Mittwoch, 10. August 2011

Gut und Bös

Notos hat mich zu diesem kleinen Beitrag inspiriert - Merci!
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Also stirbt, wer Böses tat!
Wie im Leben, so im Tode
Erntest du nach deiner Saat

So singt, ja jubiliert der Chor am Schluss von Mozarts Don Giovanni. Am Schluss der Geschichte rächen sich alle an Don Giovanni, sie stechen gnadenlos zu, sie bringen ihn geradezu mit Wollust um. Weil er ihnen Böses angetan hat?

Man könnte den Spiess auch einmal umdrehen:

Don Giovanni ist nicht denkbar ohne all die Frauen, die sich von ihm willentlich, in Kenntnis der Ausgangslage, verführen liessen:

Wer Augen hat, der sieht. Wer Ohren hat, der hört.

Wollten sie aber nichts hören, nichts sehen?
Weil ihre Sehnsucht gar keine andere Möglichkeit zuliess?

Das hiesse aber auch:

Don Giovanni war in dieser Optik nicht Täter (jedenfalls nicht in erster Linie), sondern führte bloss das aus, was die anderen von ihm (stillschweigend) erwarteten bzw. sich von ihm erhofften, d.h. er erkannte bloss ihre Träume und ihre Handlungsbereitschaft und handelte dementsprechend.

Natürlich: es gibt auch klar definierte Täter und deren Opfer. Darum geht es hier nicht.

Aber jenseits dieser Wahrheit gibt es auch fliessende Grenzen:

Täter und Opfer sind als kommunizierende Röhren zu betrachten, sie gehen aufeinander zu, ja brauchen sich gegenseitig. So liesse sich Don Giovanni oder Casanova oder wie sie alle auch heissen mögen auch interpretieren.

Gut und Bös:

es ist nicht immer trivial, Beides strikt auseinanderzuhalten.

4 Kommentare:

  1. Frauen hoffen immer die "Eine" zu sein, die für die sich alles ändert ...

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  2. Und dabei blenden sie auch mal die Wirklichkeit aus, damit es trotzdem passt?

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  3. Ich glaube nicht, das dies geschlechterspezifisch ist. Auch Männer blenden Wirklichkeiten aus.

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  4. @Anonym: natürlich. Auch Männer konstruieren ihre Wirklichkeit und damit ihre Wahrnehmungen und Wahrheiten.

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