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Samstag, 31. März 2012
banaler Samstag
Frühling, Vogelgezwitscher, tränende Augen aufgrund einer Pollenallergie.
Samstagsprogramm im Rahmen des üblichen Rituals - was nicht nur auf Kinder beruhigend wirkt.
Also ganz banal:
einkaufen, etwas putzen (und sei es bloss als symbolische Handlung), basteln.
Nachmittags auf dem Spielplatz, auf dem sich auffällig wenig Männer aufhalten.
Dafür umso mehr Mütter (teils frustriert, teils laut lachend und fröhlich).
Samstag - schön banal und entspannend zugleich
Samstagsprogramm im Rahmen des üblichen Rituals - was nicht nur auf Kinder beruhigend wirkt.
Also ganz banal:
einkaufen, etwas putzen (und sei es bloss als symbolische Handlung), basteln.
Nachmittags auf dem Spielplatz, auf dem sich auffällig wenig Männer aufhalten.
Dafür umso mehr Mütter (teils frustriert, teils laut lachend und fröhlich).
Samstag - schön banal und entspannend zugleich
Mittwoch, 28. März 2012
Macht der Sinnlichkeit
Wunderbare Inszenierung, nicht ganz jugendfrei.
Welche Wollust hier zum Ausdruck kommt!
Welche Gier nach dem prallen Leben...
ich lese und unterstreiche dabei folgendes:
wie aber mag es wohl in seinem eigenen Kopf aussehen? Wie er andere irregeführt hat, wird er sich wohl selbst verlaufen. – Es ist Angst in ihm. Aber diese Angst ist seine Energie. Es ist keine ihm substantielle Angst. Keineswegs ist, was die Ouvertüre ausdrückt – wie man gewöhnlich sagt, ohne zu wissen, was man sagt – Verzweiflung; DON JUANS Leben ist nicht Verzweiflung, sondern es ist die ganze Macht der Sinnlichkeit, die in Angst geboren wird, und DON JUAN selbst ist diese Angst, aber gerade diese Angst ist seine dämonische Lebenslust. Nachdem Mozart so DON JUAN entstehen lässt, entwickelt er uns nun sein Leben in den tanzenden Violinklängen, in denen er leicht und flüchtig über den Abgrund hinjagt. Wie ein Stein, den man so übers Wasser hinschleudert, dass er die Oberfläche nur schneidet, wohl eine Weile in leichten Sätzen darüber hinhüpft, aber sofort in die Tiefe sinkt, sobald er zu hüpfen aufhört; so tanzt er über dem Abgrund und jubelt in der ihm vergönnten kurzen Frist.
Kierkegaard
Welche Wollust hier zum Ausdruck kommt!
Welche Gier nach dem prallen Leben...
ich lese und unterstreiche dabei folgendes:
wie aber mag es wohl in seinem eigenen Kopf aussehen? Wie er andere irregeführt hat, wird er sich wohl selbst verlaufen. – Es ist Angst in ihm. Aber diese Angst ist seine Energie. Es ist keine ihm substantielle Angst. Keineswegs ist, was die Ouvertüre ausdrückt – wie man gewöhnlich sagt, ohne zu wissen, was man sagt – Verzweiflung; DON JUANS Leben ist nicht Verzweiflung, sondern es ist die ganze Macht der Sinnlichkeit, die in Angst geboren wird, und DON JUAN selbst ist diese Angst, aber gerade diese Angst ist seine dämonische Lebenslust. Nachdem Mozart so DON JUAN entstehen lässt, entwickelt er uns nun sein Leben in den tanzenden Violinklängen, in denen er leicht und flüchtig über den Abgrund hinjagt. Wie ein Stein, den man so übers Wasser hinschleudert, dass er die Oberfläche nur schneidet, wohl eine Weile in leichten Sätzen darüber hinhüpft, aber sofort in die Tiefe sinkt, sobald er zu hüpfen aufhört; so tanzt er über dem Abgrund und jubelt in der ihm vergönnten kurzen Frist.
Kierkegaard
Nächtlicher Anruf - revidiert
Ich stelle mir vor:
Nach dem nächtlichen und vermeintlich befreienden Telefon legte er sich wieder hin und suchte den Schlaf. Kaum erfasste ihn eine bleierne Müdigkeit, klingelte es erneut.
(schläfrig) Ja, Hallo?
(nach einer Pause) Ich bin's.
(wieder ganz wach, freudig) Ach, wie geht es dir jetzt? Wo bist du?
(mit bestimmter Stimme) Ich werde nicht kommen.
(überrascht, hilflos) Was....was, ich werde nicht kommen...? Du hast doch gebucht.
(nach einer Pause) Ja, habe ich. Und vor einer Stunde gleich wieder storniert.
(sichtlich erregt) Warum zum Teufel denn das?
(sanft, aber bestimmt) Ich kann es doch nicht. Bin hier verwurzelt. Habe hier mein Leben.
(hilflos) Ist das dein Ernst, dein letztes Wort? Ach komm, ich nehme die nächste Maschine und komm zu dir, dann reden wir über alles.
(resignierend) Hat keinen Sinn. Alles hat keinen Sinn. Du bist in deinem Leben, ich in meinem. Das war schon immer so, und so wird es auch bleiben.
(leise und nach Worten ringend) Was soll ich da noch sagen?
(leise und traurig zugleich) Am besten gar nichts mehr.
Nach dem nächtlichen und vermeintlich befreienden Telefon legte er sich wieder hin und suchte den Schlaf. Kaum erfasste ihn eine bleierne Müdigkeit, klingelte es erneut.
(schläfrig) Ja, Hallo?
(nach einer Pause) Ich bin's.
(wieder ganz wach, freudig) Ach, wie geht es dir jetzt? Wo bist du?
(mit bestimmter Stimme) Ich werde nicht kommen.
(überrascht, hilflos) Was....was, ich werde nicht kommen...? Du hast doch gebucht.
(nach einer Pause) Ja, habe ich. Und vor einer Stunde gleich wieder storniert.
(sichtlich erregt) Warum zum Teufel denn das?
(sanft, aber bestimmt) Ich kann es doch nicht. Bin hier verwurzelt. Habe hier mein Leben.
(hilflos) Ist das dein Ernst, dein letztes Wort? Ach komm, ich nehme die nächste Maschine und komm zu dir, dann reden wir über alles.
(resignierend) Hat keinen Sinn. Alles hat keinen Sinn. Du bist in deinem Leben, ich in meinem. Das war schon immer so, und so wird es auch bleiben.
(leise und nach Worten ringend) Was soll ich da noch sagen?
(leise und traurig zugleich) Am besten gar nichts mehr.
Vom inneren Glück
Natürlich ist mir klar, dass das Glück nicht im Äusseren gefunden werden kann. Denn das Äussere ist äusserst fragil, brüchig, dem steten Wandel unterzogen...und wer sich auf diese Weise abhängig macht, ist unfrei.
Das wahre Glück kommt aus dem Innern.
Sagt man so schön, nicht wahr?
Ich versuche dem auch nachzuleben, versuche, mir selbst ein guter Freund zu sein, ganz im Moment leben und geniessen zu können, frei sein von äusseren Bedingungen und damit auch vom Wohlwollen von Menschen. Doch die Sehnsucht und jener nicht immer leicht fassbarer Wunsch, ganz in der Heimat (in einem breit verstandenen Sinn gemeint) ankommen zu können und so etwas wie Glückseligkeit zu erleben, bringt mich immer wieder aus dem Tritt. Macht mich zeitweise atemlos, unruhig, so dass ich ein Getriebener werde, der zwar die innere Ruhe propagiert und selbst doch keine findet.
Das wahre Glück kommt aus dem Innern.
Sagt man so schön, nicht wahr?
Ich versuche dem auch nachzuleben, versuche, mir selbst ein guter Freund zu sein, ganz im Moment leben und geniessen zu können, frei sein von äusseren Bedingungen und damit auch vom Wohlwollen von Menschen. Doch die Sehnsucht und jener nicht immer leicht fassbarer Wunsch, ganz in der Heimat (in einem breit verstandenen Sinn gemeint) ankommen zu können und so etwas wie Glückseligkeit zu erleben, bringt mich immer wieder aus dem Tritt. Macht mich zeitweise atemlos, unruhig, so dass ich ein Getriebener werde, der zwar die innere Ruhe propagiert und selbst doch keine findet.
Dienstag, 27. März 2012
Sir Paul gestern in Zürich
Gestern Abend wäre ich eigentlich im Hallenstadion Zürich gewesen.
Doch musste ich kurzfristig den Trip absagen und die Tickets weiterreichen.
Ach, wie blöd!
Sir Paul, bitte komm bald wieder, bitte!
Doch musste ich kurzfristig den Trip absagen und die Tickets weiterreichen.
Ach, wie blöd!
Sir Paul, bitte komm bald wieder, bitte!
Nächtlicher Anruf
Ich stelle mir vor:
Dunkle Nacht.
Stille.
Und dann gegen 0320 Uhr
reisst ihn das Telefon aus dem Schlaf.
Erschreckt nimmt er ab und befürchtet schon schlechte Nachrichten.
Ja Hallo...wer ist da, ist was passiert?
Ich bin's.
Was, du, um diese Zeit...was ist passiert?
Ich bin frei.
Du bist was, frei?
Ja, bin ich.
Ist das wahr?
Ja, es ist wahr. Ich hab den Flug schon gebucht.
Wann kann ich dich abholen?
Ich lande übermorgen um 1120 Uhr, LX 8843.
Unglaublich - ich werde dort sein.
Du fehlst mir.
Du mir auch - doch nicht mehr lange.
Ja, endlich.
Ja, verdammt noch mal, endlich.
Dunkle Nacht.
Stille.
Und dann gegen 0320 Uhr
reisst ihn das Telefon aus dem Schlaf.
Erschreckt nimmt er ab und befürchtet schon schlechte Nachrichten.
Ja Hallo...wer ist da, ist was passiert?
Ich bin's.
Was, du, um diese Zeit...was ist passiert?
Ich bin frei.
Du bist was, frei?
Ja, bin ich.
Ist das wahr?
Ja, es ist wahr. Ich hab den Flug schon gebucht.
Wann kann ich dich abholen?
Ich lande übermorgen um 1120 Uhr, LX 8843.
Unglaublich - ich werde dort sein.
Du fehlst mir.
Du mir auch - doch nicht mehr lange.
Ja, endlich.
Ja, verdammt noch mal, endlich.
Montag, 26. März 2012
An diesem gewöhnlichen Montag
Montag.
Nichts erlebt, was aussergewöhnlich gewesen wäre.
Spätnachmittags, bei schönstem Frühlingswetter, musste ich das Geschäft verlassen.
Gefühle der Unruhe.
Zu Hause wartete ohnehin meine Tochter auf mich.
Dann nichts wie los:
Spielen im Garten.
Jede Bewegung bewusst wahrnehmend, jeder Atemzug auch.
Unbeschwert sein und sich nicht immer kontrollieren müssen.
Später gemeinsam kochen, Hausaufgaben kontrollieren, Musik spielen.
Baden und ab ins Bett.
**
Es gibt Tage, da habe ich seltsames Zeitempfinden.
So wie heute.
Alles scheint zu zerrinnen.
Atemlosigkeit.
Ich halte inne und frage mich, was ich eigentlich über all die Jahre getan
und bewirkt habe.
Das an sich absurde Gefühl (ich weiss!), dieses oder jenes verpasst zu haben
und immer neu und immer wieder zu verpassen.
Das Leben als Marathon gegen die Zeit, die gnadenlos vorbeizieht.
**
Ein guter Freund nimmt sich eine Auszeit.
Mit knapp 60 ist er heute für 4 Monate nach Neuseeland abgereist.
Bezahlter Urlaub.
Bald wird er landen und sein neues Zuhause beziehen.
Good luck!
**
Soeben eine liebe Mail einer guten Kollegin (darf ich dich so nennen?) erhalten.
Passend zu meinem aktuellen Lebensgefühl.
Ich bleibe nie allein, wenn ich mit offenen Augen durch die Gegend gehe - es gibt immer eine Begegnung, die mich bereichert.
Wie Recht du doch hast - Danke !
Nichts erlebt, was aussergewöhnlich gewesen wäre.
Spätnachmittags, bei schönstem Frühlingswetter, musste ich das Geschäft verlassen.
Gefühle der Unruhe.
Zu Hause wartete ohnehin meine Tochter auf mich.
Dann nichts wie los:
Spielen im Garten.
Jede Bewegung bewusst wahrnehmend, jeder Atemzug auch.
Unbeschwert sein und sich nicht immer kontrollieren müssen.
Später gemeinsam kochen, Hausaufgaben kontrollieren, Musik spielen.
Baden und ab ins Bett.
**
Es gibt Tage, da habe ich seltsames Zeitempfinden.
So wie heute.
Alles scheint zu zerrinnen.
Atemlosigkeit.
Ich halte inne und frage mich, was ich eigentlich über all die Jahre getan
und bewirkt habe.
Das an sich absurde Gefühl (ich weiss!), dieses oder jenes verpasst zu haben
und immer neu und immer wieder zu verpassen.
Das Leben als Marathon gegen die Zeit, die gnadenlos vorbeizieht.
**
Ein guter Freund nimmt sich eine Auszeit.
Mit knapp 60 ist er heute für 4 Monate nach Neuseeland abgereist.
Bezahlter Urlaub.
Bald wird er landen und sein neues Zuhause beziehen.
Good luck!
**
Soeben eine liebe Mail einer guten Kollegin (darf ich dich so nennen?) erhalten.
Passend zu meinem aktuellen Lebensgefühl.
Ich bleibe nie allein, wenn ich mit offenen Augen durch die Gegend gehe - es gibt immer eine Begegnung, die mich bereichert.
Wie Recht du doch hast - Danke !
Samstag, 24. März 2012
Gerhard Richter - offen gezeigte Intimität
Offen gezeigte Intimität, ja genau.
Ich kann mich von diesem Bild kaum trennen.
Muss mich an ihm satt sehen
und werde es doch nicht.
Nur schon allein dieses Bild
rechtfertigt eine Reise nach Berlin.
Gerhard Richter: Panorama. Retrospektive. Neue Nationalgalerie Berlin.
Bis 13. Mai 2012
Frühlingsmorgen
Und nun raus in den Frühling.
Ziellos,
nicht suchend,
und mich setzend an einem grossen Frühstückstisch.
Es riecht nach frisch geröstetem Kaffee und
nach frischen Brötchen,
und der frisch gepresste Orangensaft steht auf dem Tisch bereit.
Samstagmorgen, wie liebe ich doch diese Illusion
der Zeitlosigkeit.
So tun, als gebe es keine strukturierte Zeit,
keinen Kalender,
kein Verfalldatum.
Im Hinterkopf störende Gedanken und Gefühle.
Erinnerungen an dieses oder jenes.
Stupides Gedächtnis.
Manchmal können Erinnerungen wunderschön befreiend sein
und manchmal
tun sie einfach nur weh.
Ziellos,
nicht suchend,
und mich setzend an einem grossen Frühstückstisch.
Es riecht nach frisch geröstetem Kaffee und
nach frischen Brötchen,
und der frisch gepresste Orangensaft steht auf dem Tisch bereit.
Samstagmorgen, wie liebe ich doch diese Illusion
der Zeitlosigkeit.
So tun, als gebe es keine strukturierte Zeit,
keinen Kalender,
kein Verfalldatum.
Im Hinterkopf störende Gedanken und Gefühle.
Erinnerungen an dieses oder jenes.
Stupides Gedächtnis.
Manchmal können Erinnerungen wunderschön befreiend sein
und manchmal
tun sie einfach nur weh.
Freitag, 23. März 2012
Der Papa und ich
Tatsache ist,
dass mir auch Frauen gefallen,
die altersmässig meine Töchter sein könnten.
Nun ja, es ist so.
Ich wehre mich nicht mehr dagegen.
Und ich verdränge es auch nicht mehr.
Doch bitte keine Peinlichkeiten!
Einst in einer Kneipe bei einem netten, anregenden Gespräch.
Die junge Frau erzählt sodann von ihrem Papa.
Wie der toll sei, der Papa.
Manchmal sagte sie auch Papi.
Und dann begann ich zu rechnen.
Und fragte sie wie beiläufig, wie alt denn ihr Papi sei.
Und der Papa ist in etwa gleich alt wie ich.
Da dachte ich mir: alter Sack, was willst du von dieser jungen Frau?
Nichts.
Wirklich.
Oder lüge ich mir was in die Taschen?
Sie gefiel mir einfach.
Oder vielmehr dies:
Ihr Lebensdrang, gepaart mit Naivität und intellektueller Neugier.
Diese Unbekümmertheit auch und die Aussicht,
den Lebensweg noch gänzlich, d.h. ohne Restriktionen gestalten zu können.
Auslandsjahre verbringen zu können.
Möglichkeiten ausloten,
verwerfen,
weiter suchen können.
Weil noch nicht eingebunden in einem grösseren Zwangskorsett
namens Ehe, Familie, Partnerschaft und dergleichem mehr.
Mein Wohlgefallen an dieser Frau, (...), meine Geduld aus Verständnis dafür, dass es schwer ist für sie, zum Beispiel wenn am Strand die jungen Männer gehen, meine gelassene Zuneigung auch dann, wenn ich meinerseits das eine oder andere vermisse (...) – dieses fast bedingungslose Wohlgefallen (Dankbarkeit für ihre Gegenwart) ist ein Zeichen fortgeschrittener Senilität.
dass mir auch Frauen gefallen,
die altersmässig meine Töchter sein könnten.
Nun ja, es ist so.
Ich wehre mich nicht mehr dagegen.
Und ich verdränge es auch nicht mehr.
Doch bitte keine Peinlichkeiten!
Einst in einer Kneipe bei einem netten, anregenden Gespräch.
Die junge Frau erzählt sodann von ihrem Papa.
Wie der toll sei, der Papa.
Manchmal sagte sie auch Papi.
Und dann begann ich zu rechnen.
Und fragte sie wie beiläufig, wie alt denn ihr Papi sei.
Und der Papa ist in etwa gleich alt wie ich.
Da dachte ich mir: alter Sack, was willst du von dieser jungen Frau?
Nichts.
Wirklich.
Oder lüge ich mir was in die Taschen?
Sie gefiel mir einfach.
Oder vielmehr dies:
Ihr Lebensdrang, gepaart mit Naivität und intellektueller Neugier.
Diese Unbekümmertheit auch und die Aussicht,
den Lebensweg noch gänzlich, d.h. ohne Restriktionen gestalten zu können.
Auslandsjahre verbringen zu können.
Möglichkeiten ausloten,
verwerfen,
weiter suchen können.
Weil noch nicht eingebunden in einem grösseren Zwangskorsett
namens Ehe, Familie, Partnerschaft und dergleichem mehr.
Mein Wohlgefallen an dieser Frau, (...), meine Geduld aus Verständnis dafür, dass es schwer ist für sie, zum Beispiel wenn am Strand die jungen Männer gehen, meine gelassene Zuneigung auch dann, wenn ich meinerseits das eine oder andere vermisse (...) – dieses fast bedingungslose Wohlgefallen (Dankbarkeit für ihre Gegenwart) ist ein Zeichen fortgeschrittener Senilität.
Max Frisch, Entwürfe zu einem dritten Tagebuch, S. 152f.
Donnerstag, 22. März 2012
Cosi fan tutte - real umgesetzt
Inspiriert von Mozarts Cosi fan tutte hat mich ein Freund gebeten, ich solle die Treue seiner Lebenspartnerin auf die Probe stellen. Mein Auftrag lautet: schleich dich an meine Freundin heran, sei hartnäckig und versuche, sie zu verführen. Ein schöner, mit Augenzwinkern versehener Auftrag, den ich gerne angenommen habe.
Die Dame -12 Jahre jünger als ich, lange blonde Haare, nussbraune Augen, schlank und sportlich- hat ein Facebook-Konto, also habe ich sie gleich mal angeschrieben (natürlich unter falschem Namen) und begonnen, sie sanft und bestimmt zu beackern. Ich konnte sie so in eine längere Email-Geschichte verwickeln mit dem Resultat, dass wir uns morgen Abend treffen. Hach! Der Fisch zappelt also bereits im Netz, oder etwa doch nicht bzw. noch nicht? Wir treffen uns beim Bahnhof, sie holt mich dort mit ihrem Wagen (Cabrio) ab, und dann....
...nehme ich Plan B hervor. Mein Auftrag ist klar und lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig, so will es mein Kumpel. Bin sehr gespannt, wie sich dieses Experiment entwicklen wird. Mein Freund ist etwas nervös und bereits darüber enttäuscht, dass seine Freundin mit mir abgemacht hat - mehr noch: sie hat ihm nichts davon erzählt. Er wird das Spiel aber fortführen und sie für morgen Abend zu einem Essen einladen, aber ich gehe mal davon aus, dass sie ihm eine Ausrede präsentieren wird. Sie wird morgen kommen.
Cosi fan tutte?
Bin gespannt!
***
hier noch Erläuterungen zum Hintergrund der Oper und zum hier diskutierten Stoff:
und hier noch mehr....
Die Dame -12 Jahre jünger als ich, lange blonde Haare, nussbraune Augen, schlank und sportlich- hat ein Facebook-Konto, also habe ich sie gleich mal angeschrieben (natürlich unter falschem Namen) und begonnen, sie sanft und bestimmt zu beackern. Ich konnte sie so in eine längere Email-Geschichte verwickeln mit dem Resultat, dass wir uns morgen Abend treffen. Hach! Der Fisch zappelt also bereits im Netz, oder etwa doch nicht bzw. noch nicht? Wir treffen uns beim Bahnhof, sie holt mich dort mit ihrem Wagen (Cabrio) ab, und dann....
...nehme ich Plan B hervor. Mein Auftrag ist klar und lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig, so will es mein Kumpel. Bin sehr gespannt, wie sich dieses Experiment entwicklen wird. Mein Freund ist etwas nervös und bereits darüber enttäuscht, dass seine Freundin mit mir abgemacht hat - mehr noch: sie hat ihm nichts davon erzählt. Er wird das Spiel aber fortführen und sie für morgen Abend zu einem Essen einladen, aber ich gehe mal davon aus, dass sie ihm eine Ausrede präsentieren wird. Sie wird morgen kommen.
Cosi fan tutte?
Bin gespannt!
***
hier noch Erläuterungen zum Hintergrund der Oper und zum hier diskutierten Stoff:
und hier noch mehr....
Mittwoch, 21. März 2012
Die Taube auf dem Dach
In der Badewanne bei 38 Grad Wassertemperatur hat mich überfallartig die Frage provoziert, ob ich eben doch zu viel vom Leben erwarte. Was das Leben von mir will, das weiss ich in der Zwischenzeit sehr wohl, ich kenne meine Pflichten, die ich in den nächsten Jahren zu erbringen habe. Aber ich nehme mir die Freiheit heraus, meinerseits und ganz im Stillen Erwartungen an das Leben, mein Leben, zu formulieren. Und die sind wohl nicht realistisch, da zu hoch geschraubt. Vielleicht muss ich doch mit dem Spatz in der Hand zu leben lernen statt mich immer wieder nach der Taube auf dem Dach umzuschauen. Innerlich rebelliere ich zwar immer noch gegen diese Vorstellung, trotzig singe ich für mich morgens unter der Dusche "das kann doch nicht alles gewesen sein". Aber die Taube, die kommt nicht, nein, sie fliegt immer wieder weg, zwinkert mir manchmal zu, neckt mich, aber sie will ihre kompromisslose Freiheit. Ich rufe ihr dann laut zu: komm, wir schaffen das, aber sie turtelt bloss weiter und sucht das Weite, derweil der Spatz zufrieden vor sich hin pfeift und auf sein Fressen wartet.
Und meine Uhr tickt munter und mit höchster Präzision weiter, als ginge ihr das alles nichts, aber auch gar nichts an.
Und meine Uhr tickt munter und mit höchster Präzision weiter, als ginge ihr das alles nichts, aber auch gar nichts an.
Schlapp
Manchmal und in letzter Zeit immer öfters
fühle ich mich ausserordentlich schlapp. So wie heute Abend.
Spannungen im Nacken.
Das Gefühl der inneren Leere (tagsüber verdrängt durch intensive Arbeit).
Und bitte jetzt nicht an morgen denken.
Mein Bett ist heute Nacht leer.
Letzte Nacht war es auch leer,
auch wenn jemand neben mir lag.
fühle ich mich ausserordentlich schlapp. So wie heute Abend.
Spannungen im Nacken.
Das Gefühl der inneren Leere (tagsüber verdrängt durch intensive Arbeit).
Und bitte jetzt nicht an morgen denken.
Mein Bett ist heute Nacht leer.
Letzte Nacht war es auch leer,
auch wenn jemand neben mir lag.
Dienstag, 20. März 2012
Feierabend
Feierabend.
Kühler Weisswein, smalltalk.
Und noch ein Glas.
An der Theke ist es laut.
Bald bin ich wieder unterwegs.
Zum gegenwärtigen Lebenskompromiss.
Und dann läutet noch das Handy:
danke für Ihr Angebot von vorletzter Woche,
blablabla und dann:
leider ist es so, dass...
ich höre schon gar nicht mehr richtig hin.
Das Leben ist schön
und das Leben ist grenzenlos verschissen.
Manchmal möchte ich nur noch schreien.
Kühler Weisswein, smalltalk.
Und noch ein Glas.
An der Theke ist es laut.
Bald bin ich wieder unterwegs.
Zum gegenwärtigen Lebenskompromiss.
Und dann läutet noch das Handy:
danke für Ihr Angebot von vorletzter Woche,
blablabla und dann:
leider ist es so, dass...
ich höre schon gar nicht mehr richtig hin.
Das Leben ist schön
und das Leben ist grenzenlos verschissen.
Manchmal möchte ich nur noch schreien.
Ohne Maskerade
Heute Mittag konnte ich kurz mit meiner Tochter und einem weiteren Kind das Mittagessen einnehmen. Was mir immer wieder auffällt: Kinder sind so, wie sie sind. Nichts von Maskerade und dergleichen mehr. Keine Heuchelei in der Wortwahl, was nicht heisst, dass Kinder in ihrer Ausdrucksweise unsensibel wären. Aber sie reden nicht zwischen den Zeilen, sondern mit ihnen.
***
und mich erwarten weitere Stunden im Geschäft. Abends ein Treffen, jedoch keines des Herzens. Kompromisse da und dort - manchmal hasse ich mich dafür: die Maskerade lässt grüssen.
***
und mich erwarten weitere Stunden im Geschäft. Abends ein Treffen, jedoch keines des Herzens. Kompromisse da und dort - manchmal hasse ich mich dafür: die Maskerade lässt grüssen.
Emotionalität
Meine zeitweilige Emotionalität muss ich wohl von meiner Mutter geerbt haben. Manchmal braucht es nur ein Wort, das wie ein Code funktioniert und in der Lage ist, bestimmte Muster in mir auszulösen bzw. zu aktivieren, um mich in Rage zu versetzen. Nee, cool bin ich also nicht, zumindest nicht durchwegs. Manchmal aber ist mir alles so egal, dass ich nicht einmal mehr fähig bin, Emotionen zu zeigen. Gelassenheit tut Not - schwieriges Unterfangen, um nicht zu sagen: eine Lebensaufgabe.
Montag, 19. März 2012
Unterwegs
Einfach loswandern.
Trotz des Regens und in Erwartung der wärmenden Sonne.
Nicht wissen, wohin, da unerheblich.
Und unwichtig.
Hügellandschaft.
Raben auf engstem Raum versammelt,
dort oben auf dem grossen Baum.
Fröhliche Gleichgültigkeit.
Trotz des Regens und in Erwartung der wärmenden Sonne.
Nicht wissen, wohin, da unerheblich.
Und unwichtig.
Hügellandschaft.
Raben auf engstem Raum versammelt,
dort oben auf dem grossen Baum.
Fröhliche Gleichgültigkeit.
in Watte verpackt
Wir können uns durchaus irgendwann einmal treffen.
Das ist, in vermeintlich vornehm-diplomatischer Hülle verpackt, gleichbedeutend wie:
vergiss es einfach!
Hach, wie ich das liebe! Schöne Leerformeln, genährt aus Angst oder aus falsch verstandener Rücksicht, dem Gegenüber klaren Wein einzuschenken.
Im Berufsleben erlebe ich dies zeitweise auch: Wir werden auf Ihr Angebot zu gegebener Zeit gerne zurückkommen, will sagen: Danke für Ihr Angebot, das uns nicht überzeugt.
Es geht mir nicht um die Holzhammermethode nach dem Muster: verzeihen Sie, Herr Abgeordneter, Sie sind ein Arschloch! es geht mir nur um Aufrichtigkeit, um dieses schöne alte Wort wieder einmal in Erinnerung zu rufen.
Oder noch anders gesprochen:
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel (Matthäus 5,37).Sonntag, 18. März 2012
Im Gottesdienst
Heute Morgen im Gottesdienst im Beisein der Kinder aus dem kirchlichen Unterricht. Der Pfarrer spricht über die Angst und wie mit ihr umgegangen werden könnte. Ich höre aufmerksam zu und kann dem Gesagten grundsätzlich zustimmen.
Was mich aber am meisten gefallen hat war die Gestaltung des Abendmahls: nein, da hat kein Pfarrer das Abendmahl eröffnet bzw. durchgeführt, es waren vielmehr Kinder. Kinder, die das Brot austeilten und die den Kelch mit dem Apfelsaft in den Händen hielten - und Erwachsene und Kinder, die am Abendmahl teilnahmen.
Das ist radikaler Protestantismus jenseits jeglicher kirchlicher Hierarchie. Wohltuend schlicht und subversiv zugleich.
***
zur Erinnerung, was die offizielle Doktrin zur Durchführung des Abendmahls sagt:
Die reformierte Landeskirche der Schweiz ist nicht lutherisch geprägt, sondern geht auf die Reformation eines Calvin und Zwingli zurück. Mit dem heutigen Sonntag ist sie mir wieder etwas sympathischer geworden, und ich werde inskünftig die Kirchensteuer weniger murrend als auch schon bezahlen.
Was mich aber am meisten gefallen hat war die Gestaltung des Abendmahls: nein, da hat kein Pfarrer das Abendmahl eröffnet bzw. durchgeführt, es waren vielmehr Kinder. Kinder, die das Brot austeilten und die den Kelch mit dem Apfelsaft in den Händen hielten - und Erwachsene und Kinder, die am Abendmahl teilnahmen.
Das ist radikaler Protestantismus jenseits jeglicher kirchlicher Hierarchie. Wohltuend schlicht und subversiv zugleich.
***
zur Erinnerung, was die offizielle Doktrin zur Durchführung des Abendmahls sagt:
Wer darf das Heilige Abendmahl feiern? | evangelisch-lutherisch Nur ORDINIERTE PFARRER UND PFARRERINNEN oder andere ausdrücklich von der Kirche dazu berufene und eingesetzte Personen dürfen das Abendmahl halten. | katholisch Nur ein GEWEIHTER PRIESTER darf die Eucharistiefeier leiten und Brot und Wein konsekrieren. |
Himmelhoch jauchzend....
....zu Tode betrübt.
Heute hatte ich einen guten Sonntag - bis auf den Abend.
Manchmal erwischt mich die Welle des Trübsals völlig aus dem Hinterhalt. Mittags eine entspannte Tafelrunde in einer gemütlichen Kneipe auf dem Land: Sicht auf die Berge, leichter Nieselregen, grauer Himmel. Ich esse viel, trinke auch viel, proste meinem Gegenüber nicht selten zu. Gelächter da und dort, gute Gespräche jenseits des Berufsalltags.
Gegen Abend, als ich wieder zu Hause bin, packt mich das nackte Elend. Plötzlich: keine Lust auf Nichts und Niemanden. Ängste irrationaler Natur machen sich in mir breit. Das Eukalyptusbad setzt dem ein Gegengewicht, die gute Laune meiner Tochter ohnehin. Und wie es gekommen ist, ist es wieder verschwunden, dieses elende Gefühl der Bodenlosigkeit und der Hoffnungslosigkeit.
Solche Momente hasse ich, weil sie mir Angst machen. Und doch muss ich immer wieder lernen, mit ihnen umzugehen.
Heute hatte ich einen guten Sonntag - bis auf den Abend.
Manchmal erwischt mich die Welle des Trübsals völlig aus dem Hinterhalt. Mittags eine entspannte Tafelrunde in einer gemütlichen Kneipe auf dem Land: Sicht auf die Berge, leichter Nieselregen, grauer Himmel. Ich esse viel, trinke auch viel, proste meinem Gegenüber nicht selten zu. Gelächter da und dort, gute Gespräche jenseits des Berufsalltags.
Gegen Abend, als ich wieder zu Hause bin, packt mich das nackte Elend. Plötzlich: keine Lust auf Nichts und Niemanden. Ängste irrationaler Natur machen sich in mir breit. Das Eukalyptusbad setzt dem ein Gegengewicht, die gute Laune meiner Tochter ohnehin. Und wie es gekommen ist, ist es wieder verschwunden, dieses elende Gefühl der Bodenlosigkeit und der Hoffnungslosigkeit.
Solche Momente hasse ich, weil sie mir Angst machen. Und doch muss ich immer wieder lernen, mit ihnen umzugehen.
Samstag, 17. März 2012
kleiner Wochenrückblick
Diese Woche habe ich einfach existiert. Mehr lag nicht drin. Höhepunkt der Woche war ein kulturelles Ereignis: Partnertausch nach Mozart und da Ponte, will sagen: Cosi fan tutte. Auf dem Schoss während der Oper meine Tochter, rechts von mir eine Begleitung, deren Erwartungen, Hoffnungen und Sehnsüchte ich nicht erfüllen kann. Ich lasse die Musik ganz auf mich einwirken und mich von ihr wegtragen. Bilder schiessen hoch. Dieses elende Gefühl der Sehnsucht, das mich heimsucht. Grotesk die Vorstellung des gnadenlosen Schicksals, dass irgendwo auf dieser Welt die passende Partnerin existiert, und doch wird man nie etwas von deren Existenz mitbekommen. Vielleicht sitzt sie irgendwo im ersten Rang des Theatersaals oder verbringt ihr Leben in Peking oder Istanbul. Oder Mannheim. Oder wo auch immer. Später trinken wir noch etwas in einer Kneipe in der Altstadt. Ich spüle mein Bier herunter und bin noch ganz gebannt von der eben gehörten und gefühlten Musik. Meine Begleitung wird im Gästezimmer übernachten, weil es so passt und weil ich nicht anders kann.
Dienstag, 13. März 2012
Volle Tage
Bei uns geht die Magen-Darm-Grippe um. Das halbe Schulhaus dürfte bald davon betroffen sein. Und wenn das Kind etwas gekötzelt hat (obwohl es am Morgen noch topfit war), klingelt bei mir das Handy und ich eile nach Hause oder muss irgend etwas improvisieren. Ja ja, ich liebe solche Tage, die zum Bersten voll sind: Termine da und dort, Schule, Sitzungen...was darf es noch sein? Eine alte Mutter, die mir ihre Launen am Telefon zum Besten gibt. Und abends Erwartungen, die ich nicht erfüllen kann oder auch nicht erfüllen will, und sei es bloss ein ritualisiertes Telefonat: wie-geht-es-dir-mir-geht-es-gut-und-hast-du-das-schöne-Wetter-auch-genossen....jetzt schnell die Zähne putzen, das Gesicht waschen und ab ins Bett. Und aus der Ferne die bekannte Geräuschkulisse der Güterzüge im Ohr zum Einschlafen, als wollte sie mir etwas mitteilen.
Montag, 12. März 2012
Menschen online bestellen
Wirtschaftliche Not gepaart mit Illusionen über ein sog. "besseres Leben" im Westen veranlassen Frauen, sich zu verkaufen. Oder wie soll man dies denn sonst nennen?
Hallo ich heisse Cherry, ich bin 28 Jahre alt, ich habe eine Tochter sie ist 8 Jahre. Ich suche auf diesem Weg einen Deutschen Mann, er sollte sich für Thailand und Thai Kultur interessieren, er sollte nicht Rauchen und nicht Trinken
Meine Daten
Größe: 160
Gewicht: 50 kg
Sternzeichen:
Beruf: merchance
Sprachen:Thai
Kinder: 1
Hobbys: Kochen, Massage
Hallo ich heisse Cherry, ich bin 28 Jahre alt, ich habe eine Tochter sie ist 8 Jahre. Ich suche auf diesem Weg einen Deutschen Mann, er sollte sich für Thailand und Thai Kultur interessieren, er sollte nicht Rauchen und nicht Trinken
Meine Daten
Größe: 160
Gewicht: 50 kg
Sternzeichen:
Beruf: merchance
Sprachen:Thai
Kinder: 1
Hobbys: Kochen, Massage
Und so sehe ich nicht selten biedere Männer vornehmlich mit grossen Bäuchen Hand-in-Hand mit Frauen aus Thailand oder anderswo durch die Gassen spazieren. Stolz zeigen sie ihre -Pardon- Beute, frisch im online-Katalog gesichtet und per Billigflug bestellt - und bei Nichtgefallen: Gefühle zurück.
Samstag, 10. März 2012
Sir Paul, wir freuen uns!!
Die Tickets sind eben per Internet bestellt und bezahlt worden.
Meine Tochter kommt mit und soll mitbekommen, was gute Musik ist - jenseits eines Bach oder Mozart.
Und staunen, wie der Papa in Nostalgie verfallen kann.
Bald ist es soweit, ich freue mich!
Zürich, Hallenstadion, Montagabend, 26. März.
Meine Tochter kommt mit und soll mitbekommen, was gute Musik ist - jenseits eines Bach oder Mozart.
Und staunen, wie der Papa in Nostalgie verfallen kann.
Bald ist es soweit, ich freue mich!
Zürich, Hallenstadion, Montagabend, 26. März.
....und mit 70 werden Träume wahr....
Heute bei der morgendlichen Lektüre eines Magazins aufgeschnappt und notiert:
Mit 30 ist man pragmatisch,
mit 50 hat man Träume,
und mit 70 werden Träume wahr.
So lange also noch warten?
Wahrlich: trübe Aussichten an einem wunderschönen Frühlingsmorgen.
Es kommt, wie es kommt. Und sei es erst mit 70.
Gegengift:
Joggen, Bewegung.
Und immer gerade aus - Nein, eben gerade nicht.
Mit 30 ist man pragmatisch,
mit 50 hat man Träume,
und mit 70 werden Träume wahr.
So lange also noch warten?
Wahrlich: trübe Aussichten an einem wunderschönen Frühlingsmorgen.
Es kommt, wie es kommt. Und sei es erst mit 70.
Gegengift:
Joggen, Bewegung.
Und immer gerade aus - Nein, eben gerade nicht.
Freitag, 9. März 2012
Der Aufruf eines Stadtpräsidenten
Der Präsident einer kleinen Stadt im Kanton Jura hat unlängst dazu aufgerufen, für einige Tage auf jeglichen TV-Konsum zu verzichten und sich stattdessen "den Mitmenschen" zu kümmern. Viele haben diesen Aufruf nicht goutiert, haben den Kopf geschüttelt und irgend etwas gemurmelt von das-gehört-sich-doch-nicht. Mal ganz im Ernst: warum regen sich gewisse Leute ob einem solchen Aufruf auf? Ich meine: es gibt in der Tat Gescheiteres zu tun als jeden Abend vor der Glotze zu sitzen. Die Stadtbehörden könnten in jener TV-freien Zeit Räumlichkeiten zur Verfügung stellen und ein kleines Fest der (neuen) Bekanntschaften organisieren. Wetten, dass der Saal nicht leer bliebe?
Donnerstag, 8. März 2012
Momente grenzenloser Einsamkeit
Es gibt Momente absoluter und grenzenloser Einsamkeit. Ich spreche, einmal mehr, nicht von jener Einsamkeit des Alleinseins oder der Zweisamkeit. Ich spreche vielmehr von jener Einsamkeit, die sich in bestimmten Situationen manifestiert und durch die man "einfach durch muss". Das können ganz banale Alltagssituationen sein, die uns schlicht zu erschlagen drohen. Oder Stimmungen auch, deren Kern nicht oder nicht umfassend mitteilbar sind. Solche Momente sind schwierige Momente, und die damit einhergehende Einsamkeit manifestiert sich vor allem dann besonders intensiv, wenn das Gegenüber (Partner, Freund, was auch immer) schlicht nichts versteht (im umfassenden Sinn gemeint) von dem, was gerade ansteht und uns in beinahe unerträglicher Weise beschäftigt. In solchen Momente möchte man doch lieber ganz allein sein, weil es die einzig erträgliche -und wahrhaftige- Lebensform ist.
Mittwoch, 7. März 2012
Die hab ich satt!
Je länger je mehr gehen mir diese selbstgerechten und selbstverliebten Idioten auf die Nerven,
die glauben, die Weisheit gepachtet zu haben
und mit ewig klugem Gesicht durch die Gassen stolzieren.
Die auf jede Frage sofort eine Antwort glauben liefern zu müssen
und so ach-über-die-Dinge-stehen.
Die keinerlei Zweifel haben (vornehmlich nicht gegenüber der eigenen Person)
und ihren Optimismus
wie einen Katechismus herunterbeten.
die glauben, die Weisheit gepachtet zu haben
und mit ewig klugem Gesicht durch die Gassen stolzieren.
Die auf jede Frage sofort eine Antwort glauben liefern zu müssen
und so ach-über-die-Dinge-stehen.
Die keinerlei Zweifel haben (vornehmlich nicht gegenüber der eigenen Person)
und ihren Optimismus
wie einen Katechismus herunterbeten.
Dienstag, 6. März 2012
Montag, 5. März 2012
Die Furcht vor der Freiheit
Am kommenden Wochenende werden wir in der Schweiz einmal mehr zur Urne gerufen, um über verschiedene Sachvorlagen abzustimmen. Unter anderem haben wir darüber zu befinden, ob alle Arbeitnehmerinnen und -nehmer sechs Wochen bezahlte Ferien haben sollen. Für Aussenstehende mag es kaum nachvollziehbar sein, aber eine klare Mehrheit -man muss kein Prophet sein, um diese Prognose zu wagen- wird mit Nein stimmen, Nein zu mehr Ferien.
Zum einen, weil diese Mehrheit Angst davor hat, materielle Einbussen zu erleiden. Bestimmt spielt dabei die plumpe Angstpropaganda der Wirtschaft eine wichtige Rolle: mehr Ferien = weniger Jobs. Aber das ist nicht der Hauptgrund. Ein bekannter Schweizer Soziologe bringt es in einem Interview auf den Punkt, worum es hier letztlich geht:
Frage:
Erich Fromm hat die Furcht des modernen Menschen vor zu viel Freiheit bereits 1941 analysiert - inwiefern treffen seine Beobachtungen auf die Schweizer zu?
Zum einen, weil diese Mehrheit Angst davor hat, materielle Einbussen zu erleiden. Bestimmt spielt dabei die plumpe Angstpropaganda der Wirtschaft eine wichtige Rolle: mehr Ferien = weniger Jobs. Aber das ist nicht der Hauptgrund. Ein bekannter Schweizer Soziologe bringt es in einem Interview auf den Punkt, worum es hier letztlich geht:
Frage:
Erich Fromm hat die Furcht des modernen Menschen vor zu viel Freiheit bereits 1941 analysiert - inwiefern treffen seine Beobachtungen auf die Schweizer zu?
Antwort:
Angst spielt sicherlich mit. Statt selber zu handeln, warten wir offenbar lieber, bis uns mehr Zeit verordnet wird. Erich Fromm hat das autoritäre Verhalten angeprangert. Wir stützen, was uns schadet. Das ist in der Schweiz ein sehr gängiges Muster. Auch heute noch. Bei jeder guten Idee finden wir sofort Gründe, um ja nichts zu verändern. Die Angst vor Veränderung ist jedenfalls ein wichtiger Faktor, denn jede Veränderung ist auch ein Appell an einen selber, die Sache in die Hand zu nehmen. Und das kostet Energie. Also ist es einfacher, sich selber einzureden, dass alles in Ordnung sei, so wie es ist.
Angst spielt sicherlich mit. Statt selber zu handeln, warten wir offenbar lieber, bis uns mehr Zeit verordnet wird. Erich Fromm hat das autoritäre Verhalten angeprangert. Wir stützen, was uns schadet. Das ist in der Schweiz ein sehr gängiges Muster. Auch heute noch. Bei jeder guten Idee finden wir sofort Gründe, um ja nichts zu verändern. Die Angst vor Veränderung ist jedenfalls ein wichtiger Faktor, denn jede Veränderung ist auch ein Appell an einen selber, die Sache in die Hand zu nehmen. Und das kostet Energie. Also ist es einfacher, sich selber einzureden, dass alles in Ordnung sei, so wie es ist.
Ich hebe aus diesem Interview hervor und behaupte, dass dies weiss Gott nicht nur für Schweizerinnen und Schweizer zutrifft:
Die Angst vor Veränderung ist jedenfalls ein wichtiger Faktor, denn jede Veränderung ist auch ein Appell an einen selber, die Sache in die Hand zu nehmen. Und das kostet Energie. Also ist es einfacher, sich selber einzureden, dass alles in Ordnung sei, so wie es ist.
Also einmal mehr: Furcht vor der Freiheit, beileibe nicht zur in der Politik zutreffend.
Wie war das schon wieder mit dem goldenen Käfig?
Also einmal mehr: Furcht vor der Freiheit, beileibe nicht zur in der Politik zutreffend.
Wie war das schon wieder mit dem goldenen Käfig?
Sonntag, 4. März 2012
Wann ist der Mann ein Mann?
Einmal, so las ich heute in der Sonntagspresse, sei der Mann den Frauen
zu hart,
dann zu weich,
einmal zu unabhängig.
dann doch zu anhänglich.
Plakativ, vielleicht, aber ein Kernchen Wahrheit steckt da schon drin: schiebt er den Kinderwagen und bereitet er den Brei vor, ist er ein Softie, kümmert er sich nicht um die Kinder, ist er ein Macho - oder bestenfalls ein Ewiggestriger. Sucht er Nähe, ist er bald aufdringlich, wahrt er Distanz, ist er unnahbar, kalt. So wie jene Frau, die mich gross instruierte über ihre Unabhängigkeit und Freiheit. Meldete ich mich für einige Tage nicht, kam schon bald der Vorwurf: he, wo steckst du?
Frauen sind schwierig - Männer ohnehin.
zu hart,
dann zu weich,
einmal zu unabhängig.
dann doch zu anhänglich.
Plakativ, vielleicht, aber ein Kernchen Wahrheit steckt da schon drin: schiebt er den Kinderwagen und bereitet er den Brei vor, ist er ein Softie, kümmert er sich nicht um die Kinder, ist er ein Macho - oder bestenfalls ein Ewiggestriger. Sucht er Nähe, ist er bald aufdringlich, wahrt er Distanz, ist er unnahbar, kalt. So wie jene Frau, die mich gross instruierte über ihre Unabhängigkeit und Freiheit. Meldete ich mich für einige Tage nicht, kam schon bald der Vorwurf: he, wo steckst du?
Frauen sind schwierig - Männer ohnehin.
Sonntagmorgen
Frische Brötchen und Kaffee zum Frühstück, später etwas Herumalbern, Musik spielen, die Sonntagspresse lesen, auf dem Balkon die Sonne geniessen und die feucht-kühle Luft des herankommenden Tages wahrnehmen. Der Sonntag als Antithese zum Wochentag, als kleine Fluchtoase vor dem, was ab Morgen wieder zum Normalbetrieb gehören wird: Alltag.
Erinnerungen
Erinnerungen.
Wie angeworfen.
Sommer, Seeufer, blauer Himmel.
Schwäne da und dort.
Kreisende Möwen.
Viel Zeit bleibt nicht.
Erbarmungslos läuft sie davon.
Unser Bummel ohne Ziel.
Vor allem: ohne jegliche Zukunft.
Wir wissen es, natürlich.
Und leben trotzdem
oder vielleicht gerade deswegen
den Augenblick
umso intensiver.
Momente, die zur biografischen Geschichte mutiert sind.
Loslassenkönnen, schön herbeigeredet!
*******
Nachtrag (Sonntagmorgen, 4. März)
notiert und immer wieder in Erinnerung gerufen:
Erinnerung ist Befreiung (jüdisches Sprichwort)
Wie wahr!!!
Wie angeworfen.
Sommer, Seeufer, blauer Himmel.
Schwäne da und dort.
Kreisende Möwen.
Viel Zeit bleibt nicht.
Erbarmungslos läuft sie davon.
Unser Bummel ohne Ziel.
Vor allem: ohne jegliche Zukunft.
Wir wissen es, natürlich.
Und leben trotzdem
oder vielleicht gerade deswegen
den Augenblick
umso intensiver.
Momente, die zur biografischen Geschichte mutiert sind.
Loslassenkönnen, schön herbeigeredet!
*******
Nachtrag (Sonntagmorgen, 4. März)
notiert und immer wieder in Erinnerung gerufen:
Erinnerung ist Befreiung (jüdisches Sprichwort)
Wie wahr!!!
Samstag, 3. März 2012
Gute-Nacht-Lied
Wie mag dies wohl für deutsche oder österreichische Ohren klingen? Nun, man muss den Text eines Liedes nicht immer explizit verstehen, es genügt, sich vom Grundgefühl der Melodie tragen zu lassen.
Am Popkonzert
Leben ist geschichtlich, in jedem Augenblick definitiv, es duldet keine Variante
Max Frisch
Heute war ich mit meiner Tochter an einem Popkonzert. Nostalgie war angesagt, viele Eltern sind da und wollen ihren Kindern wohl zeigen, zu welcher Musik sie ihre ersten Küsse und Hormonschübe erlebten. Schon nach den ersten Takten tobt es im grossen Saal, auch ich werde von der "weisst-du-noch-damals-und-ach-war-das-schön-und-überhaupt"-Welle erfasst. Meine Tochter klatscht mit, sie kennt all diese Lieder, die ich manchmal auf der Gitarre spiele, schon zu Genüge. Menschen brauchen ganz offensichtlich den Bezug zu ihrer Geschichte. Für Momente tauchen sie ein in das damalige Jugendgefühl von vermeintlich grenzenloser Freiheit und Aufbruchstimmung. Ja, damals schienen noch viele Wege möglich, und man glaubte selbstverständlich daran, seine Träume realisieren zu können. Und nun sitze ich in diesem Konzertsaal und lasse die Vergangenheit Revue passieren, sehe meine ersten Eskapaden, Abstürze, Hoffnungen, Wünsche, Illusionen, Gehversuche, Liebeleien, Trennungen und Neuanfänge. Sehne ich mich nach dieser (verlorenen?) Zeit bzw. nach den damit verbundenen Gefühlen? Verspüre ich gar den spielerisch-naiven Wunsch, den einen oder anderen Wendepunkt meines Lebens nachträglich anders gestalten zu wollen, wenn ich denn könnte?
Das Publikum schwelgt noch intensiver als zuvor in Nostalgie und singt zeitweise begeistert mit. Ich entziehe mich dem Spektakel nicht, im Gegenteil. Nach dem Konzert verspüre ich eine sonderbare Leere und kann mich von den Melodien des Nachmittags nicht befreien. Die Vergangenheit, ich weiss es schon lange, will nicht vergehen, und: viele Lebenssituationen sind mir durch den Kopf geschossen, und ich ertappe mich dabei zu sagen bzw. zu lamentieren: ach, hätte ich doch damals in dieser oder jener Situation anders reagiert/entschieden. Doch das Leben duldet keine Varianten.
Max Frisch
Heute war ich mit meiner Tochter an einem Popkonzert. Nostalgie war angesagt, viele Eltern sind da und wollen ihren Kindern wohl zeigen, zu welcher Musik sie ihre ersten Küsse und Hormonschübe erlebten. Schon nach den ersten Takten tobt es im grossen Saal, auch ich werde von der "weisst-du-noch-damals-und-ach-war-das-schön-und-überhaupt"-Welle erfasst. Meine Tochter klatscht mit, sie kennt all diese Lieder, die ich manchmal auf der Gitarre spiele, schon zu Genüge. Menschen brauchen ganz offensichtlich den Bezug zu ihrer Geschichte. Für Momente tauchen sie ein in das damalige Jugendgefühl von vermeintlich grenzenloser Freiheit und Aufbruchstimmung. Ja, damals schienen noch viele Wege möglich, und man glaubte selbstverständlich daran, seine Träume realisieren zu können. Und nun sitze ich in diesem Konzertsaal und lasse die Vergangenheit Revue passieren, sehe meine ersten Eskapaden, Abstürze, Hoffnungen, Wünsche, Illusionen, Gehversuche, Liebeleien, Trennungen und Neuanfänge. Sehne ich mich nach dieser (verlorenen?) Zeit bzw. nach den damit verbundenen Gefühlen? Verspüre ich gar den spielerisch-naiven Wunsch, den einen oder anderen Wendepunkt meines Lebens nachträglich anders gestalten zu wollen, wenn ich denn könnte?
Das Publikum schwelgt noch intensiver als zuvor in Nostalgie und singt zeitweise begeistert mit. Ich entziehe mich dem Spektakel nicht, im Gegenteil. Nach dem Konzert verspüre ich eine sonderbare Leere und kann mich von den Melodien des Nachmittags nicht befreien. Die Vergangenheit, ich weiss es schon lange, will nicht vergehen, und: viele Lebenssituationen sind mir durch den Kopf geschossen, und ich ertappe mich dabei zu sagen bzw. zu lamentieren: ach, hätte ich doch damals in dieser oder jener Situation anders reagiert/entschieden. Doch das Leben duldet keine Varianten.
Freitag, 2. März 2012
Blinder als blind...
Aufgeschnappt vor dem Einschlafen und dreifach unterstrichen:
Blinder als blind ist der Ängstliche
(Max Frisch, Biedermann und die Brandstifter, Szene 2, Suhrkamp 1963, S. 32)
Blinder als blind ist der Ängstliche
(Max Frisch, Biedermann und die Brandstifter, Szene 2, Suhrkamp 1963, S. 32)
Wieder auf dem Spielplatz
Ein Aufenthalt spätnachmittags auf dem Kinderspielplatz hat etwas Befreiendes. Da sitze ich in alten Jeans im Sandkasten und "backe Kuchen", schwatze da und dort mit Müttern (wo bleiben eigentlich die Väter?), mache Versteckspiele und beobachte gleichzeitig das bunte Treiben. In solchen Momenten fühle ich mich oftmals in einer seltsamen Stimmung: scheinbar alterslos und für einen Augenblick losgelöst von manchen Problemen. Ich geniesse die Sonne auf dem Gesicht, nehme die vertraute Umgebung wahr und bin einfach da - weder fröhlich noch traurig, sondern bloss die intensive Existenz wahrnehmend.