Diese Woche habe ich einfach existiert. Mehr lag nicht drin. Höhepunkt der Woche war ein kulturelles Ereignis: Partnertausch nach Mozart und da Ponte, will sagen: Cosi fan tutte. Auf dem Schoss während der Oper meine Tochter, rechts von mir eine Begleitung, deren Erwartungen, Hoffnungen und Sehnsüchte ich nicht erfüllen kann. Ich lasse die Musik ganz auf mich einwirken und mich von ihr wegtragen. Bilder schiessen hoch. Dieses elende Gefühl der Sehnsucht, das mich heimsucht. Grotesk die Vorstellung des gnadenlosen Schicksals, dass irgendwo auf dieser Welt die passende Partnerin existiert, und doch wird man nie etwas von deren Existenz mitbekommen. Vielleicht sitzt sie irgendwo im ersten Rang des Theatersaals oder verbringt ihr Leben in Peking oder Istanbul. Oder Mannheim. Oder wo auch immer. Später trinken wir noch etwas in einer Kneipe in der Altstadt. Ich spüle mein Bier herunter und bin noch ganz gebannt von der eben gehörten und gefühlten Musik. Meine Begleitung wird im Gästezimmer übernachten, weil es so passt und weil ich nicht anders kann.
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