Vater und Mutter verstanden sich gut, trotz der Präsenz von Hans im Leben meiner Mutter. Oder vielleicht gerade deswegen?
Ich glaube, dass viele Menschen gegen Ende ihres Lebens tatsächlich das bereuen, was sie nicht begangen/gewagt/ausgelebt haben. Meine Mutter jedenfalls bereut nichts, was sie aktiv getan hat, aber sie trauert offenbar dem nach, was sie nicht getan hat, was sie ausgelassen hat, aus welchen Gründen auch immer.
Nicht gelebtes Leben ist verlorenes Leben. Auch ich habe einige Anteile an nicht gelebtem Leben in mir, aus welchen Gründen auch immer.
Am Grabe der meisten Menschen
trauert tief verschleiert
trauert tief verschleiert
ihr ungelebtes Leben.
Oskar Jellinek
Was wäre gewesen wenn ... In solche Gedanken könne wir all unsere Träume und Sehnsüchte packen. Ungehindert. Ungebremst. Denn diese erdachten Erlebnisse werden nie den Beweis in der Realität antreten müssen.
AntwortenLöschenLieber Peter,
AntwortenLöschendeine Worte "Nicht gelebtes Leben ist verlorenes Leben." machen mich nachdenklich. Ich denke, du hast recht. Nur die Tragweite dieser Tatsache wird uns wohl erst bewußt, wenn wir anerkennen, dass unsere Lebenszeit begrenzt ist.
Ich wünsche dir, dass deine Anteile von nicht gelebten Leben nicht mehr werden.
Herzlichst Aenne
@Mayarosa: gerade weil man eben den Beweis der Realität nicht antreten kann, werden uns diese was-wäre-gewesen-Gedanken immer wieder verfolgen...beunruhigen, antreiben, verunsichern. Ich glaube, dass wir mehr wagen müssten, um Erfahrungen, gelebte Erfahrungen, machen zu können.
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