Ein zunächst friedlicher Protestmarsch in der norditalienischen Stadt schlug am Samstagabend in Gewalt um, wie italienische Medien berichteten. Rund hundert mit Knüppeln, Steinen und Brandsätzen bewaffnete Krawallmacher attackierten das die Zigeunersiedlung und zündeten dort Autos und Häuser an. Den Berichten zufolge wurde aber niemand verletzt.
Ein 16-jähriges Mädchen hatte zuvor vorgegeben, auf dem Nachhauseweg von zwei Zigeunern vergewaltigt worden zu sein. Bei der Polizei gab sie später zu, freiwillig Geschlechtsverkehr gehabt zu haben. Gegenüber ihrer Familie hatte sie die Vergewaltigungsgeschichte erfunden, um den Verlust ihrer Jungfräulichkeit zu rechtfertigen. Die Familie schickte sie zu regelmässigen Kontrollen bei einem Frauenarzt.
Nach Bekanntwerden der Lüge beendete die Polizei die Gewalt gegen das Zigeunerlager und nahm zwei Männer im Alter von 20 und 59 Jahren fest. Turins Bürgermeister Piero Fassino sagte, Lynchjustiz gegen unschuldige Menschen, nur weil sie Ausländer seien, sei nicht hinnehmbar.
Man beachte:
Die Polizei beendet die Gewalt erst nach Bekanntwerden der Lüge (!!), und:
Lynchjustiz sei gegen unschuldige Menschen nicht hinnehmbar. In contrario heisst dies: wenn Menschen "schuldig" sind, ist Lynchjustiz hinnehmbar.
Dies ist heute geschehen , mitten in Europa.
Ausgerechnet in Italien.
Faschismus in Reinkultur.
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