Sonntag, 22. Januar 2012

Sonntagabend

Der Sonntagabend erfüllt mich immer wieder mit einer gewissen Melancholie, nur weiss ich nicht, wie ich diese einzuordnen habe. Ich schaue zurück auf die vergangene Woche und überlege mir, was gut gelang und was weniger. Dann folgt der Blick auf die anstehende Woche, nur dass ich dabei oft im luftleeren Raum stehe. Zwar weiss ich, was mich geschäftlich erwartet, ansonsten stochere ich im Trüben. Manchmal freue ich mich auf die neue Woche (ohne dass ich dafür einen handfesten Grund hätte), manchmal fürchte ich mich aber auch vor ihr (auch hier: ohne ersichtlichen Grund).

Der Sonntagabend als Ort des existenziell Verlorenseins, als Dreh- und Ausgangspunkt zwischen Vergangenem und Zukünftigem, aber auch als Symbol des ewig Wiederkehrenden. Auch akustisch scheint der Sonntagabend anders zu sein, er klingt merkwürdig still, ja manchmal geradezu feierlich. Zeitweise ertappe ich mich, wie ich mich abzulenken versuche, vorzüglich mit einem TV-Krimi. Ich lasse es aber meistens sein und blättere durch dieses oder jenes Buch oder schreibe an Texten, um mich diesem sonderbaren Gefühl zu stellen. So wie jetzt. Und (als ob mich das Leben rufen würde) meine Tochter will noch eine Gute-Nacht-Geschichte. Die kleine Hexe, das lese ich gerne. 

4 Kommentare:

  1. Das Stille in uns ist das Wertvolle ...schön wenn man es noch wahrnimmt ...! Der Ruf der Tochter ....ein Wink ins Leben zurück ..aus dem seltsamen Sonntagabendgefühl!

    AntwortenLöschen
  2. Nimm dir doch mal was Schönes vor für die neue Woche, außer Arbeiten. Dann sieht der Blick vielleicht anders aus. Oder bist du zu kaputt dazu?

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke! Nee, kaputt fühle ich mich nicht, nur manchmal etwas nachdenklich. Ich stelle mich der inneren Leere und wachse, so glaube ich, an ihr.

      Löschen
  3. Danke für die Zeilen, Paderkroete. Schön, Dich hier wieder zu lesen!

    AntwortenLöschen