Heute bin ich mit meiner alten Mutter Kaffee trinken gegangen. Bald wird sie 90, und ist dennoch ganz gut im Schuss. Sie hat ihre festgefahrenen Rituale, ihre Tage sind klar durchstrukturiert, obwohl -oder vielleicht gerade deswegen- sie nicht in einem Altersheim wohnt, sondern immer noch zu Hause. Morgens immer dasselbe Kaffeehaus aufsuchen, dann immer derselbe Weg durch die Innenstadt, das Einkaufen, dann der städtische Bus. Sie geht immer nach derselben Zeit ausser Haus, und kommt immer zur gleichen Zeit nach Hause, abgesehen von geplanten Abweichungen von der Regel. Und die Momente der Einsamkeit, natürlich, auch die kommen und gehen, je nach Tageszeit und Tagesform.
Da hab ich mich gefragt, ob dieses Leben, das sie führt, ein durchaus angenehmes Leben ist. Sie hat keine Aufregungen mehr zu verzeichnen, keine Kämpfe zu führen, keine Liebeleien zu erdulden, sie steht auf, geht in die Stadt, immer das Gleiche, kommt nach Hause, beginnt mit dem Kochen des Mittagessens, jede Handbewegung ist internalisiert, dann aufräumen etc. etc. etc. Und abends gibts am TV einen Krimi. Und dann hat sie Angst, jemand sei in der Wohnung. Auch dies: immer nach demselben Muster.
Irgendwann werde ich wohl auch so leben.
Wenn ich denn überhaupt so lange leben werde.
Doch ich hüte mich vor voreiligen Schlüssen:
meine Mutter lebt - und so lange sie lebt, lebt sie, ganz nach ihren Überzeugungen und Ritualen.
Sie hat keinen Grund, sich zu beklagen.
Ob ich an ihrer Stelle einen hätte?
Da hab ich mich gefragt, ob dieses Leben, das sie führt, ein durchaus angenehmes Leben ist. Sie hat keine Aufregungen mehr zu verzeichnen, keine Kämpfe zu führen, keine Liebeleien zu erdulden, sie steht auf, geht in die Stadt, immer das Gleiche, kommt nach Hause, beginnt mit dem Kochen des Mittagessens, jede Handbewegung ist internalisiert, dann aufräumen etc. etc. etc. Und abends gibts am TV einen Krimi. Und dann hat sie Angst, jemand sei in der Wohnung. Auch dies: immer nach demselben Muster.
Irgendwann werde ich wohl auch so leben.
Wenn ich denn überhaupt so lange leben werde.
Doch ich hüte mich vor voreiligen Schlüssen:
meine Mutter lebt - und so lange sie lebt, lebt sie, ganz nach ihren Überzeugungen und Ritualen.
Sie hat keinen Grund, sich zu beklagen.
Ob ich an ihrer Stelle einen hätte?
Na, Peter, deine Gene scheinen fürs alt werden ja ganz gut. Da das aber nicht alle schaffen, werden im Alter die sozialen Kontakte weniger. Ich denke, dann ist es gut, wenn ältere Menschen einen vorgegebenen Rhytmus haben, der sie in Bewegung hält. Und ihre Überzeugung leben? Klar, wann dann, wenn nicht mit neunzig. Nur wir werden dann wahrscheinlich sinnieren, was wäre wenn gewesen. Mein Gegenüber und ich spaßen manchmal darüber, dass wir irgendwann zusammen Händchen haltend vor der Seniorenredsidenz sitzen und gemeinsamem Nichtgelebtem nachtrauern. Aber dann haben wir ja dann noch uns. :-)
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