Gelegentlich gehe ich abends spontan und ohne jegliche Abmachung in die Stadt, lasse mich treiben und lande, vielleicht, an einer Theke. Jene, die alleine da sitzen, starren entweder auf ihr Bier (meistens ist es Alkoholika) oder spielen nervös mit ihrem Handy, als ob sie kommunizieren würden (vielleicht tun sie es ja auch). Ich bestelle meistens ein kleines Bier (2,5 dl), wenn ich Lust darauf habe, und beobachte das Geschehen. Ich sehe vor allem unzufriedene Gesichter oder solche mit leerem Blick. Es sieht nicht so aus, als würden sie ein Gespräch suchen, aber warum sitzen sie inmitten von Menschen und trinken Bier, möchte man rhetorisch in die Runde werfen. Frauen sind selten alleine zu sehen, und wenn doch, dann signalisieren sie gewissermassesn präventiv Desinteresse und spielen mit ihrem Handy, wühlen in ihre Handtaschen oder wissen nicht, wohin sie blicken sollen. Es ist nicht so, dass ich einen Marktplatz schwatzwilliger Menschen erwarte, wenn ich ein Lokal betrete, aber etwas mehr Offenheit täte ja schon gut. Wenn ich mich herumhöre in meinem Bekanntenkreis, so wird meine Wahrnehmung grossmehrheitlich geteilt: wir Schweizer sind zurückhaltend, mitunter kühl, abweisend, eher nicht gesellig, und wenn doch, dann in der Gruppe. Bei der ersten Begegnung herrscht vorerst einmal Skepsis wohl nach dem Credo: was will der Kerl bloss von mir?
Soll ich nun das Klischee des unbeschwerten Südländers bemühen? Ich war noch nie in Bologna, ob es dort anders ist? Oder irgendwo in einer pulsierenden Stadt in Spanien, es muss ja nicht immer Madrid oder Barcelona sein. Ich könnte abends gegen 22 Uhr den Zug besteigen und 10 bis 12 Stunden später dort den Test antreten, irgendwo mich setzen, niemand würde mich kennen, ich würde ein Glas des regionalen Weins bestellen und mich herum sehen und dann ...
zum Schluss noch dies:
wie heisst es sinngemäss irgendwo in Sartres Roman "der Ekel": Paris, New York, Tokio: irgendwann ist alles dasselbe.
Soll ich nun das Klischee des unbeschwerten Südländers bemühen? Ich war noch nie in Bologna, ob es dort anders ist? Oder irgendwo in einer pulsierenden Stadt in Spanien, es muss ja nicht immer Madrid oder Barcelona sein. Ich könnte abends gegen 22 Uhr den Zug besteigen und 10 bis 12 Stunden später dort den Test antreten, irgendwo mich setzen, niemand würde mich kennen, ich würde ein Glas des regionalen Weins bestellen und mich herum sehen und dann ...
zum Schluss noch dies:
wie heisst es sinngemäss irgendwo in Sartres Roman "der Ekel": Paris, New York, Tokio: irgendwann ist alles dasselbe.
Also: ich würde das glatt mal machen. Jetzt. Im Frühling. Was hält dich? Setz dich in den Zug und mach es. Und nachher ein paar Krümelchen deiner Erlebnisse hier? Wäre toll!
AntwortenLöschenGrüße
Elisabeth