Gestern Abend bei B. Smalltalk, Weisswein, dunkles Brot, Käse und Bündnerfleisch. Und Gewürzgurken. Ab und zu geht mir durch den Kopf: was mache ich da eigentlich? Ich will aber nicht grübeln, geniesse die Abendstimmung und die äussere Ruhe. Während sie spricht, bin ich zeitweise abwesend und woanders, was bestimmt nicht aus Boshaftigkeit geschieht. Ich versuche, mich ganz im Hier und Jetzt zu bewegen. Am Morgen danach ist frühes Aufstehen angesagt. Am Frühstückstisch wird nicht viel geredet. Smalltalk, aber auf Sparflamme, aber auch ohne Peinlichkeiten. Das dunkle Brot schmeckt gut, der Käse ist würzig, der Sonnenaufgang prächtig. Ein neuer Tag erwartet mich.
Ich bin auf einer ganz eigentümlichen Art und Weise müde, eine Welle kolossaler innerer Leere erfasst mich. Lichtblick: die anstehenden Herbstferien als illusionsbeladener Fluchtweg aus dem Alltag. Will ich zuviel vom Leben? Oder pointierter gefragt: was will ich eigentlich vom Leben? Ich drehe mich mental im Kreis.
Heute Abend bin ich allein zu Hause.
Gestern war ich nicht allein - und war es doch.
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